Staatsanwaltschaft und Polizei deluxe (Bayern & Hessen Edischn)

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von Tom Sawyer, 10. Oktober 2011.

  1. Petrichor

    Petrichor
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    Gehört das Anlegen einer Dienstwaffe nicht zur Dienstzeit?
    Ansonsten: Interessante Auffassung, dass es außerhalb der Dienstzeit kein Problem sei, anderen auf die Fresse zu hauen.

    Edit: Ansonsten könnte man naütrlich auch abseits von Rechten und Pflichten darüber reden, ob der Beruf des Polizisten nicht irgendwie auch mit Berufung einhergeht und es schon schön wäre, wenn ein Polizist den Anspruch an sich hat, auch in der Freizeit ein gesellschaftliches Vorbild zu sein. Aber wie schon gesagt - das ist ja anscheinend zu viel erwartet.

    Edit 2: Insbesondere Berliner Polizisten sollten offenbar ein Verständnis dafür haben, dass die Dienstwaffe in den Dienst und nicht in die Freizeit gehört. :ugly: : https://www.rbb-online.de/politik/b...fen-dienstwaffe-nicht-mehr-in-freizeit-t.html
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Juni 2017
  2. Cyrotek

    Cyrotek
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    Interessant, dass du etwas als Argument aufführst, dass im Artikel scheinbar nicht mal behandelt wird bzw. was für die Verantwortlichen komplett irrelevant zu sein scheint. Es wird sich praktisch nur über das Wildpinkeln und Poppen im Freien echauffiert und das nichtmal von Seiten der Bevölkerung.
     
  3. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Ach nein? Die Bevölkerung interessiert es nicht? Worüber diskutieren wir dann?
     
  4. Cyrotek

    Cyrotek
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    Das frage ich mich auch, für mich ist das eine Lappalie, aber scheinbar findet manch einer, dass das ein absoluter Skandal ist, warum auch immer.
     
  5. Petrichor

    Petrichor
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    Siehe oben geposteter RBB-Artikel, da steht alles drin: https://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2017/06/berliner-polizisten-hamburg-g20-suspendiert.html

    Was genau von alledem für die Verantwortlichen relevant ist, wird sich im Rahmen der Klärung des Ganzen in den kommenden Tagen ja zeigen. Sollte sich dabei herausstellen, dass die Dienstwaffe sowie die Schlägerei Erfindungen waren, dann bitte - war das Ganze eben eine Bagatelle. Nichtsdestotrotz sollten sich Leute, die sich in ihrer Freizeit so aufführen, nicht wundern, wenn sie auch außerhalb ihrer Freizeit nicht unbedingt auf monumentale Ehrfurcht und Respekt in der Bevölkerung stoßen.
     
  6. Diese Erwartung ist grundsätzlich nicht verkehrt, wenn der Beamte sich im Dienst und in der Öffentlichkeit befindet. Ansonsten gilt: Auch ein Auswahlverfahren dient nicht dazu, Leute mit lästigen menschlichen Gewohnheiten auszusortieren. In der Freizeit gilt für Beamte zwar auch eine gewisse Wohlverhaltenspflicht, aber man kann sich schon drüber streiten, ob da auch ne private Feier darunter fällt, bei der die Hundertschaft unter sich bleibt.
    Also meine Empfehlung: Diese Ansprüche mal nicht zu hoch schrauben. Wir reden hier immer noch von Menschen und dann noch von solchen, die einen Job ausüben, der das Erdulden von Gewalt und Durchsetzen von Zwangsmaßnahmen beinhaltet. Da willste selbst per Auswahlverfahren nicht den geleckten Oxford-Studenten haben, sondern ein Alpha-Tier, das beisst. Und Leute, die beissen können, können mitunter auch Feiern. Jetzt mal ehrlich, wie stellst denn du dir den Bilderbuch-Polizisten auf Berlins Straßen vor, der in unserer "armen, aber sexy" Bundeshauptstadt für Recht und Ordnung sorgt? Wenn du jetzt sagst: "IQ 180, Harvard-Diplom, lieb wie ein Lamm, aber Oberarm 50cm und hart genug, um mit organisierter Kriminalität fertig zu werden", dann sind wir mitten drin in den falschen Ansprüchen. Solche Leute gibts nur in der Fantasie.

    Vergleichst du grad echt Sozialarbeiter mit Polizisten einer Hundertschaft? :coffee:

    Kommt bald, warts ab. Du meinst doch nicht, dass diese Sache schon ausgestanden ist.

    Konkret fällt mir aber z.B. hier im Forum schon auf, dass die üblichen Verdächtigen wieder den schwarzen Peter an die Wand malen und moderates Fehlverhalten mit Kapitalverbrechen gleichsetzen.

    Da die in einer temporären Unterkunft waren, gehe ich davon aus, dass es keine Waffenkammer o.ä. gab, in der die Waffen über Nacht hätten gelagert werden können.

    Sorry, aber ja, das ist zu viel erwartet. Und hier gehts nicht primär darum, was du von Polizisten erwartest, sondern von Menschen allgemein. Die Leute waren unter sich und haben gefeiert, wies eben in einer solchen Gemeinschaft üblich ist. Komm mal runter von deinem hohen Ross und sprich anderen Menschen nicht das Mensch-sein ab.
     
  7. Petrichor

    Petrichor
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    Gut, belassen wir's dabei. Wenn es zwischen Alpha-Tier und Oxford-Student nichts weiter gibt, darf man wohl tatsächlich nichts erwarten.
     
  8. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Wieso nicht? Meinst du etwa, die verwinden ihr Klientel auch so leicht?

    Ich gehe jede Wette ein, in einem Paralleluniversum, wo es keine Polizisten waren, sondern Punker, hättest dich dann garantiert nicht beschwichtigend zu Wort gemeldet.

    Von absolutem Skandal redet auch hier keiner, nur dass man so ein Verhalten gerade von Polizisten eher weniger erwartet.
     
  9. Petrichor

    Petrichor
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    Gerade von Polizisten ist es zu erwarten. :teach:
     
  10. Cyrotek

    Cyrotek
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    Ah, weil sich Leute in ihrer Freizeit daneben benehmen, verurteilen wir nun also einfach mal alle, die den gleichen Beruf ausüben. Auch gut.

    Was heißt beschwichtigend? Ich finde es lächerlich und peinlich, aber nicht skandalwürdig, wie manch einer. Dabei ist es völlig irrelevant, wer betroffen ist, ich fände es auch bei Punkern oder weiß Gott wem noch ebenfalls peinlich. Wobei es da vermutlich aber kaum einen kümmern dürfte, weil man es halt erwartet.

    Da wird in einem Satz nebenbei erwähnt, dass es womöglich zu Reibereien kam. Wenn darauf eine ganze Argumentation basiert, passt irgendwas nicht.
     
  11. Petrichor

    Petrichor
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    Ich habe explizit von "Leuten, die sich in ihrer Freizeit so aufführen" und nicht von allen Polizisten gesprochen. Das hast du sogar so zitiert.
     
  12. Na wenn du meinst. Es ist natürlich schwierig normalen Menschen zu vermitteln, dass auch Polizisten in ihrer Freizeit das Recht haben, beim Feiern die Sau rauszulassen... halt nein, das sollte eigentlich nicht schwierig sein, aber an der Verständnisseite hapert es meist. Jedenfalls kannst du nicht ausschließen, dass manche Leute in manchen Situationen ihre Grenzen überschreiten und dann eben disziplinar belangt werden. Daraus muss aber keine Staatsaffäre gemacht werden.,

    Du kannst ja mal versuchen, deine Erwartungen einem reality check zu unterziehen. Berücksichtige das Arbeitsumfeld, die Belastungen, die Gefahr und die meist geringe Bezahlung und mach dir Gedanken darüber, was für Leute den Polizistenberuf wahrscheinlich ergreifen. Du hast es ja nicht getan... und das obwohl du offensichtlich meinst, du könntest als Polizist "angemessener feiern".

    Ich meine, dass Sozialarbeiter und Polizisten grundsätzlich nicht der selbe Schlag Mensch sind.

    Und was die Punks in einem nur für sie zugänglichen Bereich veranstalten, ohne dass Dritte davon betroffen sind, interessiert mich absolut gar nicht.

    Diese ganze Sache ist doch auch nur deshalb breit getreten worden, weil sie sich im Umfeld des G20-Gipfels abgespielt hat. Mir geht es in erster Linie darum, ob es angemessen war, die gesamte Hundertschaft wegen dem Fehlverhalten einiger weniger (sinngemäß entnommen aus dem obigen Artikel) abzuziehen. Mir scheint, dass hier doch eine gewisse Feindseligkeit der Hamburger Polizei zu einer unverhältnismäßigen Entscheidung geführt hat, die aufgrund des Zusammenhangs mit G20 natürlich an die Öffentlichkeit getragen werden musste und nun zu einem schlechten Bild der Polizei beiträgt.
    M.M.n. haben das die Hamburger verkackt, denn in einer normalen Welt hätte man die Leute sich ausnüchtern lassen und da behalten. Der Einsatzleiter hätte den Führer der Berliner Delegation zu sich beordert, ihm den Einlauf seines Lebens verpasst, Alkoholverbot und Zapfenstreich verordnet und dann den Dienst beim G20 fortsetzen lassen. Ggf. hätte man einzelne Missetäter vorzeitig nach Hause schicken können, in jedem Fall aber nach dem G20 die Wildpinkler, die Ornithologen und das Cowgirl im Bademantel disziplinar geahndet, die MMA-Crew (falls es sie denn wirklich gegen hat) schärfer disziplinar oder juristisch geahndet.
    Klingt das nicht viel logischer, als im Vorfeld eines "scharfen Einsatzes" drei dringend benötigte Hundertschaften nach Hause zu schicken, weil sie zu ausgelassen gefeiert haben und einzelne Beamte dabei Dienstvergehen begangen haben? Für mich klingt das in erster Linie nach ner grundlegend falschen Reaktion der Hamburger Polizeiführung aufgrund von Lokalpatriotismus und Hass auf die Berliner Kollegen.

    Edit: Kann natürlich auch sein, dass mein voreiliger Schluss hier im Rahmen neuer Erkenntnisse bald obsolet wird. Zumindest meine ich, dass diese Sache noch nicht ausgestanden ist.
     
  13. Cyrotek

    Cyrotek
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    Ahja, weil es in diesem Thema ja nicht klar ist, um was für eine Personengruppe es geht. :ugly:

    Also bitte.
     
  14. Petrichor

    Petrichor
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    Da du ja den Kontrast zum IQ-180-Oxford-Harvard-Superelitestudenten als krasses Gegenteil zum Polizisten aufgemacht hast, glaube ich fast, dass wir eine ähnliche Vorstellung davon haben, was für Leute sich von diesem Job angezogen fühlen.

    Hä? Ja, natürlich meine ich in diesem Fall die betroffenen Polizisten (="Leute, die sich in ihrer Freizeit so aufführen" -meine Worte). Nicht alle Polizisten bundesweit (="alle, die den gleichen Beruf ausüben" -deine Worte). Das habe ich auch eindeutig so geschrieben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. Juni 2017
  15. Wahrscheinlich nicht ganz, aber wenn du diese Haltung ja schon vertrittst, warum erwartest du von diesen Leuten dann, dass sie so feiern, wie die Mitglieder des örtlichen Schachclubs? Das ergibt doch keinen Sinn.

    Ich hab früher meinen Zugabend auch nicht im Stripclub verbracht und ernsthaft erwartet, dass das wie n britischer Nachmittagstee abläuft.
     
  16. Petrichor

    Petrichor
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    Weil ich ihnen schon noch ein Mindestmaß an sozialer und politischer Zurechnungsfähigkeit unterstellt hätte. Wenn man nun allerdings bedenkt, dass wir hier von der Berliner Polizei und somit von einer Polizei reden, der neben dem Rumfuchteln mit der Dienstwaffe in der Freizeit beispielsweise auch das Tragen von Nazikleidung während der Dienstzeit explizit untersagt werden muss, dann zeigt das, dass selbst die Polizeiführung diese Zurechungsfähigkeit bei ihren Bediensteten offenbar nicht sieht. Du scheinst also Recht zu haben - meine Erwartungen (oder auch Hoffnungen) waren hier zu hoch.
     
  17. Und wie genau sieht dieses Mindestmaß aus? Wenn mir jetzt jemand nur die harten Fakten nennen....
    - Alkoholkonsum
    - Wildpinkeln
    - Vögeln in der Öffentlichkeit
    - Keilerei
    ... und mich um eine Zuordnung bitten würde, dann würde ich sagen: "FUCK, HAT JEMAND FOTOS UND VIDEOS VON UNSEREM CHORLAGER IN DER 11. KLASSE?!?!!!?!"
    Oder der Berlinfahrt in der 10.
    Oder der Abifahrt in der 13.
    Oder diverser Zugfeiern.
    Oder der Hochzeit eines befreundeten Pärchens.
    Oder....

    Also ja, deine Erwartungen waren offensichtlich zu hoch angesetzt, nur meine ich, dass sie bei niemandem so hoch angesetzt sein sollen. Erst recht dann nicht, wenn die Gruppe in ihrer Freizeit und in einem abgesperrten Bereich feiert!
    Die politische Zurechnungsfähigkeit hat doch hier wohl eher die Hamburger Polizei vermissen lassen, die das Ganze mit ihrer - so scheint es mir derzeit - völlig überzogenen Reaktion an die Öffentlichkeit getragen hat. Die haben wohl ganz genau gewusst, was sie da tun und haben es absichtlich getan, um den Berlinern eins auszuwischen.

    Ich kenne die Story zwar nicht, verweise aber darauf, dass das selbst auf die Nummer 3 der britischen Thronfolge zutrifft. :ugly:
     
  18. Blacky the pirate

    Blacky the pirate
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    Ich sehe den Skandal eher darin, dass aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird. Nach dem Vorfall hätte kein alter Hahn gekräht. Stattdessen wird aber wieder ein Fass aufgemacht wegen Nichts.


    Wie lief der Einsatz in Hamburg ab?
    Polizist: Wir sind am Sonntag los. Gegen 13 Uhr war Dienstbeginn in Berlin. Gegen 14.30 Uhr sind wir auf nach Hamburg, zum dortigen Präsidium. Gegen 21 Uhr waren wir an der Unterkunft, dem Containerdorf, in Bad Segeberg. Die Unterkunft an sich war zwar außergewöhnlich, aber nicht zu beanstanden.

    Wann wäre Dienstbeginn gewesen?
    Polizist: Am Montagnachmittag. Eigentlich sollten wir erst zur Nachtschicht von Montag auf Dienstag im Hamburg eingesetzt werden. Wir hatten also viel Freizeit, wir saßen da und warteten, dass die Zeit verging. Vorab hatten wir uns nach einem Fernsehraum erkundigt, den gab es auch – allerdings für nur 30 Personen maximal und er war verschlossen.

    Wo waren Ihre Chefs?
    Polizist: Die drei Einheitsführer waren mit uns in den Containern untergebracht. Nur der Abteilungsführer, der oberste Chef der drei Einsatzhundertschaften, reiste so gegen 22 Uhr nach Hamburg ab.

    Was dann folgte, war Party.
    Polizist: Der ein oder andere von uns hat es sicherlich übertrieben. Ich weiß nicht genau, wie lange die Party ging, weil ich nicht bis zum Schluss in den Morgenstunden dabei war. Aber ich sage klipp und klar, viele der Vorwürfe sind nur Gerüchte.

    Aber Sie werden doch nicht für nichts wieder nach Hause geschickt, oder?
    Polizist: Letzten Endes gibt es zwei Vorwürfe, die uns zum Verhängnis wurden. Erstens, einige von uns, wie viel und wer, wissen wir nicht, haben in die Büsche gemacht, anstatt in die Toiletten. Das stimmt. Dort, wo sie hin urinierten, war ein Innenzaun. Dieser war nochmal ein paar Meter entfernt von einem Außenzaun. Dahinter gab es eine Bundesstraße und auf der anderen Seite eine Autobahn. Das komplette Gelände liegt abgelegen, umzingelt von Wald, von außen nicht einsehbar.

    Und wer beschwerte sich über das „Pinkeln in Zugstärke“?
    Polizist: Die einzige Öffentlichkeit, die dort tangiert worden sein könnte, war das Sicherheitspersonal. Wir vermuten, dass es auf uns angesetzt war, alles zu dokumentieren, was ein Fehlverhalten darstellt. Aber genau wissen wir das nicht, reine Vermutung.

    Gibt es denn Aussagen des Sicherheitspersonals?
    Polizist: Es konnte bislang nicht befragt werden. Die sind nämlich erst am Dienstagabend wieder im Dienst. Es soll nämlich Bild und Videomaterial geben, gesehen oder vorgelegt bekommen, haben wir das bislang nicht.

    Aber was konkret ist denn außer der Wildpinkelei noch schief gelaufen?
    Polizist: Der Geschlechtsverkehr zwischen einem Polizisten-Pärchen. Die haben sich wohl am Zaun vergnügt. Weil es nicht aus meiner Hundertschaft stammt, kann ich nicht sagen, um wen es sich handelt. Und selbst wenn – die hätten vielleicht in die Unterkunft gehen sollen, ja, aber ist es so verwerflich deshalb drei Hundertschaften zurück nach Berlin zu schicken? Weiß ich nicht.

    Für die Hamburger Polizei hat es gereicht....
    Polizist: Ja, das sind die beiden Punkte, bei denen der Hamburger Polizeiführer gesagt hat: „Cut – ist nicht!“

    Und der Rest sind Gerüchte? Eine Beamtin in Bademantel, die mit einer Waffe fuchtelt, denkt sich doch niemand aus, oder?
    Polizist: Ich habe davon nichts mitbekommen. Auch, dass wir Party auf den Container gemacht haben, ist falsch. Einer ist da hoch gestiegen, für das Foto, das jetzt überall zu sehen ist – das war es dann aber auch wieder.

    Haben Beamte versucht, etwas anzuzünden?
    Polizist: Kollegen der 14. Einsatzhundertschaft sind zum Wachpersonal und haben gefragt, ob sie in einer Tonne Feuer machen dürfen. Das wurde abgelehnt. Wir haben uns daran gehalten, Ende aus.

    Und es gab keine handfeste Auseinandersetzung mit Wuppertaler Polizisten?
    Polizist: Nein, eine Prügelei mit anderen Beamten aus anderen Bundesländern hat es definitiv nicht gegeben. Die Wuppertaler haben uns gegenüber keine großen Vorwürfe gemacht, außer, dass es ein wenig zu laut war. Die Musik wurde dann leiser gemacht...

    ...und später dann wieder lauter?
    Polizist: Möglicherweise dann später wieder lauter.

    Wurde sehr viel getrunken?
    Polizist: Dass Alkohol konsumiert wurde, wurde uns nicht von den Hamburgern vorgeworfen. Das war nicht das Problem.

    Wie ist jetzt die Stimmung bei den betroffenen Einsatzhundertschaften?
    Polizist: Geknickt. Wir können zurzeit alles nur über uns ergehen lassen. In erster Linie fühlen wir mit unseren Chefs. Wir befürchten, dass die Einheitsführer dafür den Kopf hinhalten müssen. Das wäre aus meiner Sicht übertrieben. Es würde dem Sachverhalt nicht gerecht werden. Wenn es bewiesene Verfehlungen gibt, sollte das ermittelt werden, aber wir wollen die Videos und Fotos sehen.

    Wie groß war die Gruppe der „Party-People“?
    Polizist: Sie können es mir glauben, dass die meisten schon zu Bett waren. Man sieht auf dem Party-Foto 20-30 Leute – von 250 Beamten insgesamt. Die kann man doch jetzt alle nicht über einen Kamm scheren.

    Warum ist es denn ausgerechnet jetzt so eskaliert?
    Polizist: Ich habe schon einige Fahrten in andere Bundesländer hinter mir. Wenn wir, wie üblich, in Hotels untergebracht sind, dann passiert so etwas nicht. Jeder sieht nur jetzt diesen Einsatz, aber wir sind so oft unterwegs, fast jedes Wochenende. Wir waren bei der Sicherheitskonferenz in München, bei der EZB-Randale in Frankfurt/M., beim Karneval in Köln. Und gab es dort Vorfälle? Nein.

    Bitte konkreter!
    Polizist: Öffentlichkeitswirksamkeit ist etwas, dass bei den Kollegen immer im Kopf verankert ist. Ist der Bürger mit den Blicken bei uns, sind wir im Dienst, selbst wenn wir in der Freizeit sind. Wenn man aber, und bitte fassen Sie das nicht als Entschuldigung oder gar Rechtfertigung auf, geschlossene Einheiten kaserniert, dann kann es passieren, dass die einige der Männer und Frauen auf dumme Gedanken kommen.

    Klingt trotzdem nach Ausrede.
    Polizist: Ist es aber nicht. Ja, es gab ein Gelage. Aber was ist unter dem Strich passiert? Es wurde nichts beschädigt. Niemand wurde verletzt. Wir haben niemanden beleidigt oder bedrängt. Wir alle waren am nächsten Tag einsatzfähig, es gab keine Ausfälle.
     
  19. Firderis

    Firderis
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    Anders gesagt, es wurden (junge) Leute kaserniert, ohne genügend Beschäftigungsmöglichkeit und Aufgabe. Und mit viel Freizeit.

    "Wildpinkeln" mit Alkohol ist nun keine neue Erfahrung, je nach Toilettensituation. Sex bei einem Pärchen im Sommer, welche mit anderen kaserniert ist, und deshalb vielleicht anderenorts "Privatsphäre" sucht, auch nicht.

    Ja, es waren Polizisten. Andererseits sind es auch nur Menschen, welche während der Arbeitszeit eine Uniform tragen und ausserhalb von dieser eben meistens völlig normale Zivilisten sind, mit einem hoffentlich gutem Verständnis von Moral und Anstand. Welcher bei Alkohol leider manchmal vergessen geht. Rechtfertigt dies irgendwas? Nicht unbedingt. Ist es menschlich erklärbar? Für mich unbedingt.

    Würde ich anders schreiben, falls es Links- oder Rechtsradikale sind? Bitte...da ist überhaupt nichts passiert. Würde ich anders schreiben, falls die Polizisten nun gegen "Wildpinkler" und "Anstössiges Verhalten in der Öffentlichkeit" angehen würden? Nein, ebenfalls nicht, denn es wäre ihre Aufgabe. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Auch Polizisten "dürfen" gegen das Gesetz verstossen. Mal ganz zu schweigen davon, dass es wie bereits betont in einer "geschlossenen Gesellschaft" in "Abgelegenheit einer Kasernenumgebung" stattfand und nicht beim Dorffest mitten auf dem Dorfplatz.

    Das Ganze hat eine gewisse Lächerlichkeit. Und scheint mehr eine interne Abrechnung, über die Presse, zu sein.
     
  20. Petrichor

    Petrichor
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    Da hast du jetzt aber elegant "- Mit Schusswaffe auf dem Tisch tanzen" ausgelassen. :ugly:

    Aber warten wir ab, was wirklich die harten Fakten sind. Wenn das, was der Polizist aus dem oben geposteten Interview mitbekommen hat, alles ist, dann war's wirklich nur eine peinliche Aktion. M.E. sollte sie nichtsdestotrotz nach wie vor Anlass geben, darüber nachzudenken, ob man sich ernsthaft darüber beschweren möchte, im Alltag nicht überall bedingungslos auf Ehrfurcht und Respekt zu stoßen (sofern die Betroffenen sich tatsächlich darüber beschweren; das kann ich nur für wahrscheinlich halten, wissen tue ich es nicht), bzw. ob man Kollegen, die sich zu Recht darüber beschweren, mit solchen Aktionen nicht unnötig das Leben schwer macht. Und damit meine ich nicht, dass man ihnen die Eignung für den Polizistenjob absprechen sollte (im Fall von Schusswaffe und Schlägerei wäre das eher diskutabel), sondern nur, dass man einen primitiven Suffi eben als primitiven Suffi wahrnimmt und sich dann u.U. auch so mit ihm auseinandersetzt.
     
  21. Butterhirsch Der mit dem Hirsch tanzt

    Butterhirsch
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    Das war nicht die erste dieser Aktionen, die Berliner EHu sind fuer ihr massives Fehlverhalten bekannt. Da werden auch mal gern beim Betriebsausflug die restlichen Hotelgaeste angepoebelt und bedroht, falls diese sich beschweren wollen. Und nein, das sind bei weitem keine 'Kleinigkeiten' sondern die fckin Staatsgewalt. Das sind die Leute, denen wir das Recht einraeumen, Gewalt auszuueben. Und die schaffen es nicht, sich mal eine Woche am Riemen zu reissen?

    Wie zum fick kann man so etwas gutheissen? 'Ist doch nicht so schlimm, die haben nen schweren Job'... Unglaublich :ugly:
     
  22. Des Pudels Kern FOR THE EMPEROR

    Des Pudels Kern
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    Auch wenn der Bullingdon Club nur noch zwei Mitglieder hatte und die neulich wegen fehlender Genehmigung für ihr traditionelles Foto auf der Treppe aus Christ Church rausgeflogen sind: Die gibt es noch. Ob sie allerdings feiern "können", sei mal dahingestellt.:ugly: Aber es ist sicher, dass sie sich beim Feiern danebenbenehmen. Und zwar mehr als es sich Polizisten aus Berlin je leisten könnten.:ugly:
     
  23. Butterhirsch Der mit dem Hirsch tanzt

    Butterhirsch
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    Mimimi
    1. Welcher Vollhorst hat das geplant? Das klingt wie Anfaengerfehler
    2. schickt die Kasperkoeppe mal fuer 6 Monate zur Veranstaltungstechnik fuer Grossveranstaltungen, da ist so etwas leider normal
    3. Da waren vorher Asylsuchende untergebracht. Na, daemmerts warum die Lager nicht gerade friedlich sind/bleiben?
    Wenn es nicht so unendlich peinlich waere, koennte man drueber lachen. Stattdessen verkackt der Staat auf ganzer Linie.
     
  24. mehrtuerer

    mehrtuerer
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    Derweil entfaltet das angekündigte "Fest der Demokratie" seine ersten Blüten: Die Polizei blockiert eigenmächtig ein genehmigtes Protestcamp. Blöderweise hat ihnen niemand Bescheid gesagt, dass das Camp erlaubt ist da könne ja schließlich jeder kommen.

    http://www.mopo.de/hamburg/g20/news...schleift-g20-gegner-vom-rathausmarkt-27848876

    Entweder sind die dumm oder die wollen die Stadt brennen sehen. "Die" entweder als Polizei oder wer auch immer die Strippen zieht.
     
  25. mehrtuerer

    mehrtuerer
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    Anzunehmen, dass die ihre Kollegen wegknüppeln ist aber sehr naiv von dir.
     
  26. Butterhirsch Der mit dem Hirsch tanzt

    Butterhirsch
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    Ach, sich gegenseitig mit dem Knueppel zu massieren haben sie doch schon im Camp gemacht :wahn:
     
  27. Captain Tightpants "Gefällt mir"-Bot

    Captain Tightpants
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    Ich bin mir nicht sicher, ob die Polizei Hamburg wirklich brennen sehen möchte, aber wenn ich mir das hier ansehe, weiss ich wem ich das eher zutraue.
     
  28. mehrtuerer

    mehrtuerer
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    Wer sich die Vergangenheit anschaut kann von zwei Gruppen - Autonomen und Polize - ausgehen, von denen Teile gewaltbereit und jeden Grund zur Eskalation zu nutzen bereit sind. Eine Seite lässt sich von staatlicher Seite steuern, die andere nicht. Wenn die Polizei nun durch die Mißachtung des Rechtsstaates provoziert ist sie sich der möglichen Konsequenzen aller Wahrscheinlichkeit nach bewusst und nimmt diese auch billigend in Kauf.

    Der Beschaffungsanstrag für neue Räumpanzer schreibt sich halt schwer, wenn die Dinger nur die Fahrradstreifen zuparken.

    /edit: Anders gefragt: Wenn das keine gewollte Provokation ist, was ist es dann: Unfähigkeit? Oder übersehe ich etwas?
     
  29. VeronikaMars

    VeronikaMars
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    :ugly:
    bei manchen textern hier, lässt sich ja bereits unschwer erkennen, wer was brennen sehen will.
     
  30. Firderis

    Firderis
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    Ich sollte den Thread wieder ein Weilchen meiden, ich sehe es kommen...
     
  31. Petrichor

    Petrichor
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  32. mehrtuerer

    mehrtuerer
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    Weniger Geraune und mehr Argumente wären für eine sachliche Diskussion sicherlich hilfreich.

    Die Realität zeigt ja eh, wie Recht du hast. Das Camp wurde mittlerweile gewaltsam geräumt.
    Das Gericht hat das Camp erlaubt, weil es keine Gefahrenlage erkennen konnte. Die Polizei hat dazu und auch zur Gewaltenteilung offenbar eine andere Meinung.

    Twittern lernen mit Trump.
     
  33. Butterhirsch Der mit dem Hirsch tanzt

    Butterhirsch
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    Und dann so...
    Was fuer eine laecherliche Bananenrepublik unser schoenes Deutschland doch mittlerweile geworden ist.
     
  34. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Auf Twitter wurde auch zig mal nachgefragt wie es denn sein kann das bei einem Haus wo vor dem Einsatz Strom/Wasser abgestellt wurde (und zwar im ganzen block) Der Strom herkommen soll.

    Am Ende kam ja raus das die Polizei so kackedreist gelogen hat. Dann wars still auf Twitter ...

    Mich wundert eigentlich gar nicht mehr das niemand mehr "Respekt" vor denen hat, und ich sag mal so, die brauchen auch nicht mehr rumheulen das alle Gemein zu denen sind. Prügelpolizisten braucht niemand,...
     
  35. mehrtuerer

    mehrtuerer
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    Ich verstehe auch nicht, warum es so wenig Gegenreaktion von den anständigen Beamten gibt. Die haben ja schließlich am meisten unter der Reaktion der Öffentlichkeit zu leiden.
     
  36. Vögelchen Baumwolldealer des Vertrauens

    Vögelchen
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    Korpsgeist. Eine Bekannte ist gerade in der Ausbildung bei der Polizei und sie meint das ganze Klischee von "Wir gegen Alle, wir müssen unbedingt zusammenhalten" usw. wäre schon sehr ausgeprägt und stellenweise beunruhigend. Sie gehört zu den ältesten im "Jahrgang", da sie vorher studiert hat und guckt da entsprechend mit etwas Abstand drauf.

    Es gibt ja durchaus ein paar Blogs und Facebook-Seiten von kritischen Polizisten, die Betreiber erzählen aber oft, dass sie angefeindet oder mundtot gemacht werden.
     
  37. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Privat, hinter vorgehaltener Hand gibt es das. Aber sich kritisch zu den Kollegen äussern wird auch von Vorgesetzen gar nicht gerne gesehen. Ein unding ist das.. (Von koksenden Beamten in höhrere Polition reden wir da jetzt noch gar nicht)

    Frag doch mal Polizeibeamte was die davon halten das diverse Kollegen so asidreck für RTL & co machen. Um es vorsichtig auszudrücken "Gar nichts..."
     
  38. Alex86 Nick der Schlitzer McGurk

    Alex86
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    Das ist die Frage, was war zuerst da; die Drecksäue die Bullen bespucken, beleidigen und angreifen oder die unkontrollierten Prügelbullen?
    Das hat sich die letzten Jahrzehnte gegenseitig hochgeschaukelt und je nachdem auf welcher Seite man steht, hält man halt Verfehlungen der einen Seite hoch und hält die der anderen Seite nieder.
     
  39. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Es ist belanglos wer als erstes da war.(Und wenn ich mir die Geschichten zu Ohnesorg, Bad Kleinen etc.. angucke hab ich den Verdacht das es gewaltbereite Polizei war, die zuerst da war...)

    Wenn man (ich sag mal) Krawallmacher provoziert ist es klar das die Straßen brennen. Ich erinnere da an die Chaostage wo das Steinewerfen immer dann anfing wenn die Polizei ihre "Deesakalation" fuhr (Aka. Wasser marsch und knüppel frei)
     
  40. Alex86 Nick der Schlitzer McGurk

    Alex86
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    Ich kenne halt auch die Sicht von mir bekannten Polizisten und die fangen ja alle/überwiegend bei einer Hundertschaft an.
    Und wenn auch nur die Hälfte stimm, dann wäre ich der absolut Falsche für den Job, denn da würde ich schon nach einer halben Stunde am ersten Einsatz komplett austicken.
     
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