Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (alter Thread)

Ich glaube ja zu wissen, dass ich weiß was ich tue.

 

Gefühlte Wahrheit?

 

Ach, ich bin da ganz offen: Jeder kann denken, was ich will.

 

Solange es beim Denken bleibt, ists ja auch ok.

Wie schafft man es eigentlich, dass die Grünen bei einem vorn liegen? Oder liegts an mir und ich bin einfach Kommunist?

 

Die Software ("StemWijzer") für den Wahl-O-Mat stammt aus den Niederlanden, vermutlich nutzt der Wahlkompass die auch.

 

Du bist eine Melone? Außen grün, innen rot.

 

Zum Glück mag ich weder Wasser- noch Honigmelonen.

Ich würde ja jetzt sagen, ich mag Nüsse - aber das kann man auf mehrere Arten missverstehen.

Ist die AfD nach der Logik dann ne Erdbeere?!

 

Wo gibt's denn durchgehend braune Erdbeeren?

 

Erdbeeren sind Nüsse.

 

Und wieder ein paar Zahlen - dieses mal die AfD
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-08/afd-waehler-terrorbekaempfung-integration

edit:
auch interessante Umfrage:
http://www.zeit.de/2017/35/bundestagswahl-deutschland-umfrage-toleranz-liberalismus/komplettansicht

 

Interssant.

Und nebenbei: An den Balken beim Einkommen sieht man auch schön, dass das Klischee der gut verdienenden FDP-Wähler nicht stimmt. Es sieht dort, von der Balkengröße her, aus wie bei SPD und CDU auch.

 

Es wurde ja in Deutschland schon öfter festgestellt, dass Wähler ziemlich häufig gegen ihre eigentlichen Interessen wählen.

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edit:

Wow. Das Interview mit Merkel bei RTL ist zu empfehlen. Wer danach noch CDU wählt, vor allem als Rentner....

 

Und ebenso häufig, habe ich dieser These widersprochen. Sie wählen halt ziemlich häufig gegen das, was du für dein und deren Interesse hältst

 

Eh.....diese These stammt nicht von mir. Ich stimme ihr nur zu.

 

Merkels RTL-Auftritt war eh wieder sehr entlarvend. Klare Antworten hat sie nur selten gegeben, meistens ist sie gar nicht auf die Fragen eingegangen.
Auch mindestens interessant war ihre Antwort zum Thema steuerlicher Erleichterungen für Alleinerziehende. Die CDU wäre - laut Merkel - dafür nach der Wahl die Steuerfreibeträge von Kindern von 4.000€ auf den gleichen Betrag wie den von Erwachsenen (rund 8.000€) abzuändern. Fragt sich, was die CDU die vergangenen acht Jahre von dieser Änderung abgehalten hat. Das ist sicher kein Thema, das zu schwierigen Diskussionen im Bundestag geführt hätte, vor acht Jahren schon nicht.

 

Bei der Wahlswiper App habe ich 73% FDP, 66% Linke. WTF

 

Das ist halt typisch deutsch - Hauptsache es bleibt wies ist. Wenns irgendwo bröckelt, egal....im großen und ganzen passt's ja. Ja nichts ändern. Nicht auszudenken was passiert, wenn alles auf einmal den Bach runtergeht.

Das erklärt ja auch das Wahlplakat mit ihr. "Ein Deutschland in dem man gut leben kann". Das ist mir und in Hinblick auf zukünftige Generationen viel zu wenig. Mir wäre ein Land lieber, in dem man immer besser leben kann.

 

So seltsam finde ich das gar nicht. Wer immer eine klare Position bezieht, der eckt zwangsläufig an. In einer Zeit, in der geringste Fehltritte und jede noch so kurze, dumme Äußerung auf einen riesigen Resonanzraum trifft, kommt man ohne Kanten ziemlich gut durch.

 

Damit ist bloß keinem geholfen.

 

Zeigt halt, dass es um Machterhalt, nicht um Inhalte geht.

 

Mh, soweit würde ich nicht gehen. Man könnte Merkels Führungsstil auch teils als sehr demokratisch bewerten: Sie besetzt Themen und frühstückt sie ab, wenn es in der Gesellschaft dazu einen common sense gibt. Siehe Atomausstieg, siehe Homoehe, siehe Mindestlohn. Alles Themen, die man überhaupt nicht in der CDU verorten würde, die aber dennoch letztlich von ihr mit durchgesetzt wurden. Das könnte man nun auch relativieren und sagen, die CDU hat die Themen nur deswegen abgefrühstückt, weil sie damit die Chancen erhöht an der Macht zu bleiben - aber das ist ja nichts Negatives: Wenn der Machterhaltungstrieb der Politiker dazu führt, dass Themen im Sinne der Gesellschaft umgesetzt werden, dann ist das eher ein Zeichen für eine funktionierende Demokratie.

Damit will ich nicht sagen, dass mir Merkels Politik gefällt; ihre Meinung offenbart sich nämlich oft in den Themen die sie nicht besetzt und das sind oftmals Themen, welche die soziale Gerechtigkeit betreffen. Ihr fehlt es auch völlig, gesellschaftliche Diskussionen anzustoßen. Es gibt so viele dringliche Themen, welche mit den Entwicklungen in unserer Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten auf uns zukommen werden. Merkel stößt da keine Diskussionen an, bietet keine Visionen, sondern wartet einfach, bis sich irgendwas in der Gesellschaft tut. Das ist mir aber zu wenig. Ich will keinen starken Führer, der der Gesellschaft zeigt wo es langzugehen hat. Ich will aber eine politische Führung, die mir vermittelt, dass sie wichtige Themen erkennt, indem sie Diskussionen dazu anstößt, führt und auch ein wenig lenkt.

 

Eher gegen deine, aber in deren. Willkommen im Pluralismus.

Ich rede jetzt nicht von denen, die altruistisch wählen oder ohne nachzudenken wählen. Die gibt's überall.

Eben. Das ist Merkels Politikstrategie. Wissen wir ja mittlerweile.

 

http://www.zeit.de/2017/35/bundestagswahl-deutschland-umfrage-toleranz-liberalismus/komplettansicht

Interessant.

 

Zu langsam

 

Hab ich ja irgendwie auch nicht geschrieben

 

Zu

 

Allerdings. Es bestätigt viel, was man schon wusste/angenommen hat. Z.B. die ähnliche Einschätzung von Linkspartei- und AfD-Wählern. Auch dass die Mehrheit der Gesellschaft sozialliberal orientiert ist - so würde ich die Zustimmung zum kosmopolitischen Liberalismus und die Staatsfreundlichkeit interpretieren, finde ich nicht so überraschend. Den Anteil aber.

 

Mal was lustiges:
https://twitter.com/alextv/status/900623183132446720

 

Was ist denn die Basis für deine Aussage? Weder der Text noch die Grafiken stützen dein Resümee, im Gegenteil, es gibt große Unterschiede.

 

Natürlich gibt es riesige Unterschiede. Aber am ehesten passen die Linksparteiwähler dazu. Außerdem bezog ich mich das auf die Selbsteinschätzung. Eher unzufrieden, Angst vor Abstieg, Unsicherheit, Nicht vertreten fühlen, soziale Sicherheit ist wichtig, etc. Dass die gleich sind, habe ich mit keinem Ton gesagt.

 

Auch diese Aussagen gehen aus dem Artikel nicht hervor.

 

Hier noch ein interessanter Artikel. Zeit übertreibt heute

http://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2017-08/geschlechter-frauen-macht-deutschland

 

Das sollten besonders die AfD-Wähler aufmerksam lesen, die mit einer höheren Kriminalität von Flüchtlingen gegen diese Stimmung machen.

 

Das ist kein Klischee, dazu habe ich vor kurzem erst etwas gepostet (hier noch einmal:
Soziale Milieus - Wie Gehalt, Beruf und Wohnort die Wahlentscheidung prägen). Das mit dem Balkenvergleich haut nicht unbedingt hin, denn es ist ja nicht angegeben, in welchem Bereich sich die Balken der anderen Parteien bewegen. Man kann auf den Bildern ja nur die Verteilung sehen, es müssen nicht zwingend die gleichen Grenzwerte sein.

Auch muss man sich ansehen wie die Umfrage zustande gekommen ist und ob das genau so bei den anderen Parteien war. Problematisch wird es ja spätestens bei der Onlinebefragung. Ich frage mich nur was die samples waren?

 

Ich bin wirklich froh wenn die Grünen und die Linken aus dem Bundestag fliegen. Dann die FDP mit 10 Prozent rein und 90 Prozent der Probleme in unserem Land sind gelöst.

 

In dieser Umfrage siehts zwar nach einem größeren Unterschied aus, aber auch hier ist der Abstand zwischen FDP und CDU nicht so groß, wie z.B. der zwischen Grünen und Linken.

Aber interessant zu sehen, dass die Nichtwählenden das kleinste Medianeinkommen haben. Nichtwählen scheint also eine Sache der "armen Leute" zu sein.

 

Ich verweise jetzt mal hierauf

https://www.lobbycontrol.de/2016/12...t-bundesregierung-zensiert-unliebsame-studie/

http://www.sueddeutsche.de/wirtscha...h-heikle-passagen-aus-armutsbericht-1.3295247

http://www.tagesspiegel.de/politik/...wirbt-fuer-gestrichene-passagen/19439644.html

 

In den meisten Feldern vertreten die Grünen doch absolut mittige und gerade bei U60 Wählern sehr beliebte Positionen. Ist also kein Wunder, dass da viele hier so hoch liegen. Die Partei oder einzelne Grüne leisten sich nur immer mal wieder einen brainfart oder irgendwelche Nichtigkeiten werden medial so hochgehangen, dass sie einen ganzen Wahlkampf überschatten, siehe Veggie Day. Mit der tatsächlichen politischen Arbeit der Partei hat das schlechte Image jedenfalls nichts zu tun. ( Das gilt für den Bund, in Berlin wird leider kräftig gebrainfarted ).

Zumindest für die USA ist recht gut belegt, dass die Wähler auf Fragen zu Einzelthemen deutlich linker antworten, als ihre Wahlpräferenz nahelegen würde. Die meisten haben auch wenig bzw. gar keine Ahnung, welche Positionen ihre Partei in der kommenden Wahl denn überhaupt vertritt. Dürfte in Deutschland nicht viel anders aussehen.

Ihre (Innen)Politik sieht allerdings auch so aus, nicht nur die Rhetorik. Das ist das eigentliche Problem. Eine gute Rednerin muss sie ja wegen mir gar nicht sein.

Atomausstieg: Von außen aufgezwungen, der Ausstieg aus dem Ausstieg war ja gerade eine ihrer wenigen aktiven innenpolitischen Handlungen.

Homoehe: Wohl eher in einer talkshow verplappert, so sah es jedenfalls die versammelte Presse.

Mindestlohn: Herzensangelegenheit des Koalitionspartners.

Unter Merkel macht generell der Koalitionspartner die Innenpolitik, oder sie wird ihr durch äußere Umstände aufgezwungen. War bei der Flüchtlingskrise ja auch so. Eine eigene innenpolitische Agenda hat die CDU derzeit nicht. Wenn dabei dann selbst so relativ einfache für den Standort aber absolut unabdingbare Angelegenheiten wie der Breitbandausbau und die Energiewende liegenbleiben, kann man das eben auch nicht mit "ist halt basisdemokratisch" abtun.

 

Er meint damit, dass bei solchen Situationen sie sich auf die Stimmung bzw. an der Meinung der Gesellschaft orientiert. Bei Atomausstieg war die Mehrheit dafür, sie dann auch. Ebenso Homoehe und Mindestlohn.