Das Mooresche Gesetz ist tot
, tat Nvidia-Chef Jensen Huang im Rahmen einer Frage-Antwort-Runde mit Journalisten nur einen Tag nach der Vorstellung der RTX-40-Reihe kund. Zwar hatte er sich damit nicht auf die Dichte an verbauten Schaltkreisen bezogen, wie es üblicherweise der Fall ist, sondern auf die Preise in Relation zur Performance, aber ein bisschen schockiert war ich im ersten Moment dann doch.
Was heißt das denn nun für die neuen Grafikkarten? Ist die RTX-40-Reihe am Ende doch nicht der erhoffte, riesige Leistungssprung, wie Leaks und Gerüchte im Vorfeld andeuteten? Oder muss Nvidia trotz aller Beteuerungen des Gegenteils die Watt-Brechstange zücken?
Mit dem Test zu Geforce RTX 4090 versuche ich, darauf eine erste Antwort zu finden. Wie gut ist das neue Flaggschiff von Nvidia und wie schlägt es sich im Vergleich zum Vorgänger RTX 3090?
Das ist die RTX 4090
Die Geforce RTX 4090 ist auf dem Papier bereits ein echtes Monster. Sie übertrifft die RTX 3090 in nahezu allen relevanten Kriterien um Längen. Neben der zugrundliegenden Architektur, die von Ampere auf Lovelace wechselt und der Fertigung bei TSMC (4 Nanometer) statt Samsung (8 Nanometer) dreht Nvidia vor allem an der Taktschraube sowie der Zahl der Rechenkerne. Der Grafikspeicher wird zudem minimal schneller:
Modell | Chip | Fertigung | Kerne | Taktrate | Speicher | TGP | UVP |
---|---|---|---|---|---|---|---|
RTX 4090 FE | AD102 | TSMC 4 nm | 16.384 | 2.235/2.520 MHz | 24,0 GB GDDR6X (21,0 Gbps) | 450 Watt | 1.949 Euro |
RTX 3090 FE | GA102 | Samsung 8 nm | 10.496 | 1.395/1.695 MHz | 24,0 GB GDDR6X (19,5 Gbps) | 350 Watt | 1.499 Euro |
Außerdem verbaut Nvidia auf dem AD102-Chip die neuesten Raytracing- und Tensorkerne. Letztere spielen für DLSS 3.0 respektive das neue Feature Frame Generation
eine entscheidende Rolle – dazu später mehr. Und so sieht die RTX 4090 aus:
RTX 4090 Founders Edition - Fotos ansehen
Wenn ihr wissen wollt, wie sich der Stromverbrach bei Nvidias-Grafikkarten über die Jahre entwickelt hat, werft doch mal einen Blick auf den folgenden Artikel:
Benchmarks im Vergleich zur RTX 3090
Bevor ich euch das erste Diagramm zeige, ein wichtiges Vorwort: Der bisherige Benchmark-Parcours beinhaltet sechs Spiele – Cyberpunk 2077, Assassin’s Creed Valhalla, Watch Dogs: Legion, Anno 1800, Troy: A Total War Saga und F1 2020. Die RTX 4090 ist jedoch so leistungsstark, dass Letzteres selbst unter 4K-Auflösung tendenziell in ein CPU- oder Engine-Limit läuft. Deshalb seht ihr das Performance-Rating im direkten Vergleich zur RTX 3090 ohne F1 2020 (ohne Raytracing und DLSS):
Nur 4K
Durchschnitt aus Cyberpunk 2077, Assassin's Creed: Valhalla, Watch Dogs: Legion, Anno 1800 und Total War Saga: Troy
- 3.840 x 2.160
- 0,0
- 26,0
- 52,0
- 78,0
- 104,0
- 130,0
Die RTX 4090 ist unter 4K im Schnitt 65 Prozent schneller als der Vorgänger. Je geringer die Auflösung, desto kleiner fällt auch ihr Vorsprung aus, da hier nicht mehr die Grafikkarte, sondern vermehrt der Prozessor der limitierende Faktor ist. Erwartungsgemäß kann sich das neue Flaggschiff von seinem Vorgänger in Full-HD daher nur noch mit zwölf Prozent behaupten. Die Abstände in 4K sind dafür umso beeindruckender, wie auch die Einzelmessungen zeigen.
Einzelne Benchmarks
Wie stark die RTX 4090 aufzuspielen vermag, belegen die Benchmarks zu den einzelnen Titeln des Parcours. Hier zeigt sich auch sehr deutlich, dass Nvidias neues Spieler-Flaggschiff insbesondere auf 4K-Auflösung ausgelegt ist:
Cyberpunk 2077
DirectX 12, Detailstufe "Ultra"
- 1.920 x 1.080
- 2.560 x 1.440
- 3.840 x 2.160
- 0,0
- 24,0
- 48,0
- 72,0
- 96,0
- 120,0
In Cyberpunk 2077, Assassin’s Creed Valhalla und Watch Dogs: Legion kann die RTX 4090 die RTX 3090 um bis zu 79 Prozent überflügeln. Ein satter Leistungssprung. Wie oben bereits beschrieben, scheint im Formel-Racer jedoch die CPU oder die Engine zu limtieren.
Ein wichtiger Indikator für die Smoothness
beim Zocken ist außerdem das eine Prozent der niedrigsten Bildraten, auch 99th Percentile genannt:
Auch hier kann die RTX 4090 vollends überzeugen. Jedes von mir getestete Spiel fühlte sich zu jeder Zeit angenehm flüssig an, Bildrateneinbrüche habe ich nicht bemerkt. Die oben gezeigten Diagramme belegen das über alle Auflösungsstufen hinweg.
Wie gut schneidet die RTX 4090 in 3DMark ab?
Synthetische Benchmarks sind zwar nicht immer praxisnah, dennoch vermitteln sie den besten Eindruck davon, was eine Grafikkarte unter Idealbedingungen, wenn beispielsweise Limitierungen durch die CPU, die Game-Engine oder andere Komponenten keine Rolle spielen, zu leisten im Stande ist:
3DMark Time Spy Extreme
- Grafik-Punkte
- 0
- 4000
- 8000
- 12000
- 16000
- 20000
Die RTX 4090 ist sowohl mit Blick auf die Rasterleistung (3DMark Time Spy Extreme) als auch auf Raytracing (3DMark Port Royal) nahezu doppelt so leistungsstark wie die RTX 3090. Das heißt, es gibt, oder wird auch Spiele geben, die im Vergleich mit doppelt so hohe Bildraten laufen.
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