Studie: Benzinautos sind im Schnitt 12 Jahre alt, Elektroautos nur 3 Jahre

Die Studie belegt jedoch, dass E-Autos früher stillgelegt werden als Benzin- oder Diesel-betriebene Fahrzeuge.

E-Autos werden immer beliebter, bleiben laut einer Studie aber nicht lange in Besitz. (Bildquelle: Adobe Stockserperm73) E-Autos werden immer beliebter, bleiben laut einer Studie aber nicht lange in Besitz. (Bildquelle: Adobe Stock/serperm73)

Mit dem stetigen Anstieg der Elektromobilität auf den Straßen weltweit gewinnt die Frage nach dem Alter von Elektrofahrzeugen zunehmend an Bedeutung. Eine Studie aus dem Jahr 2023 hat sich diesem Thema gewidmet, jedoch werfen die daraus resultierenden Zahlen ein trügerisches Licht auf die Realität.

E-Autos sind laut der auf die USA beschränkten Studie von S&P Global im Schnitt nämlich nur 3,6 Jahre alt, während Benzin- oder Diesel-betriebene Fahrzeuge durchschnittlich 12,5 Jahre alt sind.

Benzin- und Dieselfahrzeuge sind 12,5 Jahre alt

Im Detail: In den Vereinigten Staaten sind PKWs und leichte Nutzfahrzeuge (ohne elektrischen Antrieb) vergleichsweise alt. S&P Global zufolge ist das Durchschnittsalter bis zum Jahr 2023 sechs Jahre in Folge gestiegen. Allein gegenüber dem Jahr 2022 beträgt der Zuwachs demnach drei Monate.

Einer der Hauptgründe hierfür ist der geringere Verkauf von Neufahrzeugen. Das wiederum lag zumindest in der jüngeren Vergangenheit an Angebotsengpässen, steigenden Zinssätzen sowie der Inflation. Der Verkauf neuer sogenannter Light Vehicles ging von 2021 auf 2022 von 14,6 auf 13,9 Millionen Einheiten zurück.

In Deutschland betrug das Durchschnittsalter von Personenkraftwagen laut Statista im Jahr 2022 übrigens zehn Jahre, während der europäische Mittelwert bei 12,3 Jahren lag.

E-Autos sind nur 3,6 Jahre alt

E-Autos wiederum sind dem Bericht von S&P Global zufolge in den USA nur 3,6 Jahre alt. Der Wert pendelt seit dem Jahr 2017 immer zwischen drei und vier Jahren.

Einer der Hauptgründe hierfür ist die hohe Zahl an Neuzulassungen. Im Jahr 2022 kamen 58 Prozent mehr neue E-Autos auf die Straße als noch im Jahr 2021.

Das bedeutet, dass es vergleichsweise viele junge Fahrzeuge gibt, die das Durchschnittsalter drücken.

E-Autos werden im Vergleich häufiger stillgelegt

E-Autos werden früher stillgelegt, landen aber nicht schon nach wenigen Jahren auf dem Schrottplatz. (Bildquelle: Adobe Stockserperm73) E-Autos werden früher stillgelegt, landen aber nicht schon nach wenigen Jahren auf dem Schrottplatz. (Bildquelle: Adobe Stock/serperm73)

Das heißt allerdings nicht, dass ein paar Jahre alte E-Autos auf dem Schrottplatz landen. Von den zwischen 2013 und 2022 in den USA zugelassenen 2,3 Millionen elektrischen Fahrzeugen waren 2023 noch 2,12 Millionen in Betrieb. Laut S&P Global wurden etwa 6,6 Prozent stillgelegt (nachgerechnet sind es jedoch 7,8 Prozent).

Bei den anderen Kraftstofftypen beträgt dieser Wert im selben Zeitraum 5,2 Prozent (von 158 Millionen waren noch 149,8 Millionen in Betrieb).

E-Autos verschwinden zumindest in den USA also früher aus dem Verkehr als Fahrzeuge auf Basis von Benzin oder Diesel.

In diesem Zusammenhang ist interessant, wie lange Akkus in E-Autos halten. Laut TÜV-Nord liegt die Dauer bis zur Unterschreitung der 70 Prozent Restkapazität bei etwa acht bis zehn Jahren. Gleichzeitig halten leistungsfähige Lithium-Ionen-Akkus mindestens 1.000 Ladezyklen und reichen für 300.000 Kilometer und mehr.

Was bringt die Zukunft?

Offen bleibt die Frage, wie sich das Durchschnittsalter ändert, sobald sich eine Marktsättigung eingestellt hat. Werden E-Autos dann genauso alt wie Benzinautos?

Falls die kommenden Jahre weitere Verbesserungen beispielsweise bei den Akkumulatoren bringen, ist durchaus denkbar, dass Elektrofahrzeuge ein ähnliches Alter erreichen wie Benziner.

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