Warum das Leben auf der Erde in Warhammer 40.000 schlimmer ist als jeder Albtraum

In Warhammer 40k ist die Erde kein Heimatplanet mehr, sondern ein überbevölkertes, verseuchtes Gefängnis, in dem Milliarden im Schatten des Gottkaisers ums Überleben kämpfen.

Die Erde, die Heilige Terra, ist in Warhammer 40k bis zum letzten Meter mit Hive-Städten überzogen. Die Erde, die Heilige Terra, ist in Warhammer 40k bis zum letzten Meter mit Hive-Städten überzogen.

Die Heilige Terra, einst als Erde bekannt, ist das Herz des Imperiums und Heimat des Imperators selbst. Doch während ihr in Spielen und Romanen oft von den heldenhaften Space Marines, epischen Schlachten und kosmischen Bedrohungen lest, bleibt ein Aspekt des Warhammer-Universums oft im Schatten: das alltägliche Leben der normalen Menschen.

Und nirgendwo ist dieses Leben schlimmer als auf Terra selbst. Was einst die Wiege der Menschheit war, ist im 41. Jahrtausend zu einem absoluten Albtraum aus Verschmutzung, Überbevölkerung und Unterdrückung verkommen, der jede dystopische Vision weit übertrifft.

Eine tote Welt aus Stahl und Stein

Im 41. Jahrhundert ist Terra nicht mehr der blaue Planet, den wir heute kennen. Die einst majestätischen Ozeane sind längst verdampft, die ehemals fruchtbaren Böden vergiftet und die Atmosphäre ein dichter Nebel aus tödlichen Schadstoffen.

Der gesamte Planet ist von gigantischen Stadtstrukturen bedeckt, den sogenannten Hive-Städten, die sich über die gesamte Planetenoberfläche erstrecken und die einst majestätischen Gebirge eingeebnet haben – mit Ausnahme des Himalaya-Gebirges, das den gewaltigen Imperialen Palast beherbergt.

Der Imperiala Palast im Himalaya-Gebirge. Der Imperiala Palast im Himalaya-Gebirge.

In seinem Innersten befinden sich unter anderem der Goldene Thron des Imperators und das Astronomican – ein psionisches Leuchtfeuer, das von Tausenden Psionikern gespeist wird und der imperialen Flotte die Navigation im Warp ermöglicht.

Die Luft auf Terra ist so verschmutzt, dass sie einen eigenen Geschmack hat – eine beißende Mischung aus Promethium-Dämpfen, menschlichem Gestank und verwesenden organischen Materialien. Die Verschmutzung ist so extrem, dass viele Terraner eine aschgraue Hautfarbe entwickelt haben. Selbst der Himmel ist durch die permanente Smogdecke nicht mehr zu sehen, die Sonne nur noch ein schwacher, schlammig-grauer Schimmer.

Terra produziert zudem nichts mehr – der gesamte Planet ist vollständig von externen Lieferungen abhängig. Frachtschiffe landen täglich mit voll beladenen Laderäumen und starten leer wieder in den Orbit, denn der Thronwelt fehlt es an eigenen Ressourcen, um sich auch nur ansatzweise selbst zu erhalten.

Schon geringe Verzögerungen bei den Nahrungstransporten können Millionen von Bewohnern in akute Lebensgefahr bringen und binnen kürzester Zeit zu massenhaftem Hungertod führen.

Selbst Wasser existiert auf Terra kaum noch in natürlicher Form. Es muss in Form von Eisbrocken aus dem All herangeschafft werden. Doch selbst diese sind häufig kontaminiert und für den menschlichen Verzehr nur eingeschränkt nutzbar.

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Billionen im Elend

Die Bevölkerungszahl Terras sprengt jede Vorstellungskraft. Offizielle Angaben schwanken zwischen 200 Milliarden und mehreren Billionen Menschen. Berechnungen zeigen, dass bei maximaler Bevölkerungsdichte und unter Berücksichtigung der dreidimensionalen Struktur der Hive-Städte tatsächlich bis zu Billionen Menschen auf Terra leben könnten.

Doch wie leben so viele Menschen auf einem Planeten? Die Antwort ist: in unvorstellbarer Enge. Ein durchschnittlicher Wohnbereich für einen einzelnen Menschen misst gerade einmal ein paar Quadratmeter – ein fensterloses Modul mit einer Liege, minimalen Lagereinheiten und rudimentärer Möglichkeit zur Nahrungszubereitung. Familien teilen sich oft noch kleinere Räume.

Die Hive-Städte erstrecken sich nicht nur in die Höhe, sondern auch tief unter die Erdoberfläche. Milliarden von Terranern leben so tief unter der Erde, dass sie niemals die Sonne sehen.

Auf Terra leben Billionen Menschen im Elend. Auf Terra leben Billionen Menschen im Elend.

Die Städte sind in verschiedene Sektoren unterteilt: die Spitzen (Spires) für die Elite, die Hauptebenen (Sector Imperialis) für die Arbeitermassen, und die Unterhive-Bereiche für die Ärmsten der Armen. Je tiefer man geht, desto gefährlicher und verzweifelter wird die Situation.

Ein Leben aus Arbeit, Hunger und Furcht

Der Alltag eines durchschnittlichen Terraners ist eine endlose Abfolge von zermürbender Arbeit und religiöser Indoktrination. Sie verbringen bis zu 20 Stunden pro Tag in körperlich und seelisch vernichtenden Jobs.

Nahrung ist knapp und von schrecklicher Qualität. Etwa 98 Prozent der Nahrungsmittel auf Terra bestehen aus einer Paste aus zermahlenen Überresten von Verstorbenen, Abfällen, Insekten und Tierkadavern. Selbst für den Adel ist frisches Obst ein extremer Luxus.

Die meisten Terraner haben nur eine Chance, dem Elend zu entkommen: die Rekrutierung in den Adeptus Terra, selbst wenn es nur als niederer Menial (ungelernter Arbeiter) ist. Diese Position wird nicht vererbt, weshalb Familien alles tun würden, um eines ihrer Kinder in diese Position zu bringen.

Verdrehte Utopie

Der Imperator hatte ursprünglich geplant, Terra nach dem Großen Kreuzzug zu heilen und sogar die Ozeane zurückzubringen. Er wollte den Planeten zu seiner früheren Pracht zurückführen. Stattdessen ist Terra nur noch schlimmer geworden.

Das Leben auf Terra im 41. Jahrtausend ist ein Albtraum jenseits jeder menschlichen Vorstellungskraft. Es ist ein Ort, an dem Billionen leben, aber niemand wirklich lebt; wo der heiligste Ort der Menschheit gleichzeitig ihr grausamster ist; wo Luft, Wasser und Boden gleichermaßen vergiftet sind.

Wenn ihr das nächste Mal also ein Warhammer-40.000-Spiel startet oder einen Roman aus diesem Universum lest, denkt vielleicht kurz an die unzählbaren namenlosen Massen auf Terra. In einer Galaxie voller Schrecken ist ihr Schicksal vielleicht das grausamste von allen: Gefangen auf dem Planeten, der einst die Heimat der Menschheit war und nun ihr größtes Gefängnis ist.

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