Weil die Hälfte aller Fortnite-Spieler kein Steam nutze, will Epic Games beim Epic Store andere Geschäftsstrategien etablieren und beispielsweise bessere Möglichkeiten anbieten, Influencer für das Erstellen von Spiel-bezogenen Inhalten zu entlohnen.
Das ergibt sich aus einem Interview mit Sergey Galyonkin, dem Erfinder der eingestellten Daten-Website Steam Spy und jetzt Director of Publishing Strategy bei Epic (via Gamesindustry.biz).
Zu den Hintergründen
Woher stammen die Infos? Epic Games lässt sich als neuer Spielevertrieb am Markt freilich nicht allzu genau in die Karten schauen, was künftige Geschäftsstrategien betrifft. Trotzdem plauderte Sergey Galyonkin in einem russischen Podcast ein wenig aus dem Nähkästchen, wurde aber in der Folge auf Resetera wohl falsch übersetzt. Um aufgekommenen Übersetzungsfehlern entgegenzuwirken, gab er auf Twitter ein ausführliches Statement zu seinen im Interview getroffenen Aussagen ab.
Außerdem erklärte Galyonkin sich auf Anfrage von Gamesindustry: Er bestätigte unter anderem, dass unter den Fortnite-Spielern nur die Hälfte Steam installiert hätten, 60 Prozent würden es nicht aktiv nutzen. Das geht höchtwahrscheinlich auf das jüngere Zielpublikum zurück.
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Influencer und Freunde wichtiger
Galyonkin schlussfolgert weiter, dass Empfehlungen von Influencern und Freunden für Spieler heute einen größeren Stellenwert hätten, als das eigenverantwortliche Stöbern und Lesen von Nutzer-Empfehlungen im Store.
Um diesen geänderten Bedingungen Rechnung zu tragen, wolle Epic künftig neue Möglichkeiten in den Epic Store einbauen, um Entwicklern das Einbinden von Influencern in das Spiele-Marketing zu erleichtern. Als Beispiel wird das Fortnite-Feature »Support a Creator« genannt, mit dem Spieler ihre Lieblings-Streamer direkt finanziell unterstützen können. In Zukunft soll sich das System idealerweise auf alle Epic-Store-Spiele anwenden lassen, wodurch Entwickler die Möglichkeit bekommen, auch mithilfe der Spieler auf einfache Weise Influencer zu mobilisieren.
Auch der anderen Seite bekommen Influencer schon jetzt die Gelegenheit, durch das Verwenden von Affiliate-Links, beispielsweise in den Video-Beschreibungen, einen kleinen Anteil von erzielten Verkäufen als Provision zu erhalten. So soll eine Art Synergie zwischen Entwickler und Content Creator geschaffen werden. Dieses System bleibt aber nicht dauerhaft aktiv.
2019 mehr soziale Features
Noch im Laufe des Jahres soll der Epic Store neue soziale Features erhalten, darunter die von vielen Spielern verlangten Spiele-Reviews und Errungenschaften sowie eine Cloud-Speicherfunktion. Galyonkin zufolge möchte man aber auf klassische Foren verzichten, da es sich dabei um »altmodische, schwer zu handhabende Technik« handele.
Die Rebellion gegen Steam findet bei Epic aber anscheinend nur dort statt, wo es auch sinnvoll erscheint. Kürzlich wurde bekannt, dass sich der Epic Store mit seiner Refund-Politik stärker an Steam orientieren möchte und entsprechend liberaler verfährt.
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