6 Millionen Terabyte Flash-Speicher nach Stromausfall verloren

In Folge eines Stromausfalls steht in einer Fertigungsstätte von Toshiba Memory die Produktion längerfristig still. Bis zu 6 Exabyte Flashspeicher sollen somit im dritten Quartal 2019 fehlen.

Hochmoderne Halbleiterfabriken sind immer wieder von Stromausfällen bedroht - die Produktionswiederaufnahme kann durch Rekalibrierungsmaßnahmen bis zu einigen Wochen dauern. Hochmoderne Halbleiterfabriken sind immer wieder von Stromausfällen bedroht - die Produktionswiederaufnahme kann durch Rekalibrierungsmaßnahmen bis zu einigen Wochen dauern.

Ein Stromausfall soll massiven Schaden in der 2D-NAND-Flash-Produktion der Toshiba Memory Corporation (TMC) angerichtet haben. Dabei sollen alle Produktionsanlagen betroffen gewesen und in der Folge NAND-Wafer mit einer Kapazität von mehreren Millionen Terabyte nicht mehr produziert worden sein - die Fertigung steht nun still.

Mit einer Normalisierung und der Wiederaufnahme zumindest eines Großteils der Produktion wird erst Mitte Juli gerechnet.

Daten auf SSDs halten ohne Strom bis zu zwei Jahre

13 Minuten ohne Strom

Der Stromausfall hat sich laut Trendforce, die sich auf Aussagen von Toshiba und Western Digital beziehen, am 15. Juni im japanischen Yokkaichi ereignet. Der 13-minütige Blackout hat demnach die gesamte Produktion in Fab 2, Fab 3, Fab 4, Fab 5 und Fab 6 lahmgelegt.

Dabei seien in der Folge NAND-Wafer mit einer Gesamtkapazität von 6 Millionen Terabyte (6 Exabyte) zum Teil zerstört oder erst gar nicht produziert worden.

Die Toshiba Memory Corporation produziert 2D-NAND-Flash in der japanischen Industrie- und Hafenstadt Yokkaichi. (Bildquelle: Mie Info) Die Toshiba Memory Corporation produziert 2D-NAND-Flash in der japanischen Industrie- und Hafenstadt Yokkaichi. (Bildquelle: Mie Info)

Genaue Details zum Hergang hat das japanisch-amerikanische Joint-Venture bislang nicht mitgeteilt. Die Produktion steht aber seit zwei Wochen still und soll erst Mitte Juli wieder anlaufen.

Auch wenn der Strom nur wenige Minuten ausfällt, kann bei derartigen Fertigungsanlagen großer Schaden entstehen. Wafer, die gerade in Produktion sind, werden beschädigt, die weitere Fertigung fällt aus und die Anlagen müssen rekalibriert werden.

Die Wiederaufnahme der Produktion bei der TMC dauert aber ungewöhnlich lange, wie das Marktforschungsinstitut Trendforce in seinem Bericht festhält. Gerade eine der größten Halbleiterfabriken der Welt müsse dazu schneller in der Lage sein.

"Die Zuverlässigkeit ihrer Produktionslinien ist derzeit zweifelhaft, da die Basis den normalen Betrieb nicht so schnell wieder aufnimmt, wie es für eine hochmoderne Halbleiteranlage vernünftigerweise zu erwarten ist."

Ein Schaden ohne große Folgen?

Die Preise für NAND-Flashspeicher fallen aufgrund von hohen Lagerbeständen und weit hochgefahrenen Produktionskapazitäten schon seit Jahresbeginn - den Herstellern ist das vermutlich ein Dorn im Auge.

Arbeitsspeicherpreise sollen stärker sinken als erwartet

Überkapzitäten sorgen 2019 für fallende Preise bei Speicher für SSDs. Der Ausfall einer 2D-NAND-Flash-Produktionsanlage soll die Preise für 3D-NAND-Flash aber nur wenig beeinflußen. Überkapzitäten sorgen 2019 für fallende Preise bei Speicher für SSDs. Der Ausfall einer 2D-NAND-Flash-Produktionsanlage soll die Preise für 3D-NAND-Flash aber nur wenig beeinflußen.

Micron hatte breits angekündigt, die Produktion zurückzufahren, um dem entgegenzuwirken. Und auch Western Digital hatte geplant, den Produktionsumfang für 2019 um 10 bis 15 Prozent zu reduzieren.

In diesem Kontext scheint es denkbar, dass die Toshiba Memory Corporation möglicherweise nicht mit voller Kraft auf die schnellstmögliche Wiederaufnahme der Produktion drängt.

Endkunden kaum betroffen

Zudem handelt es sich auch um eine Anlage zur Fertigung von älterem 2D-NAND-Flash. In aktuellen SSDs findet dieser kaum noch Anwendung. Trendforce sieht daher den anhaltenden Preisverfall bei 3D-NAND-Flash kaum gefährdet. Die Preise sollen nun jedoch langsamer fallen als bislang angenommen.

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