Unter dem Label »Bloody« vertreibt das taiwanesische Unternehmen A4Tech Spiele-Peripherie wie Mäuse, Tastaturen oder Headsets, in diesem Test schauen wir uns die Maus A4tech Bloody V5 näher an. Das besondere Augenmerk von A4Tech liegt auf der Treiber-Software der Peripherie wie der Bloody V5 Maus, die Ihnen in vielen Situationen unterstützend zur Hand gehen soll. Bei Headsets sind das etwa bestimmte Soundmodi, bei Tastaturen ausgefeilte Makromöglichkeiten und bei Mäusen vor allem die laut A4Tech »weltweit erste Rückstoßkompensation und Zielhilfe«. Die Bloody V5 will also per Software angeblich den Rückstoß in Shootern reduzieren – im Test der Bloody V5 haben wir die Funktion ausprobiert und gehen der Frage nach: Cheat oder nicht?
Die Hardware der mit einem Preis von 30 Euro vergleichsweise günstigen Gaming-Maus ist weniger außergewöhnlich als die Software. Für präzise Mausbewegungen soll ein optischer Sensor mit 3.200 dpi sorgen, wobei Sie die Empfindlichkeit in fünf Stufen selbst festlegen dürfen. Insgesamt verfügt die A4tech Bloody V5 über sieben Tasten, Einstellungen können über den 160 KByte großen Onboard-Speicher gesichert werden. Die vielen Funktionen der Maus verbergen sich im Treiber hinter verschiedenen »Cores« genannten Einstellungen.
Präzision
Die A4tech Bloody V5 enttäuscht im Test in Sachen Präzision nicht und ermöglicht auch bei schnellen Bewegungen punktgenaues Zielen. Die 3.200 dpi des optischen Sensors sind zwar nicht ganz so hoch wie bei aktuellen Laser-Sensoren, der Präzision tut das aber keine Abbruch und in der Praxis agiert die Bloody V5 sehr exakt auf jede Bewegung. Subjektiv gefallen uns optische Sensoren aufgrund ihrer sehr ruhigen, im Gegensatz zu Laser-Sensoren nie nervösen Zeigerführung teilweise sogar besser als die übliche Laser-Konkurrenz mit teils mehr als doppelt so hoher dpi-Zahl. Auch die Bloody V5 überzeugt uns mit einer sehr gleichmäßigen, präzisen Mausführung.
Der Wechsel der dpi-Zahl lässt sich jederzeit zwischen fünf frei justierbaren Stufen vornehmen, standardmäßig drücken Sie hierzu die vordere Funktionstaste auf der Mausoberseite zweimal, scrollen dann mit dem Mausrad in die gewünschte Richtung und bestätigen das Umschalten mit einem weiteren Klick auf die erste Funktionstaste – das lösen andere Mäusen mit einem eigenen Schalter oder zwei dedizierten Tasten für den dpi-Wechsel besser, immerhin lassen sich im Treiber aber alternativ auch die beiden Daumentasten zur Regulierung der dpi-Zahl einstellen. A4Tech verzichtet auf eine LED-Leiste an der Maus, die Sie über die aktive dpi-Stufe informiert. Die einzige optische Rückmeldung über die gerade eingestellte Stufe erfolgt stattdessen mittels einer kleinen Einblendung auf dem Bildschirm, welche bei einigen Spielen aber auch mal ihren Dienst verweigert und beim dpi-Wechsel dann kein Overlay anzeigt.
Die Maustasten der Bloody V5 weisen alle einen sehr guten, klar definierten Druckpunkt auf. Die Feuertasten lösen knackig und präzise aus, wodurch auch schnelle Klickfolgen kein Problem darstellen. Das Mausrad erlaubt vertikales Scrollen und fungiert auch als Taste. Das Klicken lässt sich bereits durch verhältnismäßig wenig Druck auslösen, was die Benutzung der Mausrad-Taste im Alltag leicht von der Hand gehen lässt. Die Rasterung ist allerdings ebenso leichtgängig, sodass man beim Wechseln der Waffen in First-Person-Shootern oft die falsche Waffe erwischt.
Die Bloody V5 arbeitet auf den meisten von uns getesteten Unterlagen zuverlässig, allerdings gab es bei milchigem, mit einem Muster versehenem Glas und rauem Hartplastik Probleme. So musste die Maus erst im Treiber kalibriert werden, um flüssige Mausbewegungen darstellen zu können, aber auch danach kam es auf diesen Unterlagen gelegentlich zu ungewollten Sprüngen.
Rückstoßkompensation
Die »Headshot« genannte Rückstoßkompensierung funktioniert prinzipiell, wie gut das der Fall ist, hängt allerdings stark davon ab, ob es ein passendes Profil für das Spiel Ihrer Wahl und die darin enthaltenen Waffen gibt. Ist dem nicht so (was meist der Fall ist), müssen Sie entweder auf die standarmäßige Kompensation zurückgreifen, oder selbst in der Software festlegen, wie sich der Mauszeiger verhalten soll. Selbst in Counter-Strike - also in einem der wenigen Spiele, für dessen Waffen passende Profil mitgelifert werden - konnten wir beim Leeren eines Magazins zwar merken, dass der Treiber eingreift und versucht, das Hochziehen der Waffe durch eine Gegenbewegung auszugleichen, wirklich geholfen hat das allerdings nicht.
Die Streuung ist zwar in etwa so gut, wie bei unserer manuellem Kompensation, letzteres fühlt sich aber deutlich vertrauter und zielsicherer an. Man gewöhnt sich mit der Zeit zwar an die automatische Kompensation, uns hat das Spiel- und Zielgefühl allerdings nie so gut gefallen, wie beim manuellen Korrigieren. Den Rückstoß durch die eigenen Fähigkeiten in den Griff zu bekommen, dürfte zudem für viele Spieler ein sehr wichtiges Element sein, das durch die automatische Kompensation komplett entfällt. Im Prinzip ist die Rückstoßkompensation also durchaus ein Cheat, im Sinne eines automatischen Hilfsmittels – allerdings kein sonderlich nützlicher.
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