Adhoc Studio - Ex-Telltale-Mitarbeiter gründen neues Entwickler-Studio

Adhoc Studio konzentriert sich auf narrative Inhalte, die zwar im Geiste der Telltale-Adventures stehen, aber größere Risiken wagen sollen.

Was plant Adhoc Studio? Im Interview geben die ehemaligen Telltale-Entwickler einen Ausblick. Was plant Adhoc Studio? Im Interview geben die ehemaligen Telltale-Entwickler einen Ausblick.

Ehemalige Mitarbeiter des geschlossenen Walking-Dead-Entwicklers Telltale Games haben sich zusammengeschlossen und Adhoc Studio gegründet. Wie der CEO von Adhoc, Michael Choung, sowie weitere gegenüber Variety äußerten, setzt das neue Team die Tradition von Telltale fort, Inhalte mit starker Narrative zu entwickeln. Gleichzeitig wolle man aber auch Innovation vorantreiben und ausgefallenere Ideen zur Entwicklung interessanter Geschichten ausprobieren.

Warum war das bei Telltale nicht möglich? Dies sei laut Chief Technology Officer Dennis Lenart bei einem Unternehmen von der Größe Telltales schwierig gewesen. Lenart erklärt diesen Umstand nach dem Prinzip »Viele Köche verderben den Brei«:

"Etwas vorzuschlagen, das letztlich fünfzig Menschen verstehen und genehmigen müssen, bedeutet, dass viele der abenteuerlustigeren oder riskanteren Ideen oft schon früh aus verschiedenen Gründen verworfen werden."

So kam es zur Studiogründung

Ursprünglich entstand die Idee zur Gründung eines eigenen Teams schon zu einer Zeit, als die Schließung von Telltale Games noch kein Thema war. Choung war zu dieser Zeit nach der Kündigung bei Telltale im Jahr 2016 bei Night School Studio aktiv.

Die anderen drei Gründungsmitglieder von Adhoc - Dennis Lenart, Nick Herman und Pierre Shorette - hatten Telltale in Richtung Ubisoft verlassen, um an einem unangekündigten Projekt zu arbeiten. Nachdem Letztere zuvor damit gescheitert waren, ein neues Studio unter Ubisofts Schirmherrschaft zu gründen, fanden sich die vier Akteure schließlich mit der Idee für Adhoc Studio zusammen.

Was plant Adhoc Studio?

Im Interview mit Variety betonen die Entwickler bei Adhoc, wie wichtig innovative Formate für die Zukunft der Unterhaltungsbranche werden können. Als Beispiel nehmen sie interaktive Filme, wie Telltale sie beispielsweise mit Minecraft: Story Mode realisiert hat, aber bei Netflix mit »Bandersnatch« besonders innovative Formen angenommen haben.

In Bandersnatch nimmt der Zuschauer per Tastendruck in bestimmten Szenen Einfluss auf das Geschehen. Das Besondere: Bandersnatch ist kein animierter, sondern ein Realfilm. Pierre Shorette äußert dazu:

"Es fühlt sich an, als stünden wir am Anfang einer großen Veränderung in der Art und Weise, wie wir Medien konsumieren, wo die Grenzen zwischen Film, Fernsehen und Spielen zu verschwimmen beginnen."

Da die Entwickler die Expertise für erzählerische Adventures besäßen, sei nun der richtige Zeitpunkt, Inhalte für neue Sparten der Unterhaltungsbranche zu kreieren, so Shorette. Dabei richtet sich Adhoc Studio an dieselbe Zielgruppe, die auch Bandersnatch anspricht.

Für die Kreativen hinter Produktionen wie Bandersnatch eröffnet sich eine ganz neue Ebene, in die man die Zuschauer hineinführen und zum aktiven Teil der Erzählung machen kann. Fans von Bandersnatch oder »Choose your own Adventure«-Büchern dürften also gespannt sein, was Adhoc Studio in Zukunft auf die Beine stellen kann.

Das Ende von Telltale - Wie sich ein geniales Studio selbst ruinierte Video starten 8:01 Das Ende von Telltale - Wie sich ein geniales Studio selbst ruinierte

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