"Wir wollten bei Ancestors Legacy betonen, dass Gewalt nicht immer die einzige Lösung ist und man auch mal mit den Leuten reden kann", erzählt uns Marcin Stanek von Destructive Creations - und wir können kaum glauben, dass das grad jemand von den Hatred-Machern gesagt hat! Was ist da passiert?
"Wir sind erwachsen geworden!", lacht Stanek. "Hatred war damals ein Spiel, das gut zu uns gepasst hat - und ich sage gar nicht, dass es das heute nicht mehr tut - aber wir wollten ein Spiel mit tieferer Bedeutung machen." Was für eine tiefere Bedeutung? Eine geschichtliche!
Die Kampagnen von Ancestors Legacy
Mit acht Kampagnen soll das Spiel die verschiedensten Bereiche der mittelalterlichen Geschichte abdecken und so den Spielern Zeitperioden und Länder näherbringen, über die sie bislang gar nicht so viel wissen. Ein wenig wie Age of Empires 2 es damals tat. Darunter etwa die Gründung des Staates Polen durch Herzog Mieszko I. "Wir haben gelernt, wie man nicht nur handwerklich - hoffentlich - schöne Spiele macht, sondern auch eine Story erzählt und mit den Gefühlen der Leute spielt", verspricht Stanek.
Die Inszenierung bleibt allerdings noch stellenweise hinter diesen Ansprüchen zurück: Nette Zeichentrick-Sequenzen leiten die Feldzüge ein und manchmal brennt Ancestors eindrucksvoll animierte Ingame-Schlachtszenen wie im ersten Trailer ab. Aber die normalen Dialoge im Lauf des Einsatzes laufen ohne große Animationen und wirken auch noch etwas holprig geschrieben - allerdings sind sie laut Stanek auch noch nicht final. Spielerisch waren wir dafür - wie bislang immer bei Ancestors - ziemlich angetan!
In Age of Empires scheint immer die Sonne: Der Age-Erfinder über sein Geschichtsbild
Viele Wege zur Kaiserkrone
Wir haben die erste Mission aus der deutschen Kampagne gesehen, die sich auch wieder um einen nicht so oft in Spielen dargestellten Teil der Geschichte dreht: Den heiligen römischen Kaiser Rudolf I., der sein Land zuerst von Raubrittern befreien muss und sich danach seines Thronrivalen Ottokar von Böhmen erwehren muss.
Während Ancestors in unserem Multiplayer-Previewvideo flotte RTS-Schlachten auffährt, die an Company of Heroes im Mittelalter erinnern, will die Kampagne uns mit den unterschiedlichsten Szenarien konfrontieren. Und in allem, was wir gesehen haben, klappt das richtig gut! Im deutschen Einsatz räuchert Stanek erst mit einer kleinen Rittertruppe Banditenlager aus und geht dabei Fallen aus dem Weg, danach schleicht er sich nur mit einem unbewaffneten Helden im Bauernkostüm ins Hauptlager. Dort heißt's dann Schleichen in Commandos-Manier, um Waffen und Brunnen zu sabotieren.
Am Ende rückt der Kaiser mit einer Heerschar an, um den Feinden den Rest zu geben - eine coole Mission! In einer anderen aus der slawischen Kampagne haben wir sogar unterschiedliche Lösungswege zur Wahl, um mehrere verfeindete Dörfer auf unsere Seite zu bringen - darunter auch Verhandlungen statt direkter Gewalt, wie Stanek betont. Weil das hier eben nicht Hatred ist. Halten die Entwickler das bislang gezeigte Niveau, wird Ancestors Legacy sogar ein deutlich besseres Spiel - und könnte tatsächlich den Punkt markieren, mit dem das Studio "erwachsen" wird.
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