Anthem bietet grandiose Action - Aber sonst?

Das Beste an Anthem sind die Gefechte. Warum die Shooter- und Kampfeinlagen so viel mehr Spaß machen als der Rest des Spiels.

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Mit Titeln wie Mass Effect, Dragon Age und Star Wars: KotOR waren die Entwickler von Bioware lange Zeit die Könige des Rollenspiel-Genres. Nun wagen sie sich mit Anthem aber in ein ganz anderes Gebiet und veröffentlichen mal eben einen Loot-Shooter à la Destiny oder The Division.

Nachdem wir uns durch die komplette Kampagne von Anthem gekämpft, geblitzt und geschossen haben, müssen wir sagen: Biowares Wechsel ins Shooter-Genre ist zumindest in einer Disziplin absolut gelungen. Die Action, sprich die Kämpfe und die Ballereinlagen sind ganz klar das Beste an Anthem.

Mit unserem Storm-Javelin frieren wir Gegner ein, um sie anschließend mit einem Kettenblitz zu rösten und in tausend Scherben zerbersten zu lassen. Anschließend ziehen wir direkt unser Gewehr, schießen mit drei Kopftreffern drei Gegner aus ihren Latschen, zischen mittels Javelin-Düsenantrieb zur nächsten Feindesansammlung und sorgen weiter für Zerstörung in den Kreisen der Schurken. Dagegen wirkt Iron Man fast wie Opa Kassulke beim Seniorenschach im Stadtpark. So macht Anthem am meisten Spaß.

Als Action-Spiel vermag Biowares Koop-Shooter also durchaus zu überzeugen. Dummerweise bleiben dafür andere Aspekte des Spiels auf der Strecke oder enttäuschen sogar auf ganzer Linie.

Nur Gameplay-Kritik? Was ist mit dem Rest des Spiels?
Dies ist nur der erste Teil unserer Artikel-Reihe rund um Anthem. Bis wir pünktlich zum Release am 22. Februar unseren Test mit Wertung veröffentlichen, liefern wir euch in den nächsten Tagen noch weitere Artikel zu den folgenden Themen:
- Dienstag, 19.02.: Story - Warum Bioware sein Versprechen nicht erfüllt
- Mittwoch, 20.02.: : Singleplayer oder Multiplayer? Anthem verschenkt bei beidem Potenzial
- Donnerstag, 21.02.: Technik-Check von Anthem
- Donnerstag, 21.02.: Test und Wertung von Anthem
- Freitag, 22.02.: Endgame - Was bietet Anthem nach Abschluss der Kampagne?

Mehr dazu erfahrt ihr in unserem Artikel zum Thema »Wo bleibt der GameStar-Test von Anthem?«.

Die Gegnerhorden fallen im Sekundentakt

Anthem macht am meisten Spaß, wenn wir in unserem Javelin unterwegs sind. Wir fliegen durch die Open World, und egal, ob wir uns im Freien Spiel oder auf einer Mission befinden, ruckzuck stoßen wir auf Gegner. Das können wilde Tiere wie Wyvern oder Skorpedonen sein, ganze Horden von sogenannten Scars (eine Art humanoide Insekten-Aliens), oder menschliche Soldaten und gegnerische Javelins von der bösen Dominion-Fraktion, die in der Welt von Anthem Unruhe stiften wollen.

Die Feinde stehen schon Schlange, weil sie alle von uns erledigt werden wollen. Die Feinde stehen schon Schlange, weil sie alle von uns erledigt werden wollen.

Wir müssen nie länger als eine Minute suchen, um auf eine Schar Bösewichte zu stoßen, und dann gibt es keine langen Verhandlungen, sondern es wird sofort drauflos geballert. Mit zwei Waffen, zwei offensiven Skills, sowie mit unseren Nahkampf- und spektakulären Ultima-Attacken mähen wir unsere Gegner im Sekundentakt nieder. Gerade die wuchtigen Spezialangriffe unseres Kampfanzugs, die sich nach einer kurzem Abklingzeit alle paar Sekunden verwenden lassen, sorgen für Effektfeuerwerke und verheerenden Schaden in den Reihen unserer Widersacher.

Moment: Im Sekundentakt? Wirklich? Ja, wirklich. Denn wie in anderen Loot-Shootern schießen wir vor allem auf völlig unterlegene Gegner, die allein durch ihre bloße Masse eine Gefahr für uns darstellen. Stärkere Feinde haben einfach mehr Lebensenergie oder Schilde, die wir zuerst wegschießen müssen. Viele taktische Möglichkeiten oder Kniffe bieten die Gefechte zwar nicht, aber wir müssen auf jeden Fall ständig in Bewegung bleiben, damit wir nicht zu viel Feuer auf einmal auf uns ziehen.

Bei den Gegnern hätte es außerdem gerne ein wenig mehr Klasse statt Masse sein dürfen. Zwar treten Monster und Schurken in großen Horden auf und es gibt auch immer wieder stärkere Einzelexemplare wie zum Beispiel die riesigen Titanen oder Ursixe, was Anthem aber fehlt, sind Feinde, die uns wirklich in Erinnerung bleiben. Borderlands macht zum Beispiel vor, wie sich einzelne Gegner mit ein wenig Witz und kleinsten Alleinstellungsmerkmalen aus der breiten Masse hervortun können.

Anthem ist Biowares großes Experiment (Alle Plus-Artikel zum Shooter im Überblick)

Die Javelins von Anthem - Fähigkeiten, Kombo-Angriffe und Besonderheiten der Exosuits im Video erklärt Video starten 9:08 Die Javelins von Anthem - Fähigkeiten, Kombo-Angriffe und Besonderheiten der Exosuits im Video erklärt

Abstriche beim Spiel-, Gegner- und Missions-Design

So sind die Kämpfe in Anthem nie unfair, durchweg fordernd und dank unseren flinken Javelin-Anzügen und ihren Spezialattacken zuhöchst explosiv und spektakulär. Wenn wir mitten im Kampf stecken, umgeben von 20 Gegnern sowie dem Dauerfeuer unserer Teammitglieder, und überall um uns herum knallt, kracht und blitzt es, dann ist Anthem ein erstklassiges Action-Spiel. Nicht zuletzt auch deshalb, weil das Spiel und die Grafikeffekte von Explosionen und Elementareffekten (wie Blitz, Eis und Feuer) herausragend aussehen.

Allerdings ist bei Weitem nicht alles Gold, was an Anthem glänzt, ganz im Gegenteil liegt sogar vieles im Argen. Neben der tollen Action stoßen wir in Biowares Shooter nämlich auch auf einen ganzen Haufen an Unzulänglichkeiten.

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