Apple soll die besten Ideen aus dem App Store stehlen

Die Washington Post behauptet in einem Artikel, dass Apple seit Jahren erfolgreiche Ideen aus dem App Store stiehlt, ohne dass die Entwickler der betroffenen App etwas dagegen tun könnten.

Apple soll gute Ideen aus dem App Store kopieren und dann als iOS-Funktion bringen - wenig verwunderlich, aber bedrohlich für App-Entwickler. Apple soll gute Ideen aus dem App Store kopieren und dann als iOS-Funktion bringen - wenig verwunderlich, aber bedrohlich für App-Entwickler.

Als aktuelles Beispiel nennt der Artikel der Washington Post die App Clue, mit der Frauen ihre Periode überwachen können. Die App befindet sich im Bereich Gesundheit und Fitness nahe der Spitze der beliebten Apps, doch einige der meist genutzten Funktionen der App werden diesen Monat in die zum Lieferumfang von iOS gehörende Gesundheits-App übernommen.

Clue verdient Geld durch Abonnements und Dienste, doch das dürfte bald schwieriger werden. Das wäre laut dem Artikel nicht das erste Mal, doch die Entwickler können nichts dagegen tun. Apple sei sowohl die einzige Möglichkeit, eine unabhängige App anzubieten, gleichzeitig aber ein riesiger Konkurrent.

Die Chefin des in Berlin ansässigen Unternehmen bezeichnete das als Liebe-Hass-Beziehung. Man wolle den Milchmann nicht verärgern, wenn es nur einen Milchmann gäbe.

Laut Washington Post klagen auch nur wenige Entwickler in solchen Fällen, da es schwer sei, vor Gericht gegen Apple zu kämpfen und man durch die Abhängigkeit von der Apple-Plattform weitere Konsequenzen fürchte.

Taschenlampen, zweiter Bildschirm, Wischen bei der Eingabe

2013 habe Apple eine Taschenlampen-Funktion integriert und viele damals erfolgreiche Apps überflüssig gemacht. Auch viele weitere Funktionen bis hin zu animierten Emojis wären einmal erfolgreiche Apps im App Store gewesen.

Im kommendem iOS-Update wird es möglich sein, ein iPad als zweiten Bildschirm zu nutzen, ein Feature der bislang beliebten App Duet Display. Die Eingabe auf iPhone und iPad soll auch über das Wischen beim Tippen möglich sein, ein Nachbau von Swiftkey-Funktionen.

Getting sherlocked

Es gibt sogar einen Begriff für die Kopie eigener Ideen durch Apple: »sherlocked«. Das bezieht sich auf ein Desktop-Tool zur Suche, das Watson hieß und von Apple durch ein Tool namens Sherlock überflüssig gemacht wurde. Hier war sogar der Name ein klarer Hinweis.

Einer der berühmten Sprüche von Apple-Mitgründer Steve Jobs lautete ja auch:

"»Wir waren immer schamlos, was das Stehlen großartiger Ideen betrifft«"

Laut dem Artikel soll übrigens auch Amazon ähnlich vorgehen, erfolgreiche Produkte von Dritten im Marketplace erkennen und dann als eigene Amazon-Basics-Produkte auf den Markt bringen.

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