ARD-Mediathek - soll zum Streaming-Konkurrenten mit eigenen Serien werden

Das Erste will die Mediathek von einer Sammlung verpasster Sendungen zu einem umfangreichen Streamingangebot umbauen.

In einer Pressekonferenz verkündeten ARD-Vertreter die Zukunftspläne In einer Pressekonferenz verkündeten ARD-Vertreter die Zukunftspläne

Die ARD-Mediathek hat für viele nur wenig Relevanz, weil dort nur Sendungen sind, die man verpasst haben könnte. Das will der Rundfunksender in Zukunft ändern. Stattdessen soll die neue Mediathek ein eigenständiges Streaming-Angebot werden.

Ihre Funktion soll sich in Zukunft nicht mehr nur als »Online-Videorekorder« darstellen. Damit will das Erste an den digitalen Medienwandel anknüpfen. Denn zu den Streaming-Plattformen wie Netflix, Disney+, Amazon Prime und Maxdome haben die privaten Sender längst ihr Angebot platziert.

RTL setzt schon länger auf TVnow, die Prosieben-Sat.1-Gruppe hat Joyn ins Leben gerufen. Beide Portale bieten neben kostenlosen Inhalten auch zusätzliche Inhalte gegen Bezahlung an. Bei TVNow sind 4,99 Euro monatlich zu zahlen, Joyn kostet regulär 6,99 Euro im Monat.

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Die ARD habe erkannt, dass die Stream-Angebote immer mehr zur Konkurrenz für das klassische Fernsehangebot werden, das zwar immer noch eine bedeutende Rolle spielt, aber immer mehr in den Hintergrund rückt.

Geplant ist, auch exklusive Serien nur für die Mediathek zu entwickeln, wie ARD-Programmdirektor Volker Herres und der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm in einer Pressekonferenz verkündeten.

Netflix lockt Kunden mit großen Eigenproduktionen wie The Witcher - die ARD will ebenfalls exklusive Serien für die neue Mediathek produzieren. Netflix lockt Kunden mit großen Eigenproduktionen wie The Witcher - die ARD will ebenfalls exklusive Serien für die neue Mediathek produzieren.

Rückenwind bekommt die ARD durch Quotensiege im TV-Abendprogramm. Laut Herres erzielt das Erste im Schnitt 25 Millionen Zuschauer am Tag und hätte damit eine durchaus beachtliche Nutzerbasis für die Mediathek.

Programmdirektor Herres selbst kommt der Start des eigenen Streamingdienstes beinahe zu spät:

"In einem föderalen komplexen Verbund wie dem der ARD-Landesrundfunkanstalten ist so etwas kein einfacher Schritt, aber er war dringend fällig."

Florian Hager, der aktuell bereits Programmgeschäftsführer des jungen Content-Netzwerks Funk von ARD und ZDF ist, soll mit für die neue Struktur verantwortlich sein.

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