Zum ersten Mal seit Dota 2 veröffentlicht Valve mit Artifact wieder ein vollwertiges Spiel auf Steam - aber die Reaktionen fallen längst nicht nur begeistert aus. Am Tag nach Release kommt Artifact nur auf 60 Prozent positiver Steam-Reviews und ist damit das einzige Valve-Spiel mit einer "gemischten" Gesamtbewertungen. Das auffällige daran: Selbst unter den negativen Reviews sind sich viele einig, dass Artifact ein erstklassiges Kartenspiel ist - sie stoßen sich allein am Geschäftsmodell.
Denn Artifact ist nicht Free2Play. Mehr noch, es gibt fast gar nichts kostenlos. Wer kein Geld reinsteckt, hat auch keine Möglichkeit, sich neue Karten zu verdienen. Es gibt keine erspielbare Ingame-Währung wie in fast allen anderen digitalen Kartenspielen.
Wie der Magic-Erfinder ein Kartenspiel für Valve entwickelte:Podcast-Interview mit Richard Garfield
Zwar können wir auch ohne große eigene Sammlung spielen und beispielsweise kostenlose Phantom Drafts schlagen, in denen wir uns aus fünf Boosterpacks das bestmögliche Deck zusammenstellen - aber dabei dürfen wir weder die Karten behalten noch können wir irgendwas gewinnen. Das frustriert aktuell viele Spieler. Einer fasst seine Kritik zusammen mit: "Die beste Karte in Artifact ist meine Kreditkarte".
Kartenmarkt gestartet
Damit spielt er auch auf eine weitere Besonderheit von Artifact an: Anders als etwa in Magic oder Hearthstone können wir Karten auf dem Steam-Marktplatz gezielt kaufen und verkaufen. Unsere Sammlung hat also einen echten Wert.
Bislang fallen die Preise allerdings vergleichsweise moderat aus. Nur die teuerste Karte, der Held Axe, kommt mit fast 13 Euro überhaupt über die Zehner-Marke. Der Großteil geht für weniger als einen Euro und oft sogar nur wenige Cent über die virtuelle Ladentheke.
Zum Vergleich: Echte Magic-Karten kosten auch gerne mal 20 oder gar 50, seltene Sammlerstücke wie der schwarze Lotus sogar 87.000 Euro. Trotzdem bleibt die Frage, ob die Community ein Echtgeld-Modell auch in einem virtuellen Kartenspiel wie Artifact langfristig akzeptieren wird.
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