Assassin's Creed: Odyssey - Teil 2 des Atlantis-DLCs lebt von den Toten

Episode 2 von Das Schicksal von Atlantis wirft uns in die Hölle. Die Totenwelt bedrückt mit ihrem Setting, erschafft aber auch rührende Momente.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Arrogant, stolz und jähzornig: In der zweiten Episode vom Atlantis-DLC empfängt uns der Herrscher der Unterwelt persönlich. Arrogant, stolz und jähzornig: In der zweiten Episode vom Atlantis-DLC empfängt uns der Herrscher der Unterwelt persönlich.

»Nach diesem Cliffhanger bin ich sowas von bereit. Ich muss einfach wissen, wie es weitergeht!« Ja Layla, der Meinung sind wir auch! Denn ohne zu spoilern: Die erste Episode des Atlantis-DLCs von Assassin's Creed: Odyssey endete alles andere als abgeschlossen.

Der zweite Teil namens Die Hadesqualen knüpft da an, wo uns der erste Teil von Das Schicksal von Atlantis gespannt zurückgelassen hat und führt uns tiefer hinab in eine Welt voller Götter, Sagengestalten und Mythen.

So bekommt ihr den DLC
Die Hadesqualen ist die zweite Episode vom DLC »Das Schicksal von Atlantis«. Ihr könnt ihn für 25 Euro kaufen, er ist außerdem im Season Pass für 40 Euro enthalten. Habt ihr den DLC gekauft, bekommt ihr Zugriff auf alle drei Episoden. Episode 1 ist bereits verfügbar, Episode 2 erscheint am 4. Juni 2019.

Wortwörtlich: Nach dem paradiesischen Elysion tauchen wir dieses Mal in die Totenwelt ein. Kann Episode 2 das Niveau des souveränen Einstiegs halten?

Episode 1 verpasst? Der Atlantis-DLC ist ein Paradies für Mythologie-Fans

Spoiler-Warnung!
Wir vermeiden in diesem Artikel große Spoiler zu Episode 2, nehmen aber Bezug zu Episode 1 und ihrem Ende. Wenn ihr den ersten Teil des Atlantis-DLCs also noch nicht gespielt habt und euch überraschen lassen wollt, solltet ihr nicht weiterlesen.

Suche Wachhund, biete Freiheit

Hades ist sauer. Der Herrscher über das Totenreich hat gerade seinen Wachhund Kerberos verloren, eine dreiköpfige Bestie. Eigentlich bewacht sie den Eingang zu seinem Reich und passt auf, dass die Grenze zum paradiesischen Elysion und der Folterhölle Tartaros gezogen ist. Jetzt ist sie tot.

Aber wer würde es denn überhaupt wagen, die mythische Kreatur umzubringen und Hades damit persönlich beleidigen? Nun, das wäre dann wohl Kassandra (oder wahlweise Alexios). Wir erinnern uns: Am Ende von Episode 1 wirft Persephone Kassandra in die Grube zur Unterwelt - Episode 2 beginnt direkt mit dem Showdown gegen den feuerspeienden Wächter. Es war also Notwehr!

Zeit zum Einspielen habt ihr keine. Episode 2 startet mit einem Bosskampf. Zeit zum Einspielen habt ihr keine. Episode 2 startet mit einem Bosskampf.

Hades' Sense schwingt nur hauchdünn an Kassandras Haupt vorbei und ihr wird klar: Vielleicht ist an dieser Stelle etwas Kompromissbereitschaft angebracht. Außerdem klingt der Deal, den Hades ihr nun macht, gar nicht so schlecht: Sie muss lediglich vier neue Wächter finden - einen für jedes Tor der Totenwelt - dann darf sie gehen.

Und zum Gehen hat Kassandra wirklich jeden Grund. Das Totenreich erinnert an eine deprimierende Version des Open-World-Griechenlands: eine Welt im grauen Schleier, die Flüsse eine braun-rote Brühe, die Luft stickig und von Asche und Funken gefüllt. Ubisoft hat auch für den zweiten Teil eine separate Karte erstellt, die allerdings rund ein Viertel kleiner als das Elysion ist.

Die Totenwelt ist optisch das genaue Gegenteil vom Elysion. Die Totenwelt ist optisch das genaue Gegenteil vom Elysion.

Wie starte ich den DLC?

Um die erste Quest des DLCs »Das Schicksal von Atlantis« freizuschalten, müsst ihr in AC: Odyssey zunächst mindestens Level 28 erreichen und die Hauptquest »Zwischen zwei Welten« abgeschlossen haben. Seid ihr noch nicht so weit fortgeschritten, stellt euch Ubisoft einen vorgefertigten Spielstand mit einem Charakter auf Stufe 52 zur Verfügung. Anschließend erledigt ihr - falls nicht schon geschehen - die Mission »Die Erbin der Erinnerungen« und erhaltet damit Zugang zur Atlantis-Quest.

Die Geister, die ich rief

Zu allem Überfluss tun sich jetzt auch Risse auf, aus denen die Gefangenen des Tartaros aufsteigen - einer Folterstätte unter dem Totenreich. Und hier kommt der erste (und leider auch einzige) spielmechanisch neue Kniff von Episode 2 hinzu: Die Geister sind in ihrer Spektralfrom unverwundbar, Kassandras Klingen gleiten durch sie hindurch.

Um ihre wahre Gestalt hervorzubringen, müssen wir zunächst mit den Rissen interagieren. Das bringt uns aber nicht an einen anderen Ort, sondern fungiert als Malus: Die Welt wird etwas grauer und Kassandras Lebensleiste reduziert sich auf die Hälfte. Die Kämpfe sind zwar nicht komplexer, können so aber dennoch schnell zur Lebensgefahr werden.

Vor dem Riss Solange wir die Tartaros-Risse nicht betreten, sind die Geister unverwundbar.

Nach dem Riss Schreiten wir durch das Portal, können wir die Geflohenen bekämpfen. Das kostet allerdings die Hälfte unseres Lebens.

Erst wenn wir alle Gegner besiegt haben, bekommt sie ihr volles Leben zurück. Gut, dass wir auf unserer Reise durchs Totenreich wie schon in Episode 1 Fähigkeitsverbesserungen freischalten. So halten wir beispielsweise mit dem Zeitschub des Kronos für drei Sekunden die Zeit an und betäuben alle Gegner im Umkreis.

Wiedersehen im Totenreich

Generell verschiebt sich der Gameplay-Schwerpunkt von Episode 2 deutlicher in Richtung Kampf als noch im ersten Teil: von Kerberus über die Geister bis hin zu den potenziellen Torwächtern, unserem Hauptziel. Die finden wir über ein Gefallenen-Menü, das genauso wie das Kultisten-Menü aus dem Hauptspiel funktioniert.

Zunächst erscheinen sie nur als dunkle Silhouetten, nach und nach decken wir dann die Identität der Recken und damit ihr Versteck auf. Diese Kämpfe sind je nach Gegner und unserer eigenen Ausrüstung eine knackige Herausforderung, aber nicht unser Höhepunkt des DLCs.

Auch die zweite Episode legt viel Wert auf die griechische Mythologie. Hier seht ihr beispielsweise Fährmann Charon. Er setzt die Toten über. Auch die zweite Episode legt viel Wert auf die griechische Mythologie. Hier seht ihr beispielsweise Fährmann Charon. Er setzt die Toten über.

Denn dieser Preis geht an die Quest-Reihen, in denen wir alte Bekannte wiedertreffen, die schon im Hauptspiel an unserer Seite standen - oder uns als Feind das Leben vermiest haben.

Wir spoilern nicht, wem wir begegnen, können aber verraten, dass Ubisoft hier auch einige emotionale Momente gelingen. Das klappt allerdings nur, wenn ihr das Hauptspiel weit genug gespielt habt und nicht als Neueinsteiger direkt zum vorgefertigten DLC-Spielstand springt.

Natürlich gibt es auch ein paar neue Gesichter wie Fährmann Charon, der die Toten gegen eine Münze über den Fluss bringt. Ubisoft gelingt es auch in Episode 2, die vielen spannenden Figuren und Legenden der griechischen Mythologie lebendig zu machen.

Die Nebelwände blockieren uns anfangs den Weg. Erst mit einer neuen Ausrüstung können wir sie durchdringen. Die Nebelwände blockieren uns anfangs den Weg. Erst mit einer neuen Ausrüstung können wir sie durchdringen.

Ein DLC-Name, der (noch) trügt

Wer lediglich die Hauptquests abschließt und keine Zeit verschwendet, dürfte für die zweite Episode nur rund fünf Stunden brauchen. Wer hingegen jedes Detail mitnimmt, kommt knapp aufs Doppelte. Wir haben für unser Review den Mittelweg gewählt und waren nach rund siebeneinhalb Stunden durch.

Damit ist der Umfang etwas geringer als die erste Episode, auch die Karte ist geschrumpft und etwa ein Viertel kleiner. Dennoch ist Episode 2 alles andere als nur ein Platzfüller und wie schon der erste Teil ein Fest für Freunde griechischer Mythologie.

Für die dritte und finale Episode muss Ubisoft allerdings noch einmal drauflegen. Denn dafür, dass der DLC Das Schicksal von Atlantis heißt, haben wir von der Unterwasserstadt bisher reichlich wenig gesehen.

Modrige Gewässer, aufgespießte Leichen, morsche Häuser: Die Totenwelt versprüht eine morbide Stimmung. Modrige Gewässer, aufgespießte Leichen, morsche Häuser: Die Totenwelt versprüht eine morbide Stimmung.

1 von 2

nächste Seite


zu den Kommentaren (23)

Kommentare(20)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.