Wenn man Assassin's Creed: Odyssey hinter sich hat, dann gibt's ganz schön was zu erzählen. Von großen Heldentaten im Peloponnesischen Krieg, schurkischen Attentaten auf Verschwörer, reichlich Sightseeing-Erlebnissen in der ägäischen Open World. Tja, und wahrscheinlich hat man auf seiner Odyssee auch so einige Liebeleien mitgenommen.
Und was könnten wir von absurden Sex-Erlebnissen berichten! Einmal trieb es unser Alexios mit einem alten Herren, dessen Sohn so schockiert war, dass er ein Messer in die Hand nahm und Dinge tat, die wir hier nicht spoilern wollen. Aber es erinnerte stark an Kollege Ödipus. Anderorts verwickelten wir uns in einen Dreier, deren Besetzung wir selbst festlegen konnten. Und einmal waren sogar zwei Ziegen beteiligt.
Selten haben wir hier in der Redaktion nach einem Testmarathon von so vielen ... körperlichen Erlebnissen zu berichten. Mal davon abgesehen, dass das hauptsächliche körperliche Erlebnis der sieben Review-Tage darin bestand, mit dem eigenen Hintern eine passgenaue Form in die Couch zu sitzen, um rechtzeitig mit Odyssey durchzukommen.
Eine ziemliche Sex-Odyssee
Das neue Assassin's Creed ist eine ziemliche Sex-Odyssee. Die oben angerissenen Beispiele lassen sich noch eine ganze Weile fortsetzen. Zum Beispiel geriet Kassandra in ein Liebesdreieck zwischen ein Pärchen - je nach Entscheidung überlebt dieses amouröse Abenteuer niemand außer uns. Fies. Einen Partner nahmen wir im Rahmen der Kampagne sogar sechsmal mit zum ... ähm ... zweisamen Symposion. Wir verführten Politiker, Pädagogen, Priesterinnen und Pensionäre.
Eine Sache haben fast alle Techtelmechtel gemeinsam: Ubisoft nimmt Sex mit Humor. Liebeleien sieht der Entwickler als lockere, (dank gleichgeschlechtlicher Liebe) wunderbar liberale Angelegenheit. Trotzdem muss man den teils ziemlich flachen Humor mögen, um Spaß zu haben. So kommentieren Kassandra und Alexios sogar, wenn man sich in der Open World beim Erklettern der Zeus-Statue am besten Stück des Göttervaters festhält.
Wer beim Gedanken nicht schmunzelt, einer liebeshungrigen alten Dame ein paar schöne Träume zu bereiten, nachdem wir ihrem völlig ausgelaugten Ehemann überraschend nutzlose Potenzmittelchen aus den Bergen beschaffen mussten - wer das zu niveaulos findet, der sollte die Liebe in Odyssey meiden. Das geht ja glücklicherweise.
Das Romancing im neuen Assassin's Creed bleibt eine unterhaltsame, optionale Grundlage. Trotzdem: Sollte Ubisoft auf dem Rollenspiel-Kurs bleiben, dann müssen künftige Serienteile aufholen, was The Witcher 2 und 3 schon vor Jahren geschafft haben: Aus belanglosen Liebeleien interessante Beziehungen zu machen. Bis dahin wird einem in Odyssey aber zumindest nicht kalt.
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