Assassin's Creed: Origins - So produziert man einen Fake-Leak

Ein paar Kenntnisse in Adobe After Effects, eine Handykamera und ein Ausschnitt aus einem Hollywood-Schinken. Mehr braucht es nicht, um einen Fake-Trailer für das neue Assassin's Creed 2017 zu veröffentlichen.

Das Ägypten-Setting des nächsten Assassin's Creed scheint einigermaßen sicher zu sein, der vermeintlich geleakte Trailer war allerdings ein Fake. Das Ägypten-Setting des nächsten Assassin's Creed scheint einigermaßen sicher zu sein, der vermeintlich geleakte Trailer war allerdings ein Fake.

Dass es dieses Jahr noch ein neues Assassin's Creed geben wird, steht fest. Ubisoft hat dies im aktuellen Finanzbericht den Aktionären gegenüber bestätigt. Gerüchte um ein Ägypten-Setting des neuen Teils halten sich wacker und Leaks kurz vor der in wenigen Wochen startenden E3-Präsentation im Juni sind nicht untypisch. Daher traf der von einem vermeintlichen Mitarbeiter »abgefilmte« Trailer zu Assassin's Creed: Origins gestern Abend vielerorts auf große Resonanz:

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Kurze Zeit später folgte direkt die Auflösung: Bei dem kurzen Ausschnitt des mit wackliger Kamera abgefilmten Trailers handelte es sich um einen produzierten Fake des französischen Twitter-User Cosmografik. »Dieser Fake könnte mit mir zu tun haben« schrieb er augenzwinkernd, um dann in seiner Timeline eine detaillierte »Schritt-für-Schritt«-Anleitung zu posten, wie er den Leak produziert hat:

Schritt 1: Logo bauen

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Natürlich beginnt der Trailer mit einem Logo des bisher noch nicht offiziell vorgestellten Spiels Assassin's Creed Origins. Dazu bediente sich der Fälscher einfach an den frei zugänglichen Vektor-Dateien der Webseite BrandsOfTheWorld.com, die alle möglichen »nachgebauten« Logos von Firmen und Marken weltweit anbietet - darunter auch das Logo von AC3. Dann ein schöner, mystischer Hintergrund dazu und eine Schriftart, die zum vermuteten Ägypten-Setting passt. Fertig ist das Logo.

Schritt 2: Material aus Hollywood-Streifen klauen

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Für den zweiten Teil suchte sich der Franzose einige passende Szenen aus Hollywood-Blockbustern heraus, die ein Ägypten-Setting bieten, um den Anflug auf Theben zu zeigen. Das setzt die richtige Stimmung und bringt auch die nötige Story für die hoffentlich auf den Leak aufspringende Presse und Userforen mit: »Leak: Ägypten-Setting des neuen Assassin's Creed bestätigt«

Schritt 3: Alles in After Effects und Lensflare nicht vergessen

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Ein wenig Videoschnitt-Kenntnisse genügen, um das in Schritt 1 erstellte Logo mit Sound und der rausgesuchten Stimmungs-Szene aus dem Film zusammenzufügen. Doch der wichtigste Schritt folgt nun:

Schritt 4: Mit dem Handy abfilmen

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So richtig »echt« wirkt ein Leak natürlich nur, wenn er unter den schlechtmöglichsten Licht-Bedingungen heimlich abgefilmt wurde und von einem Mitarbeiter unter Einsatz seines Lebens (naja, zumindest seiner Festanstellung) »befreit« und danach ins Internet gestellt wurde.

Abschließend wird dieses Filmchen auf YouTube in einen neuen, unbenutzten Account geladen. Dann heißt es zurücklehnen und zusehen, wie das Spektakel seinen Lauf nimmt.

Klare Anzeichen für einen Fake

Anzeichen, die diesen Film bereits vor der Auflösung als Fälschung entlarvten, gab es übrigens einige: Dass der Film genau an der Stelle abbricht, an der es wirklich spannend wird und Gameplay zu sehen wäre, ist meistens ein klarer Hinweis darauf, dass das Material nicht echt ist.

Auch »Wackelbildfilmchen« sind per se erstmal nicht vertrauenswürdig und sollten Misstrauen wecken. Wenn der vermeintliche »Abfilmer« in der Firma die Rechte besitzt, diesen Trailer bereits sehen zu können, dann sollte auch der Zugriff auf die Datei nicht so schwer sein, als dass sich das Risiko des Abfilmens wirklich lohnen würde.

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Am 12. Juni ab 22 Uhr wissen wir auch ohne vorherige Leaks dann endgültig mehr. Dann beginnt die meist sehr unterhaltsame, von Aisha Tyler moderierte Pressekonferenz inklusive Livestream. Der französische Publisher will neben AC 2017 auch das neue Far Cry 5 und The Crew 2 zeigen.

Hätte der Fälscher des AC-Trailers sich übrigens noch einen Tag länger mit der Arbeit Zeit gelassen, wäre die Sache noch schneller aufgeflogen: Ubisoft hat nämlich nach 14 Jahren sein Logo geändert:

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