Mein Scharfschütze steht einen halben Meter neben dem Alien. Das Gewehr sticht dem Grauhäuter fast ins Gesicht, die Trefferwahrscheinlichkeit beträgt 99 Prozent. Angriff! Der Soldat dreht sich um 90 Grad, richtet seine Waffe gen Himmel und drückt ab. Daneben.
Solche Szenarien gehören zwar zu den selteneren Momenten in Xcom, sind aber ärgerlich und ziemlich albern, wenn sie dann doch mal auftauchen.
Was soll ich also davon halten, dass sich Age of Wonders: Planetfall eine große Scheibe von Firaxis' Rundentaktik-Spiel abschneidet? Sehr viel! Denn dank der detaillierteren Karten, auf denen im neuesten Teil auch wesentlich mehr Deckung steht, sorgt das für eine Extraportion Taktik.
Gleichzeitig inspiriert sich auch Planetfall wie schon bei den Vorgängern an den Rollenspielelementen der Heroes-of-Might-and-Magic-Reihe. Und als wäre das nicht schon genug, spielen wir zwischen den Kämpfen Globalstartegie á la Civilization 6. Wir haben Planetfall angespielt und verraten, ob dieser ambitionierte Mix aufgeht.
Was ist Age of Wonders: Planetfall?
In diesem Artikel fokussieren wir uns vor allem auf das Kampfsystem von Planetfall. Wenn ihr einen allgemeineren Überblick zum Spiel sucht, werft einen Blick in unsere erste Preview zu Age of Wonders: Planetfall.
Rundentaktik oder Globalstrategie?
Zunächst eine kurze Einordnung, falls ihr noch nie einen Age-of-Wonders-Teil gespielt habt. Außerhalb von Kämpfen funktioniert Planetfall wie ein Globalstrategiespiel à la Civilization 6. Ihr erkundet die Welt, sammelt Ressourcen, führt Verhandlungen, baut euer Reich aus, erforscht und produziert Einheiten.
Sobald auf der Weltkarte jedoch zwei Trupps aufeinanderprallen, wechselt das Spiel auf eine Taktikkarte - vergleichbar mit einer Mission in Xcom oder den Schlachten eines Heroes of Might & Magic 3.
Zu Beginn eines Kampfes verteilt ihr eure Einheiten auf dem Schlachtfeld idealerweise so, dass sie alle ihre Stärke ausspielen können. Manche Kämpfer setzen auf Fernkampf und bevorzugen die hinteren Reihen, andere wie die kennen nur Nahkampfangriffe und stürzen sich an die Front.
Eine gute Portion Rollenspiel
Ein Trupp besteht aus maximal sechs Einheiten, die ihr auf der Weltkarte kombiniert. Das erinnert an Heroes of Might and Magic: Ihr erschafft nach Belieben neue Verbände und füllt sie mit Einheiten, die ihr in euren Städten produziert. Teilt ihr eure Kämpfer auf, könnt ihr die Weltkarte schneller erkunden, geratet dann aber möglicherweise ins Hintertreffen, wenn es zum Kampf kommt.
Setzt ihr dagegen auf wenige, dafür aber maximal besetzte Trupps, seid ihr zwar an weniger Orten gleichzeitig, dafür aber auch stärker. Stehen zwei Trupps vor einem Kampf nebeneinander, greift ihr mit beiden gleichzeitig an: So könnt ihr den Gegner leichter in die Zange nehmen.
Planetfall setzt ebenfalls wie Heroes of Might and Magic und Xcom auf einige Rollenspielaspekte: Eure Helden sammeln Erfahrungspunkte und steigen im Level auf. Die so gewonnenen Skill-Punkte investiert ihr in neue Fähigkeiten und Werte-Boni.
Aber Vorsicht: Selbst Helden-Einheiten können im Kampf fallen und verschwinden danach. Lediglich euer Commander, den ihr am Anfang einer Partie erstellt, kehrt nach seinem Ableben ins Hauptquartier zurück.
Ihr könnt alle Einheiten außerdem mit Modifikationen versehen. Das kostet zwar ein paar Ressourcen, verleiht aber auch mächtige Boni: beispielsweise ein Jetpack zur schnelleren Fortbewegung oder ein Detektor, der Genauigkeit und Leben anhebt und gleichzeitig versteckte Einheiten aufdeckt.
Disclaimer
Wir waren für unser Anspiel-Event bei Koch Media eingeladen, die nur einen Sprung von unserer Redaktion entfernt sind. Reisekosten musste der Publisher entsprechend nicht übernehmen. In unserer rund dreistündigen Anspiel-Session haben wir eine Tutorial-Mission gespielt und uns anschließend in eine eigens erstellte Partie gegen KI-Gegner gestürzt.
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