China entzieht Publisher wegen des umstrittenen Horror-Hits Devotion die Lizenz

Das Horror-Spiel Devotion löste Anfang des Jahres durch eine versteckte politische Botschaft eine Kontroverse aus. Jetzt hat deren Regierung dem Publisher die Geschäftslizenz entzogen.

Dieses Bild aus dem Spiel Devotion trat im Februar 2019 eine Kontroverse los. Dieses Bild aus dem Spiel Devotion trat im Februar 2019 eine Kontroverse los.

Im Februar 2019 legte das Horror-Spiel Devotion auf Steam einen raketenhaften Start hin, wurde aber nur kurz danach das Opfer eines massiven Review-Bombings von Videospielern aus China. Wenig später verschwand der Horror-Hit sogar vollständig von Valves Vertriebsplattform. Danach war es lange ruhig, doch geklärt war das Problem augenscheinlich noch nicht.

Zwar distanzierte sich der chinesische Publisher Indievent von Devotion, bekam nun allerdings von der chinesischen Regierung die Geschäftslizenz entzogen. Anfangs war noch unklar, ob der Entzug der Lizenz von Indievent in direkter Verbindung zu der Devotion-Kontroverse stand, doch wie der chinesische Journalist Khee Hon Chan nun via Twitter bestätigte, war »die Begründung der Regierung zu 100 Prozent das Spiel Devotion«.

Laut Chan habe der Publisher die Möglichkeit erhalten, ein Statement zu verfassen. Offenbar schien die Geschäftsleitung darin aber keinen Sinn zu sehen und gab sich stattdessen der Entscheidung des Ministerium ohne weitere Einwände hin.

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Deshalb war Devotion ein kontroverses Spiel

Eigentlich wurde Devotion bei seinem Release von Spielern und Kritikern gefeiert, der Grund für den Ärger war auch nicht das Spiel an sich, sondern eine versteckte Botschaft. In Devotion konnten Spieler nämlich einen Zettel finden, der ein unliebsames Internet-Meme aus China aufgriff.

So wird der chinesische Staatschef Xi Jinping häufig mit dem freundlichen, kleinen Disney-Bären Winnie Puuh verglichen, was dem Präsidenten allerdings gar nicht gefällt. Darstellungen des Bären wurden 2017 in China sogar gänzlich untersagt.

auf dem Zettel in Devotion findet sich allerdings grob übersetzt der Text: »Xi Jinping Winnie the Pooh Moron«, was einigen chinesischen Spielern auffiel und schließlich für besagtes Review Bombing sorgte. Zudem entdeckten Dataminer noch weitere kleinere Botschaften in Devotion, die als Kritik an der Volksrepublik gedeutet werden können.

Selbst die Entschuldigung des Entwicklers Red Candle konnte dann nicht mehr verhindern, dass Devotion von Steam verschwand und seither nicht wieder zum Vorschein gekommen ist.

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