CoD: Black Ops 4 - Der abgespeckte Singleplayer-Modus im Test

Call of Duty liefert mit Black Ops 4 erstmals keine richtige Story-Kampagne, mit dem Specialist HQ aber zumindest einen Singleplayer-Modus mit immerhin zehn Missionen. Wir klären, ob die als Kaufargument reichen.

Call of Duty: Black Ops 4 - Story ohne Kampagne: Der Singleplayer ist Frankensteins Monster (Video) Video starten 8:58 Call of Duty: Black Ops 4 - Story ohne Kampagne: Der Singleplayer ist Frankensteins Monster (Video)

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Für einige Fans der Reihe war es eine Schocknachricht: Call of Duty: Black Ops 4 hat erstmals in der Seriengeschichte keine Singleplayer-Kampagne. Die Bombast-Action wird allein in den Multiplayer verfrachtet, die freigewordenen Entwickler bei Treyarch auf den Battle-Royale-Modus Blackout und zwei zusätzliche Zombie-Koopkarten angesetzt.

Nun ist der Shooter erschienen und hat mit dem so genannten Specialist HQ doch eine Art von Einzelspielermodus. Inhaltlich und qualitativ ist der aber so schwach, dass wir Singleplayer-Fans vom Kauf deutlich abraten. Black Ops 4 ist ersten Anzeichen nach ein ausgezeichneter Multiplayer-Shooter, was sich auch mit unseren bisherigen Eindrücken deckt, die wir allerdings derzeit noch unter Live-Bedingungen verifizieren.

Wo bleibt die Wertung?
Wir arbeiten aktuell noch an unserer Review zu Call of Duty: Black Ops 4, da wir die Multiplayer-Modi der PC-Version erst seit dem Release-Tag (also dem 12. Oktober) unter die Lupe nehmen können. Dieser Artikel bezieht sich deshalb nur auf die Singleplayer-Kampagne und enthält noch keine Wertung zu Blops 4. Unseren finalen Test inklusive Fazit zum Battle-Royale-Modus Blackout und allen Mehrspieler-Modi sowie unsere abschließende Wertung liefern wir im Laufe der nächsten Woche nach. Erste Tests zur PS4-Version von anderen Webseiten findet ihr aber schon mal in unserem Wertungsspiegel von CoD: Black Ops 4.

Toller Singleplayer, oder?

Das Specialist HQ stellt die Multiplayer-Specialists vor. Die gab es schon im Vorgänger Black Ops 3, es handelt sich um zehn einzigartige Charaktere mit speziellen Fähigkeiten, die im regulären Multiplayer-Modus zur Auswahl stehen. Der Aufbau des HQs klingt eigentlich genau nach dem, was sich Fans des Hero-Shooters Overwatch immer als Singleplayer-Modus gewünscht haben:

In zehn Tutorials werden uns die Fähigkeiten der Specialists und sogar ein paar fortgeschrittene Kniffe gezeigt. Und da die Tutorials in einer Simulation stattfinden (die BO3-Story lässt grüßen), wird uns niemand geringeres als Sergeant Frank Woods als fluchender Ausbilder an die Hand gegeben. Für Fans ein Wiedersehen mit Freude, der Haudegen feuert flotte Sprüche im Sekundentakt raus!

Die Tutorials finden in einer Simulation statt, deswegen erlaubt sich Black Ops 4 auch, den schon längst toten Frank Woods in alter Frische auferstehen zu lassen. Die Tutorials finden in einer Simulation statt, deswegen erlaubt sich Black Ops 4 auch, den schon längst toten Frank Woods in alter Frische auferstehen zu lassen.

Dank Render-Cutscenes, ein paar Audiologs und einem Textdossier erhalten wir zudem tiefere Einblicke in die Hintergrundgeschichte alle Charaktere. Jedes Specialist-Tutorial wird mit einem Bot-Match abgeschlossen, das uns auch gleich noch fast alle verfügbaren Spielmodi sowie Scorestreaks zeigt und üben lässt.

Bot-Premiere im Koop:Zombie-Modus als Alternative

Außerdem schalten wir Stück für Stück weitere Zwischensequenzen frei, mit denen die zehn Specialists in einer großen Rahmenhandlung eingebettet werden und die erklären, warum sie von einer superreichen Billionärin angeheuert wurden. Die heißt Savannah Mason und ja, sie ist die dritte Generation des Mason-Clans. Ihr Vater und Großvater waren jeweils die Protagonisten von Black Ops 1 und Black Ops 2.

Klingt toll, oder? Auf dem Papier zumindest.

Story-Frankenstein und Charakter-Zombies

Tatsächlich merkt man nach der ersten Euphorie schnell, dass die aufwändigen Zwischensequenzen und die Story eigentlich für eine richtige Einzelspieler-Kampagne gedacht waren. Die Handlung konzentriert sich einzig allein auf Savannah Mason, ihre unter mysteriösen Umständen getötete Schwester Jessica und die beiden Specialists Battery und Ruin. Die Specialists versuchen rauszufinden, was in der Nacht, in der Yennifer Mason erschossen wurde, wirklich passierte.

Während uns das Spiel Tutorials und Bot-Matches um die Ohren wirft, kriegen wir Stück für Stück diese Detektivgeschichte erzählt, mit der wir spielerisch überhaupt nichts zu tun haben. Die anderen Specialists sind für die weitere Geschichte ärgerlicherweise absolut belanglos. Wie toll es gewesen wäre, wenn wir zehn für sich genommen unabhängige Geschichten erlebt hätten, die wir zu einem großen Ganzen zusammenpuzzeln müssen! Das hätte ausgezeichnet in den Black-Ops-Kosmos gepasst.

Gerade die aufwändige Rendersequenz des Flammenteufels Firebreak macht deutlich, dass die Geschichte hier im wahrsten Sinne des Wortes verheizt wird. Gerade die aufwändige Rendersequenz des Flammenteufels Firebreak macht deutlich, dass die Geschichte hier im wahrsten Sinne des Wortes verheizt wird.

Leider ist die Geschichte deswegen nicht nur mies, sie ist insgesamt auch komplett chaotisch, viel zu hastig erzählt und endet auch noch ausgerechnet mit einem Cliffhanger. In zwei bis drei Stunden seid ihr mit dem Specialist HQ durch, der Hauptteil der kurzen Spielzeit geht für Bot-Matches drauf. Am Ende bleibt nur der fade Geschmack im Mund, dass hier von Fans geliebte Charaktere wie Woods, die Specialists und die Mason-Familie sinnlos für eine nicht notwendige Story verheizt wurden.

Gameplay zum abgewöhnen

Ihr könnt euch zwar noch mehr Hintergründe über freispielbare Audiologs zusammenreimen, Lust darauf wird aber nur bei den wenigsten aufkommen. Denn dafür müsst ihr noch mehr Skirmish-Bot-Matches spielen. Reizt euch eine Runde Team Deathmatch, um 20 Sekunden Dialog mit dem Specialist Seraph zu kriegen? Nochmal das Match auf einem höheren Schwierigkeitsgrad für noch ein Audiolog?

Im Tutorial werden die einzelnen Specialists und ihre Fähigkeiten vorgestellt, hier üben wir die Nutzung des Schilds von Ajax. Im Tutorial werden die einzelnen Specialists und ihre Fähigkeiten vorgestellt, hier üben wir die Nutzung des Schilds von Ajax.

Da murmeln wir innerlich "Nein, danke." und machen das Specialist HQ direkt wieder aus. Am Ende lohnt sich der Einzelspielermodus wirklich nur für neue Spieler, die eine Einführung in den Multiplayer und für die Specialists brauchen. Fans der Reihe sollten die Finger vom HQ lassen und sich nicht die Erinnerung an Black Ops 1 und 2 kaputt machen. Selbst für die wenigen Spieler, die in Call of Duty nur Bot-Matches mögen, ist das Specialist HQ keine passende Nische. Denn ihr könnt Equipment, Maps und Modi nicht frei wählen und wer an Bot-Matches interessiert ist, wird sich kaum mit der konfusen Story beschäftigen wollen.

Wenn ihr eine gewollt irre und verwirrende Geschichte erleben möchtet, bei der das Konzept auch aufgeht, solltet ihr euch lieber den Koop-Zombie-Modus in diesem Jahr anschauen. Der bietet drei umfangreiche Karten und erstmals Bots als Mitspieler-Alternative. Ansonsten sei jedem Singleplayer-Fan von Black Ops 4 abgeraten.

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