Fahrphysik-Genie
Wie der Vorgänger bietet auch der dritte Colin McRae-Teil das beste Handling im Rennspiel-Genre. Ob Geschwindigkeitsgefühl, Bremsweg, Beschleunigung oder Bodenhaftung - hier passt einfach alles.
Die Entwickler stimmten die Tastatursteuerung so perfekt auf die Fahrphysik ab, dass man den Boliden jederzeit voll unter Kontrolle hat. Zwar unterstützt das Spiel auch Force-Feedback-Lenkräder, doch erreichen Sie selbst mit viel Übung kaum die Zeiten der Keyboard-Lenker.
Obwohl sich die Schotter-Schleudern so einfach beherrschen lassen, verhalten sie sich physikalisch korrekt: Vordere Platzierungen erreichen Sie nicht mit Bleifuss, sondern mit Köpfchen. Folglich widerlegt Colin McRae 3 eindrucksvoll den weit verbreiteten Irrtum, dass Rallye-Piloten dauernd mit Handbremse führen: Wer das versucht, hievt seinen Boliden zwar irgendwie ums Eck, büßt dabei aber wertvolle Sekunden ein. Selbst bei Haarnadelkurven bringen Könner das Auto daher lieber mit kontrollierten Lastwechsel-Reaktionen ins Rutschen.
Rallye-Eiskunstlauf
Die acht Rallyes in Spanien, Großbritannien, Griechenland, Australien, Finnland, Schweden, USA und Japan stellen Sie vor wechselnde Herausforderungen. Auf Schwedens schnee- und eisbedeckten Waldwegen drückt Colin öfter auf die Bremse als auf das Gaspedal, um feinfühlig durch die Kurven zu schlittern. Dagegen laden die roten Sandpisten im Land der Kängurus zu spektakulären Drifts geradezu ein. Insgesamt erfindet Codemasters in Sachen Streckendesign das Rad zwar nicht neu, bietet aber durchweg sehr gelungene Kurse mit anspruchsvollen Passagen auf Colin 2-Niveau. Lobenswert: Fast jede Strecke hat ihren typischen Rhythmus. Bereits nach wenigen Metern wissen PC-Piloten recht genau, welchen Fahrstil sie in den nächsten drei Minuten einschlagen müssen - so lange dauern die Etappen im Schnitt.
Setup für Dummys
Beim Wagen-Setup zeigt sich die Simulation knauserig: Zwar dürfen Sie das Fahrverhalten anhand variabler Werte für Bremsbalance, Lenkempfindlichkeit und Kraftverteilung jederzeit Ihren persönlichen Vorlieben anpassen. Doch wichtige Tuning-Optionen wie unterschiedliche Fahrgestelle, Turbos und Reifentypen werden erst im Lauf Ihrer WM-Karriere sukzessive verfügbar.
Beim Einzel-Etappen-Modus dürfen Sie dagegen gar nichts an den Boliden ändern. Damit entfällt die wichtige Möglichkeit, einzelne Rallye-Abschnitte mit geänderten Übersetzungen, Federhärten und Turbos zu testen. Ebenfalls eine taktische Einschränkung: Mögliche Reparaturen zwischen den WM-Etappen erledigt Ihr Team im Gegensatz zum Vorgänger automatisch. Dadurch entgeht Ihnen der Nervenkitzel, sich etwa zwischen ausgebesserter Federung oder dem Turbo entscheiden zu müssen.
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