Command & Conquer hat mich meinem Vater näher gebracht

Westwoods erstes Echtzeitstrategie-Spiel mit Kane und GDI hat für Peter eine ganz besondere familiäre Bedeutung. Erst recht zu Weihnachten.

Das erste Command & Conquer: Der Tiberiumkonflikt hat einen besonderen Platz im Herzen von Redakteur Peter Bathge. Das liegt vor allem an seinem Vater (Abbildung rechts ähnlich). Das erste Command & Conquer: Der Tiberiumkonflikt hat einen besonderen Platz im Herzen von Redakteur Peter Bathge. Das liegt vor allem an seinem Vater (Abbildung rechts ähnlich).

Mein Vater hat nur noch vage Erinnerungen an Command & Conquer. Ich mache ihm keinen Vorwurf; mir geht es genauso. C&C: Der Tiberiumkonflikt erschien 1995, der Release wird 2020 satte 25 Jahre her sein. Ein Vierteljahrhundert. Wahnsinn.

Ich war damals acht Jahre alt. Wenn (hoffentlich) bald Command & Conquer: Remastered erscheint, bin ich 33. Theoretisch könnte ich dann schon selber Kinder haben - und mit ihnen C&C spielen. So wie mein Vater damals mit mir.

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Command & Conquer, Vater & Sohn

Mein Vater hat mir die Regeln vieler Spiele beigebracht: Schach, Dame, Mau Mau, später Risiko. Die Siedler von Catan haben wir zusammen gelernt. Fahrrad fahren hat er mir beigebracht, obwohl er es selbst bis heute nicht kann. Beim Schwimmen hat er aufgegeben, da weigerte ich mich jahrelang standhaft (haha, ihr versteht?) in tiefere Gewässer vorzustoßen.

Aber in Sachen Computer war ich der Lehrmeister. Als Arbeitsgerät kommt mein Vater gut mit PCs klar. Aber wenn es um Anwendungstricks oder gar PC-Spiele geht, war da schon immer ein großer Graben zwischen unseren Generationen. Kein Wunder, mein Vater ist fast 50 Jahre älter als ich.

Dieser Graben wirkte lange Zeit sehr tief und abweisend. Der Kontakt mit meiner Mutter fiel mir immer leichter. Bis sie 2017 verstarb. Seitdem ist Command & Conquer so etwas wie die Brücke, über die mein Vater und ich im Alter wieder zueinander gefunden haben.

Der Autor
Peter Bathges Vater heißt (sehr zur Freude von Banken, Versicherungen und Wahlamtmitarbeitern) ebenfalls Peter Bathge. Bathge junior besucht Bathge senior mindestens einmal im Monat. Gespielt wird dabei heute höchstens mit Karten - und an Weihnachten natürlich das Brettspiel Risiko mit den Neffen, versteht sich von selbst. Aber wenn er so zurückdenkt, dann verdankt Peter seine Karriere vor allem seinem Vater. Denn der schenkte ihm mit acht Jahren einst seinen ersten PC - sehr zum Verdruss der Mutter Erna »Geh doch mal raus an die frische Luft!« Bathge.

Basis bauen, Tiberium ernten, Gegner plätten: Command & Conquer ist leicht verständlich, der Tiberiumkonflikt war 1995 für meinen Vater aber eine Spur zu hektisch. Basis bauen, Tiberium ernten, Gegner plätten: Command & Conquer ist leicht verständlich, der Tiberiumkonflikt war 1995 für meinen Vater aber eine Spur zu hektisch.

Als Kind habe ich meinen Vater vor allem so erlebt: abwesend. Als selbstständiger Steuerberater war seine Kanzlei immer das Wichtigste für ihn, frühmorgens ging es mit dem Auto ins 40 Kilometer entfernte Frankfurt am Main, spätabends kam er zum Abendessen zurück in unser Haus. Noch heute, mit 79 Jahren, steht er um 5:00 Uhr morgens auf und ist um 7:15 Uhr im Büro, das inzwischen zum Glück in unserem Heimatdorf angesiedelt ist.

Mein Vater ist ein Workaholic. Von Ruhestand und Rente hält er nicht viel, Samstag ist seit jeher für ihn ein ganz normaler Arbeitstag. In den Urlaub ist er dem Rest der Familie einmal erst mit drei Tagen Verspätung hinterhergefahren - meine Mutter war nicht amüsiert, hatte er doch ihren Koffer mit der ganzen Wäsche im Auto.

Unser Verhältnis war daher nie so innig, wie ich mir das vielleicht gewünscht hätte. Wäre da nicht die gemeinsame Erinnerung an Command & Conquer.

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