Dauntless im Test - Monster Hunter für lau

Wir gehen in Dauntless als Free2Play-Monsterjäger auf Behemoth-Pirsch. Kann das Spiel auch ohne Echtgeld-Einsatz dauerhaft fesseln oder geht uns beim Grinden die Puste aus?

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Der Moment, wenn ein Behemoth in Rage gerät, ist immer wieder einen Druck auf die Screenshot-Taste wert. Der Moment, wenn ein Behemoth in Rage gerät, ist immer wieder einen Druck auf die Screenshot-Taste wert.

Vor uns eine Art rotglühender Wutbiber. Gnasher nennt sich das eigentlich ganz knuffige Ding. Und es ist auch nicht immer rot und glühend - und wütend.

Als wir ihn in Dauntless zum ersten Mal sehen, stromert er vielmehr teilnahmslos in der Gegend herum. Als der Gnasher dagegen uns zum ersten Mal sieht, wird schnell klar, warum wir in Phoenix Labs' Free2Play-Konkurrenten zu Monster Hunter: World den Job eines Monsterjägers und nicht den eines Wildhüters innehaben: Das Biest geht sofort auf uns los, stampft auf uns ein und schwingt bedrohlich seinen kräftigen Schwanz.

Einige Treffer mit unserem Hammer später gerät der Gnasher in Rage (wen wundert's?). Diese Wut macht sich übrigens bei allen der 19 riesigen Behemoths auf die gleiche Weise bemerkbar: Sie glühen rot, werden spürbar gefährlicher und packen mitunter auch besondere Arten von Attacken aus, die uns alles abverlangen, was das Monsterjäger-Handbuch lehrt.

Dieser formschöne Kharabak summt und schickt uns Schwärme ekligster Insekten auf den Hals, wirft dafür aber nützliche Rüstung mit Terra-Resistenz ab. Dieser formschöne Kharabak summt und schickt uns Schwärme ekligster Insekten auf den Hals, wirft dafür aber nützliche Rüstung mit Terra-Resistenz ab.

Dauntless präsentiert sich in stilsicherem Comic-Look, spielt sich flüssig und macht dabei meistens eine Menge Spaß. Außerdem ist es - wie schon gesagt - kostenlos und kann Spielern, die mal die Grundidee von Monster Hunter: World ausprobieren wollen, einen ersten Einblick ins Prinzip »Vier Davids gegen Goliath« verschaffen.

Monster Hunter World vs. Dauntless - Welche Monsterjagd passt zu mir?

Sanfter Einstieg für Monsterjagd-Neulinge

Dauntless führt uns zu Anfang ganz behutsam an die Gameplay-Spirale eines Loot-basierten Spiels heran. Zum Einstieg gibt's eine Tutorial-Mission, die die (für viele womöglich nebensächliche) Story-Grundlage erklärt: Fiese Behemoth-Monster glauben, die Shattered Isles zu beherrschen, wir als Slayer sehen das etwas anders.

Erst erstellen wir einen Charakter per Editor, dann sorgt ein Blitzeinschlag auf einem Rekruten-Übungsflug dafür, dass wir aus dem Schiff stürzen. Nach einem Hundert-Meter-Sturz landen wir unbeschadet auf einer der Shattered Isles. Somit ist schonmal klar: Fallschaden gibt's in Dauntless nicht.

In Folge lernen wir Herrn Wutbiber kennen, arbeiten das kleine Slayer-Einmaleins an ihm ab und gelangen schließlich nach Ramsgate, in den einzigen Hub des Spiels. Von hier aus eröffnen sich Stück für Stück diverse Questreihen, die uns die örtlichen NPCs unterjubeln.

Nimm das, garstiger Gnasher! Der eigentlich ganz putzige Geselle ist der erste, den wir in Dauntless vermöbeln müssen. Nimm das, garstiger Gnasher! Der eigentlich ganz putzige Geselle ist der erste, den wir in Dauntless vermöbeln müssen.

Optisch ist die kleine Stadt mit ihren Holzhäuschen und saisonalem Schmuck sehr hübsch, es mangelt ihr aber trotz rund 20 anderer Spieler an Leben. Wir rennen durch Straßenzüge und von Quest zu Quest, ohne dass sich auch nur ein NPC von der Stelle rührt.

Wir gehen zum Waffenschmied, rüsten eine Waffe auf. Gehen zur Rüstungsschmiedin, rüsten eine Rüstung auf. Zum Missionsbrett, starten eine Behemoth-Jagd. Ramsgate ist nicht viel mehr als ein aufgehübschtes Menü. Hier bleibt definitiv Potenzial liegen.

Die weitgehend per Textzeilen erzählte Story bleibt auch nur Mittel zum Zweck, um eure Jagd nach den Behemoths logisch zu erklären. Na gut, Dauntless braucht keine spannend erzählte Geschichte, um Spaß zu machen. Wir hätten trotzdem gerne eine gehabt.

Die Hubstadt Ramsgate ist malerisch gestaltet, aber wegen statisch umherstehender NPCs insgesamt etwas leblos und auf Dauer langweilig. Die Hubstadt Ramsgate ist malerisch gestaltet, aber wegen statisch umherstehender NPCs insgesamt etwas leblos und auf Dauer langweilig.

So läuft die Jagd ab

Aber kommen wir zur Hauptattraktion: der Jagd. Die findet in einzelnen Instanzen statt, in denen nur das Monster vorkommt, das ihr im Vorfeld ausgewählt habt.

Die kleinen Areale bleiben dabei ebenfalls recht leblos, da es außer den Behemoths keine Fauna gibt. Zumindest herrscht etwas farbliche Abwechslung, da wir uns je nach Behemoth durch grüne, schneebedeckte oder wüstige Maps bewegen und zudem manche Monster in Nacht-Levels auf euch warten. Ihr könnt wie in Monster Hunter: World mit einem Team aus maximal vier Jägern losziehen.

Anders als in Monster Hunter besteht die Jagd aber nur aus dem Abklappern der relativ kompakten, geschlossenen Maps, größere Gebiete fehlen. Auch als Bühne für die effektvollen Kämpfe nutzen sich die Orte recht schnell ab, da es sich stets um größere Flächen handelt, die zudem kaum Interaktionsmöglichkeiten bieten.

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Wenn ein Spieler den Behemoth schließlich gefunden hat, benachrichtigt er die anderen per Signalfackel. Dann geht die Klopperei los, und hier kann Dauntless glänzen. Das liegt an den verschiedenen Variationen.

Das Signal eines Mitspielers verrät, wo er den Behemoth gefunden hat. Vorausgesetzt, er erlaubt sich keinen Schabernack mit uns. Das Signal eines Mitspielers verrät, wo er den Behemoth gefunden hat. Vorausgesetzt, er erlaubt sich keinen Schabernack mit uns.

Die sechs Waffentypen bieten mehrere Kampfstile, die sich auch wirklich unterschiedlich anfühlen. Drei Beispiele: Mit der schweren Axt schlagen wir langsam zu, können dafür unsere Ausdauer für einen aufgeladenen Schlag verwenden oder die Waffe wie einen Bumerang werfen. Die Axt eignet sich gut für dicke, schwerfällige Behemoths wie den Quillshot, lässt uns aber bei schnellen, wendigen Monstern wie dem Stormclaw alt und langsam aussehen.

Die Kettenklingen dagegen erinnern Playstation-Spieler an God of War. Diese dual geschwungenen Sensen eignen sich für schnelle Nahkampfattacken, mächtige Kombos und per Alternativ-Angriff auch für Schläge aus der Distanz. Zudem kommt mit den Kettenklingen ein weiteres Ausweichmanöver für unsere Spielfigur, das den normalen Hechtsprung durch einen Kurzstrecken-Teleport ersetzt.

Mit den Ostischen Pistolen steht euch ein Schusswaffen-Set zur Verfügung. Ihr könnt Dauntless also auch als Shooter spielen und die Behemoths aus relativ großer Distanz angreifen. Aber denkt jetzt nicht an Snipern: Ihr könnt mit den Pistolen erst ab einer gewissen Distanz Schaden machen, je näher ihr am Behemoth steht, desto stärker die Treffer.

Somit wechselt ihr als Pistoleros mit etwas Übung ständig zwischen Nähe und Distanz, mischt geschickte Hechtrollen und Spezialangriffe in euer Ballett und seid so maximal effektiv. Das Meistern der verschiedenen Kampfstile ist neben der Ausrüstungsspirale das A und O von Dauntless.

Dauntless - Trailer zum Koop-RPG: Endboss zu Rüstung verarbeiten Video starten 1:33 Dauntless - Trailer zum Koop-RPG: Endboss zu Rüstung verarbeiten

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