Der PC wird immer wieder für tot erklärt. Mal sollte er durch Konsolen, ein anderes Mal durch Smartphones und zuletzt durch Cloud-Lösungen oder Streaming-Angebote wie Google Stadia ersetzt werden. Die Verkaufszahlen der letzten Jahre waren tatsächlich rückläufig, was für Vertreter der »PC-ist-tot-These« Wasser auf die Mühlen war.
Doch noch liegt der klassische Personal Computer offenbar nicht in den letzten Atemzügen, wie jüngste Marktdaten zeigen.
Gartner: Wachstum dank Windows, aber Intel bremst
Die Analysten von Gartner (via ComputerBase) sehen für den PC-Markt im letzten Jahr erstmals seit 2011 wieder ein Wachstum. Demnach wurden von Januar bis Dezember 2019 insgesamt 261,2 Millionen Einheiten verkauft, ein Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum vierten Quartal seien die Verkaufszahlen auf 70,6 Millionen und damit um 2,3 Prozent gewachsen.
Der Grund für das jahresübergreifende Wachstum soll das Support-Ende von Windows 7 und die dadurch erhöhte Nachfrage nach Windows-10-Upgrades alter Systeme in den USA, EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) und Japan sein. Dieser Trend werde sich demzufolge sogar noch fortsetzen, wenn auch in China, Eurasien und im asiatisch-pazifischen Raum der Umstieg auf Windows 10 großflächig vollzogen wird.
Auch interessant: Gartner identifiziert Intels anhaltende Lieferprobleme als Bremse für noch größere Zugewinne.
IDC sieht deutlicheren Aufschwung
Die Analysten von IDC (International Data Corporation) sehen für das Jahr 2019 bessere Zahlen als Gartner. Insgesamt seien 266,69 Millionen Einheiten verkauft worden, was einem 2,7-prozentigen Zuwachs gegenüber 2018 entspricht. Speziell im vierten Quartal seien mit 71,8 Millionen verkaufter PCs so vielen Einheiten abgesetzt worden wie seit vier Jahren nicht.
Gartner und IDC definieren den PC-Markt unterschiedlich. Während Gartner laut ZDNet Chromebooks und iPads nicht mit einbezieht, schließt IDC Tablets und x86-Server aus.
IDC ist, was die Nennung von Gründen für das Wachstum angeht im Übrigen etwas zurückhaltender als Gartner. Es gäbe eine Vielzahl von Faktoren, die man berücksichtigen müsse. Die Umstellung von Windows 7 auf Windows 10 habe einen Einfluss und auch Intel spiele eine Rolle, jedoch seien beispielsweise die Sorgen um die Verfügbarkeit von Prozessoren durchaus von AMD aufgefangen worden.
Beide Marktforschungsinstitute konstatieren aber, dass der PC-Markt erstmals seit 2011 wieder gewachsen ist.
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