Diablo 4: Wie glaubwürdig ist der Leak und was wissen wir zum Spiel?

Eine Anzeige für ein Artbook kündigte versehentlich Diablo 4 an. Schon davor gab's einige Hinweise, die sogar schon erste konkrete Details verrieten.

Ein Leak macht Hoffnung auf Diablo 4. Wir tragen alle bekannten Fakten und Gerüchte zusammen. Ein Leak macht Hoffnung auf Diablo 4. Wir tragen alle bekannten Fakten und Gerüchte zusammen.

Diablo 4 scheint aktuell wahrscheinlicher denn je. Verantwortlich dafür ist ein Leak aus einer unwahrscheinlichen Quelle - einer Magazinwerbung für ein Artbook! Die Anzeige für »The Art of Diablo« bewirbt das Buch mit »über 500 Artworks aus Diablo, Diablo II, Diablo III und Diablo IVAber ist das wirklich eine sichere Bestätigung?

Die Anzeige stammt nicht direkt von Blizzard, sondern vom Verleger Panini. Allerdings ist The Art of Diablo kein simples Lizenzprodukt, sondern entstand in enger Zusammenarbeit mit den Entwicklern. Blizzards hauseigener Senior Writer Robert Brooks ist einer der beiden Autoren. Amazon gibt als Verlag gar direkt Blizzard Entertainment an.

In jedem Fall ist das Buch also mit tiefem Einblick entstanden und es erscheint unwahrscheinlich, dass Panini für eine Werbeanzeige einfach ein Diablo 4 erfindet, das gar nicht existiert. Vielleicht also ein Tippfehler? Auch das wirkt schwer vorstellbar, wenn extra alle Spiele der Reihe nacheinander aufgelistet wurden. Denkbar wäre allein, dass eigentlich der kommende Mobile-Ableger Diablo Immortal gemeint war und jemand mit sehr wenig Ahnung von Diablo den als Teil 4 bezeichnet hat. Aber auch das wäre jedem Prüfer mit etwas Serienkenntnis sofort aufgefallen, vor allem bei Blizzard.

Am wahrscheinlichsten ist in unseren Augen, dass diese Anzeige schlichtweg zu früh veröffentlicht wurde - das Buch selbst kommt schließlich genau einen Tag nach der BlizzCon auf den Markt, das wäre das perfekte Timing, um mit ersten Artworks aus einem dort neu angekündigten Diablo 4 zu werben.

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Ein zweiter Leak verspricht ebenfalls Diablo 4

Es gibt noch eine zweite Quelle, die Diablo 4 auf der Messe in Aussicht stellt. Der Overwatch-Streamer Metro prophezeite auf Twitter, dass sowohl Teil als auch ein Remaster von Diablo 2 vorgestellt werden.

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Und das sollen nicht die einzigen großen Ankündigungen werden: Metro versprach außerdem ein Overwatch 2, das sowohl Multiplayer als auch PvE bieten soll. Der Streamer berief sich dabei auf eine interne Quelle bei Blizzard. Beweise lieferte er keine, aber er lag bereits letztes Jahr richtig und sah die neue Overwatch-Heldin voraus, bevor sie offiziell vorgestellt wurde:

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Seine diesjährigen Infos sollen von der gleichen Quelle stammen.

Hinweise von Blizzard selbst

Zu den aktuellen Leaks wollte sich Blizzard auf unsere Anfrage hin nicht äußern. Allerdings gab der Entwickler in der Vergangenheit immer wieder Hinweise, die auf ein Diablo 4 schließen ließen. Mehrfach tauchten Stellenausschreibungen für neue Diablo-Projekte auf und im August 2018 bestätigte Community-Managerin Nevalistis, dass in der Tat gleich mehrere in Arbeit sind.

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Im Oktober sah sich Blizzard allerdings gezwungen, die Hoffnungen der Fans etwas zu dämpfen. In einem offiziellen Blogeintrag hieß es, dass nicht alle davon auf der BlizzCon 2018 vorgestellt werden sollten. Aber obwohl Diablo 4 hier nicht direkt erwähnt wurde, konnte man beinah schon eine direkte Bestätigung herauslesen, dass der Titel bereits in Arbeit war:

"Wir wissen, worauf viele von euch warten, und wir können nur sagen, dass gute Dinge zu jenen kommen, die warten, aber böse Dinge manchmal länger dauern. Wir wissen eure Geduld zu schätzen, während unsere Teams unermüdlich daran arbeiten, alptraumhafte Erfahrungen zu schaffen, die dem Herrn des Schreckens würdig sind. "

Trotz dieser Warnung kam es auf der Messe zum Eklat, als die größte Diablo-Ankündigung ein Mobile-Spiel war. Und erneut beschwichtigte Entwickler Wyatt Cheng mit der recht eindeutigen Ansage, dass man doch mehrere Diablo-Projekte in Arbeit habe - es schien, als wolle er die Spieler wissen lassen, dass von ihnen ersehnte Spiel sehr wohl kommen wird, auch wenn er es noch nicht beim Namen nennen durfte.

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Und auch Nevalistis wiederholte nach der BlizzCon 2018 ihr Versprechen: »Wir haben viele Pläne für Diablo über mehrere Projekte, die wir im Lauf des kommenden Jahres enthüllen werden.« Das schrieb sie 2018, also war dieses Jahr gemeint - und nachdem Blizzard bereits gesehen hatten, welchen Shitstorm sie nach einem ähnlichen Versprechen von »mehreren Projekten« auslösten, als Diablo 4 nicht dabei war, würden sie diesen Fehler tatsächlich direkt wiederholen?

Selbstverständlich kann sich seitdem nochmal einiges an den Plänen geändert haben, aber zusammengerechnet ergeben diese Indizien zumindest, dass Blizzard 2018 noch davon ausging, 2019 Diablo 4 ankündigen zu können.

Und es gibt sogar schon erste (unverifizierte) Infos

Dem Journalisten Jason Schreier zufolge existiert Diablo 4 tatsächlich. Es sollte sogar ursprünglich schon auf der BlizzCon 2018 enthüllt werden, wurde erst im letzten Moment aus dem Plan genommen. Das würde erklären, warum Nevalistis im August noch Hoffnungen schürte, die dann im Oktober gedämpft werden mussten. Aber Schreier will noch mehr in Erfahrung gebracht haben.

Er hat angeblich mit Blizzard-Angestellten gesprochen, die ihm erzählten, dass die Konzeptphase von Diablo 4 schon 2014 begann. Nach Reaper of Souls sollte eigentlich noch eine zweite Erweiterung für Diablo 3 folgen, aber die Chefetage stampfte die ein und wollte sich lieber direkt auf Diablo 4 konzentrieren, so Schreiers Quellen.

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Bis 2016 habe das Team an einem Spiel unter dem Codenamen Hades geschraubt, das Diablos Version von Dark Souls werden solle: Ein anspruchsvoller Dungeon Crawler, den wir nicht einmal mehr aus der isometrischen Perspektive gespielt hätten, sondern in Third Person. Die Entwicklung sei aber holprig verlaufen und 2016 wurde auch Hades eingestellt.

Der zweite Anlauf sei unter dem Codenamen Fenris gelaufen. Dies sei Schreiers Quellen zufolge die aktuelle Version von Diablo 4 und soll vor allem wieder so düster und furchteinflößend werden wie die ersten beiden Teile. Es sei noch unsicher, welche Kameraperspektive das Spiel nutzen werde, aber jüngere Versionen sollen zurück zur klassischen Iso-Perspektive gekehrt sein. Neu soll ein stärkerer Fokus auf soziale Aspekte dazu kommen, orientiert an Vorbildern wie Destiny. Fenris wolle leichte MMO-Elemente bieten. Außerdem seien die Entwickler noch auf der Suche nach einer Möglichkeit, einen dauerhaften Einkommensstrom wie Hearthstones Kartenpakete oder die Lootboxen von Overwatch in das Spiel zu integrieren.

Schreier betonte in seinem Artikel, dass sich Fenris noch in einer frühen Entwicklungsphase befinde und sich daher vieles noch ändern könne. Trotzdem gibt er uns bereits einen interessanten ersten Einblick in das Spiel, das unser Ansicht nach sehr wahrscheinlich schon bald auf der BlizzCon 2019 enthüllt werden. Sie beginnt am 1. November 2019.

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