Diablo Immortal gespielt - Hinter dem Shitstorm: Ein völlig belangloses Spiel

Das Mobile-Diablo hat einen riesigen Shitstorm ausgelöst - zurecht? Wir haben auf der BlizzCon erste Gameplay-Erfahrungen gemacht.

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Diablo Immortal ist ein ordentliches Mobile-Spiel, aber auch nicht mehr. Diablo Immortal ist ein ordentliches Mobile-Spiel, aber auch nicht mehr.

Blizzard ist ein Ausnahme-Studio. Seine Spiele: Wegweisend! Noch nie hat jedoch eins bei seiner Ankündigung einen solchen Shitstorm ausgelöst wie Diablo Immortal. Dabei hatte der Zorn kaum etwas mit dem eigentlichen Inhalt des Titels und seinen spielerischen Qualitäten zu tun. Es war genug, dass Blizzard seinen Hardcore-Fans erst Hoffnungen machte, und dann nur einen Mobile-Ableger präsentierte. Umso neugieriger waren wir: Was steckt denn nun wirklich für ein Spiel hinter all der Aufregung?

Die Wahrheit ist gleichermaßen überraschend wie ernüchternd. Diablo Immortal ist keine Katastrophe. Es ist sogar ein ganz ordentlicher Mobile-Prügler. Es ist nur das erste Blizzard-Spiel aller Zeiten, das absolut nichts Besonderes ist.

Das Gameplay des Mobile-Diablo

Auf der BlizzCon spielten wir eine knappe Demo für Diablo Immortal und prügelten uns als Zauberer, Barbar und Mönch durch eine kurze Reihe Dungeons. Dabei wurde schnell klar, dass wir hier nichts bahnbrechend Neues erwarten dürfen: Blizzard nutzt fast die gleiche Steuerung wie der chinesische Partner-Entwickler NetEase in seinem eigenen Action-RPG Endless of Gods. Mit dem linken Daumen steuern wir unseren Helden über einen klassischen virtuellen Joystick, der rechte ist für das Fähigkeitenrad zuständig. Fünf seiner zwölf Skills kann jeder Held gleichzeitig ausrüsten, mit einem Fingerdruck lösen wir sie aus.

Fähigkeitsrad Unten rechts sitzen unsere fünf Fähigkeiten: Ein Standardangriff und vier Cooldown-Skills.

Zielen Haben wir einen Fähigkeitsknopf gedrückt, können wir unseren Daumen noch bewegen, um wie hier den Einschlagsort unseres Meteors zu verschieben.

Der große Clou der Bedienung ist, dass wir dann mit gedrückten Daumen streichen und so zielen können. Der Barbar stürmt dann etwa in die Richtung, in die wir unseren Finger bewegen. Manche Fähigkeiten laden sich sogar mit mehr Schaden oder größerem Radius auf, während wir den Button gedrückt halten und die Zielmarkierung setzen.

Nun mag das keine revolutionäre Idee sein, aber es funktioniert alles ziemlich ordentlich. Als Mobile-Metzler für zehn Minuten zwischendurch kann Diablo Immortal durchaus Spaß machen! Zumal es für Handy-Verhältnisse richtig klasse aussieht und den Stil von Diablo 3 bestens einfängt. Aber seine größte und wichtigste Aufgabe, die erfüllt es nicht.

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Die große Glaubensfrage

"Playing is believing" war Blizzards Parole bei der Ankündigung - wer Diablo Immortal mal spielt, der sollte auch daran glauben. Sollte glauben, dass es genau das Mobile-Diablo ist, von dem er nie wusste, dass er es unbedingt haben wollte. Ganz ähnlich wie wir jahrelang ein Konsolen-Diablo für unmöglich hielten und dann nach zehn Minuten am Gamepad restlos begeistert waren! Immortal scheitert jedoch an diesem Kunststück.

Diablo Immortal - Erstes Gameplay: So funktioniert Mobile-Diablo Video starten 2:24 Diablo Immortal - Erstes Gameplay: So funktioniert Mobile-Diablo

Weil es sich einfach dann doch zu sehr wie eine seichtere Version von Diablo 3 anfühlt. Es macht zu viele Zugeständnisse an die schwächere Mobile-Plattform, ohne das mit eigenen Stärken wettzumachen. Es entfaltet nicht den gleichen Machtrausch wie das PC-Vorbild, wirft uns viel kleinere Monsterhorden vor die Klinge (mehr ist technisch eben nicht drin) und brennt viel weniger Spektakel ab. Außerdem wirkt es einen ganzen Ticken langsamer, vermutlich um die Mobile-Steuerung nicht zu überfordern. Nicht, dass diese Gefahr wirklich bestünde: Immortal ist so einfach, dass wir uns nicht einmal groß Mühe mit dem Zielen unserer Fähigkeiten geben mussten.

Nachdem wir die zehnminütige Demo einmal mit jedem Charakter durch hatten, wollten wir sie keineswegs angewidert in die Ecke pfeffern oder ihr 300.000 Dislikes auf Youtube reinwürgen. Aber wir hatten auch kein großes Bedürfnis zum Weiterspielen mehr. Vor allem, weil Blizzard die völlig falsche Version auf die Messe mitgebracht hatte.

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