NASA entwickelt Asteroiden-Verteidigung - Erster Test nächstes Jahr

Als Vorbereitung auf einen möglichen Zusammenprall der Erde mit einem Asteroiden entwickelt die NASA ein entsprechendes Verteidigungsprogramm. Ein erster Test soll in Kürze stattfinden.

Bis wir Asteroiden einfach abbauen können wie in Anno 2205, wird es wohl noch eine Weile dauern - ablenken lassen sie sich vielleicht schon bald. Bis wir Asteroiden einfach abbauen können wie in Anno 2205, wird es wohl noch eine Weile dauern - ablenken lassen sie sich vielleicht schon bald.

Wer erinnert sich an die Folge von Futurama, in der ein riesiger Müll-Asteroid die Erde bedroht? Nach mehreren erfolglosen Versuchen musste ein zweiter Müll-Asteroid her, um den Weltuntergang abzuwenden. Die NASA geht bei ihrem Asteroiden-Abwehrprogramm ähnlich zur Sache. Laut einem Bericht von Techspot bereitet die NASA derzeit gerade einen ersten Test ihres Systems vor, den sogenannten »Double Asteroid Redirection Test« (DART).

Dazu soll im Jahr 2020 eine Weltraumsonde ins All geschickt werden, die dann mit einem Asteroiden zusammenstößt. Die NASA geht davon aus, dass sich der Kurs des getroffenen Asteroiden auf diese Weise ändern lässt.

Als Zielobjekt für DART hat die NASA das binäre Asteroidensystem Didymos ausgewählt, das rund elf Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist und von einem Satelliten-Asteroiden umkreist wird. Dieser besitzt einen Durchmesser von knapp 150 Metern und soll von der Sonde umgelenkt werden.

Interstellare Gewehrkugel

Gegenüber dem Sydney Morning Herald erklärte Mark Fittock, der am InSight-Landemodul der NASA mitgearbeitet hat, bei der Sonde handele es sich um eine Art »interstellare Gewehrkugel«. Sie ist 12,5 x 2,4 Meter groß und wiegt rund 500 Kilogramm. DART soll den Asteroiden mit einer Geschwindigkeit von etwa sechs Kilometern pro Sekunde treffen und ihn damit minimal von seinem Kurs abbringen, hoffen die Forscher. Dieser Schubser - sollte er gelingen - wäre ausreichend, um angesichts der großen Entfernung zur Erde eine Kollision mit derselben zu verhindern.

Um den Erfolg von DART konkreter messen zu können, soll in einigen Jahren das Schwester-Programm von DART namens HERA zu Didymos und dem getroffenen Asteroiden reisen. Das Ziel von DART und HERA: »Wenn wir geschickt vorgehen, mit was wir ihn [den Asteroiden, Anm. d. Red.] treffen, können wir ihn mit etwas Kleinerem treffen, aber einen besseren Effekt erzielen«, erklärt Fittock.

Die NASA hofft, dass wir auf diese Weise wissen, womit und wie wir den Zusammenstoß eines größeren Asteroiden mit der Erde verhindern können - dass ein solcher (irgendwann) kommen wird, gilt als sicher.

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