Die Kontrolle des Internets - Geheimdienst GCHQ manipuliert YouTube, Facebook & Co

Der Journalist Glenn Greenwald beschreibt in einem neuen Artikel, wie der britische Geheimdienst Inhalte im Internet manipuliert.

Der britische Geheimdienst GCHQ besitzt Tools für die Manipulation des Internets (Bildquelle: The Intercept) Der britische Geheimdienst GCHQ besitzt Tools für die Manipulation des Internets (Bildquelle: The Intercept)

Der durch seine Zusammenarbeit mit dem Whistleblower bekannt gewordene Journalist Glenn Greenwald hat auf seiner Webseite The Intercept einen neuen Artikel veröffentlicht, der für viel Aufsehen sorgen dürfte. Laut Dokumenten von Edward Snowden manipuliert der britische Geheimdienst GCHQ Inhalte vieler bekannter Webseiten, beispielsweise Ebay, YouTube oder auch Facebook.

Der GCHQ ist demnach in der Lage, Videos, die der Geheimdienst als »extremistisch« einstuft, von Videoplattformen ohne deren Mitarbeit zu entfernen, die Ergebnisse von Online-Umfragen zu manipulieren oder die Popularität von Inhalten durch Manipulationen der angeblichen Klickzahlen nach oben zu treiben. Auch Werkzeuge zu Angriffen auf nicht genehme Server stehen dem GCHQ zur Verfügung. Außerdem kann der Geheimdienst Telefonate und Nachrichten über Skype in Echtzeit mitschneiden, jede E-Mail-Adresse fälschen und mit diesem falschen Absender Nachrichten verschicken, bei Facebook private Fotos jedes Nutzers aufrufen sowie Massen-E-Mails und -SMS zur Unterstützung von Kampagnen versenden. Ein Tool für Facebook kann dort unliebsame Nachrichten für einzelne Nutzer, aber auch für ganze Länder verschwinden lassen.

Mit all diesen Methoden sollen beispielsweise auch Botschaften mit der Ansicht der Regierung unterstützt werden. Einige der in den Dokumenten genannten Tools für diese Zwecke waren zwar noch in der Entwicklung, viele werden jedoch schon als »voll funktionsfähig, getestet und zuverlässig« bezeichnet.Die restlichen Werkzeuge seien »kurz vor der Fertigstellung«. Da die Dokumente vom Juli 2012 stammen, dürften auch diese Tools inzwischen funktionieren. Außerdem weist das Dokument die Geheimdienstler noch darauf hin, die Auflistung nicht als »Katalog« zu verstehen. »Wenn es hier nicht zu sehen ist, heißt das nicht, dass wir es nicht erstellen können«.

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