Lieben und hassen
Mit dem überarbeiteten Charaktersystem erhält ein neues Spielelement Einzug in das Sims-Universum: die Laune Ihres Schützlings. Bisher definieren nur Grundbedürfnisse wie Hunger, Harndrang, Hygiene oder Energie die Stimmung der Sims, sichtbar am Diamanten, der über der Figur schwebt. Färbt sich dieser gelb oder gar rot, geht es dem Sim nicht besonders gut ? Ihr Eingreifen ist gefragt.
Die Grundbedürfnisse gibt es in Die Sims 3 zwar auch noch, sie tragen aber nur noch einen Teil zum allgemeinen Gemütszustand des Sims bei. Stattdessen hängt es nun weitgehend davon ab, wie Sie mit den im Editor definierten Charakterwerten umgehen. So wird etwa dem introvertierten, schüchternen Bub wohl selbst die wildeste Studentenparty keinen Spaß machen. Und ein Sim mit der Eigenschaft »Grüner Daumen« bekommt in einer vegetationslosen Wohnung schnell Depressionen, auch wenn Sie ihm einen riesigen Plasma-Fernseher ins Wohnzimmer stellen. Darf er hingegen im Garten Tomaten anpflanzen, wird er sich freuen.
Wir finden das super, denn endlich bedeutet teuer nicht mehr automatisch Lebensqualität ? bisher konnte man jeden Sim einfach durch Luxus glücklichmachen. So schlägt Maxis gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen wirken die ohnehin schon sehr glaubwürdigen Sims noch einen Tick lebendiger. Zum anderen bekommen Könner eine zusätzliche Herausforderung. Besonders Letzteres dürfte viele Fans freuen, immerhin fielen die meisten Sims 2-Addons (bis auf Wilde Campus-Jahre oder Open for Business) hauptsächlich durch ihren niedrigen Anspruch auf.
Tapezieren und streichen
So, der Sim ist geboren, jetzt braucht er ein Dach über dem Kopf. Wie gewohnt dürfen Sie sich entweder in einem bereits vorgefertigten Haus einquartieren oder die eigenen vier Wände selbst hochziehen. Steht die Bude, geht es an die Inneneinrichtung. In Die Sims 2 sind dem Spieler besonders hier die Hände gebunden, wenn er also umfassend kreativ tätig werden möchte. Zwar gibt es Unmengen an Tischen, Sofas, Schränken, Lampen, Pflanzen, Elektrogeräten und Deko-Gegenständen, jedoch steht für jedes Teil nur eine Handvoll vorgefertigter Farbmuster zur Auswahl ? wem der grüne, braune, hellblaue oder dunkelblaue TV-Sessel nicht gefällt, muss trotzdem damit leben.
Auch bei den Tapeten, Teppichen und anderen Bodenbelägen wie Fliesen oder Parkett ist das Arsenal schnell erschöpft. Will man seine Wohnung wirklich individuell gestalten, muss man Fan-Webseiten nach bereits erstellten Möbeln oder Texturpaketen abgrasen, die offiziellen Accessoire-Pakete von Electronic Arts kaufen oder mit Bildbearbeitungsprogrammen außerhalb des Spiels tätig werden.
Dessen ist sich Maxis bewusst, weshalb das Team für Die Sims 3 einen mächtigen Gestaltungseditor direkt ins Spiel einbaut, mit dem Sie allerhand Schabernack treiben dürfen. Ein Klick auf das Objekt genügt, und schon öffnet sich ein Bearbeitungsfenster, in dem Sie auf der linken Seite das Möbelstück in einer 3D-Ansicht sehen und rechts dessen Eigenschaften in Echtzeit verändern können. So manipulieren Sie etwa die Grundfarbe oder kleben neue Texturen auf die Oberfläche. Der Clou: Jedes Element am Gegenstand lässt sich einzeln markieren und bearbeiten. So designen Sie in kurzer Zeit etwa einen rot lackierten Stuhl mit blassblauem Blümchenbezug. Wenige Mausklicks später, und derselbe Hocker besteht aus Buchenholz und schwarzem Leder.
Hobby-Innenarchitekten dürfen Möbel übrigens nun auch im Winkel von 45 Grad anordnen, was die Wohnungen ein ganzes Stück organischer wirken lässt. Ob bastelfreudige Fans ihre Objekte aus Die Sims 2 ins neue Spiel importieren können, steht noch nicht fest. Wir halten das aber für sehr unwahrscheinlich, da der Detailgrad der Objekte und Häuser im Vergleich zum Vorgänger zugenommen hat und bereits erstellte Gegenstände für den neuen Sims-Gestaltungseditor komplett überarbeitet werden müssten.
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