Doom, aber nicht dumm: Warum uns Doom Eternal beim Anspielen überrascht hat

Wir haben die ersten drei Level aus Doom Eternal gespielt. Und dabei war deutlich mehr Köpfchen gefragt, als wir erwartet hätten.

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»Taktisch« ist vermutlich nicht das erste Wort, das einem in den Sinn kommt, wenn man an Doom denkt. Trotzdem kam es uns immer wieder in den Sinn, als wir uns bei einem Anspiel-Event von Doom Eternal durch Horden von Dämonen kämpften.

Aber Doom und Taktik - wie geht das denn zusammen? Verrät der Shooter-Nachfolger zum Doom-Reboot von 2016 etwa seine Wurzeln? Nein, ganz im Gegenteil. Stattdessen hebt er die Kämpfe auf ein neues Level.

Disclaimer zum Event
Im Rahmen einer Presseveranstaltung in Berlin konnten wir drei Stunden mit einer noch unfertigen Fassung von Doom Eternal verbringen und ein Interview mit dem leitenden Produzenten Marty Stratton führen. Die Kosten für die Anreise sowie die Verpflegung vor Ort übernahm Publisher Bethesda.

»Kämpfe sind Puzzles«

Zunächst einmal Entwarnung für alle, die bei unserem Texteinstieg schon Fackeln entzündet und Mistgabeln aus dem Schuppen geholt haben: Doom Eternal ist und bleibt in erster Linie ein brachiales Actionspiel, das auf sein Shooter-Vermächtnis spürbar wert legt. Woher kommt also dieses neue Gefühl von Taktik? Executive Producer Marty Stratton erklärt es uns so:

"Doom hat schon immer den Ruf, hirnloser Shooter-Spaß zu sein. Und das ist auch gut so. Am Shooter-Spaß halten wir fest, aber wir wollen den Spieler in Doom Eternal etwas mehr fordern - die Kämpfe sollen sich wie Puzzles anfühlen, die man mit Köpfchen löst."

Die Grundlage für dieses erneuerte Kampfgefühl bilden die drei Grundressourcen von Doom, die wir schon seit 1993 kennen: Munition, Lebenspunkte, Rüstung. Statt den Kram einfach nur vom Boden aufzusammeln (was zwar noch geht), beziehen wir ihn nun hauptsächlich aus den Dämonen.

Köpfchen & Kettensäge

In der Praxis funktioniert das so: Gehen uns die Patronen aus, zerlegen wir Feinde mit der Kettensäge, solche Kills werfen in Doom Eternal immer Munition ab. Fehlt es uns dagegen an Lebensenergie, ballern wir einen Gegner mürbe und geben ihm mit einer blutigen Finisher-Animation den Rest.

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Diese Glory Kills füttern uns mit Health-Paketen. Und brauchen wir Rüstung, brutzeln wir die Dämonen mit unserem an der Schulter montierten Flammenwerfer. So in Brand gesteckte Monster lassen vornehmlich grüne Rüstungs-Items fallen. »In Kämpfen spawnen nach Bedarf kleine Gegner wie Zombies, damit dir nie die Munition oder die HP ausgehen«, erklärt uns Marty Stratton.

Durch diese drei Dämonenentsorgungsmethoden entwickelt sich aus dem Ressourcen-Management nach etwas Eingewöhnungszeit ein extrem befriedigender Combat-Flow, der uns nicht nur einen schnellen Abzugsfinger, sondern auch ein sorgsames Abwägen unserer Mittel abverlangt, ohne dass Doom Eternal dadurch überladen oder entschleunigt wirkt. Ganz im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorgänger ist das Tempo sogar nochmal deutlich gestiegen!

Die Kettensäge war schon 2016 der Munitionsbeschaffer. In Doom Eternal müsst ihr sie nicht mehr manuell ausrüsten, sondern löst auf Knopfdruck einen Chainsaw-Kill aus. Die Kettensäge war schon 2016 der Munitionsbeschaffer. In Doom Eternal müsst ihr sie nicht mehr manuell ausrüsten, sondern löst auf Knopfdruck einen Chainsaw-Kill aus.

Rückzug ist keine Option

Ein Nebeneffekt dieses neues Kampfsystems: Passives Vorgehen ist keine Option. Nur wenn wir aggressiv gegen die Dämonen vorgehen, kommen wir an wichtigen Nachschub. Doom Eternal zwingt uns konstant vorwärts ins Getümmel. Wer sich in Deckung verschanzt und versucht, die Feinde aus sicherer Distanz auszuschalten, hat praktisch schon verloren.

Um schnell zu den Monstern aufzuschließen oder ihren Geschossen auszuweichen, setzt Doom Eternal auf eine Reihe neuer Movement-Optionen, die wir beim Anspielen schnell als äußerst nützlich empfunden haben. Via Dash wechseln wir blitzschnell die Position, an bestimmten Stangen schwingen wir uns über Abhänge und mit dem neuen Greifhaken der Super Shotgun ziehen wir uns ganz nah an weit entfernte oder fliegende Gegner heran.

Schnelles und aggressives Vorgehen führt in Doom Eternal zum Erfolg - trotzdem muss man sich an den Gegnertyp und seine Angriffsmuster anpassen. Schnelles und aggressives Vorgehen führt in Doom Eternal zum Erfolg - trotzdem muss man sich an den Gegnertyp und seine Angriffsmuster anpassen.

Dieses neue Bewegungsrepertoire des Doom Slayers ist auch bitter nötig, denn die Höllenhorde kommt zahlreicher und auch vielfältiger daher als im Vorgänger. Prominentes Beispiel wäre da der Arachnotron, ein skorpionartiges Monster, das uns mit seiner Plasmakanone aus der Distanz beharkt und auch gerne mal an Wänden oder der Decke entlangläuft. Pusten wir dem Vieh seine Waffe vom Rücken, geht es in den Nahkampf über und versucht, uns mit seinen Klauen zu erwischen.

Diesen Verhaltenswechsel der KI beobachten wir auch bei anderen Feinden mit besonderen Schwachpunkten, einem weiteren neuen Feature von Doom Eternal: Machen wir bestimmte Körperteile unserer Widersacher unbrauchbar, wechseln sie ihre Angriffsmuster. Das cool anzusehende Schadensmodell wirkt sich also auch spielerisch aus.

Viele klassische Gegner von früher kehren in Eternal zurück. Hier zum Beispiel der Pain Elemental. Viele klassische Gegner von früher kehren in Eternal zurück. Hier zum Beispiel der Pain Elemental.

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