Dota 2 - Chinesische Regierung schließt zwei Profis von Major-Turnier aus

Nach rassistischen Kommentaren während eines Dota-2-Turniers hat die chinesische Regierung beschlossen, einen Bann für zwei E-Sportler auszusprechen.

China sperrt wohl zwei philippinischen Spieler aus einem Dota-2-Turnier aus. China sperrt wohl zwei philippinischen Spieler aus einem Dota-2-Turnier aus.

Die rassistischen Bemerkungen bei einem Minor-Turnier in Dota 2 hat Folgen für die zwei betreffenden philippinischen Profispieler. Mehrere E-Sportler und Kommentatoren bestätigen, dass die chinesische Regierung Carlo »Kuku« Palad (TNC Pro Team) and Gabriel »Skemberlu« Ong (compLexity Gaming) vom Chongqing Major ausgeschlossen haben.

Zuvor kursierte das Gerücht, ob die chinesische Regierung zu diesem Schritt greifen würde. Dota-2-Caster Jack Chen, Profispieler Jacky »EternalEnVy« Mao und weitere Szenenkenner bestätigen später auf Twitter, dass die beiden Spieler wohl tatsächlich nicht antreten dürfen. Das Turnier beginnt im Januar 2019 in der chinesischen Millionenstadt im Südwesten des Landes, die Qualifikationsphase läuft aktuell. TNC konnte bereits zwei Siege in der Quali einstreichen. Sollte das Team weiterkommen, werden sie wohl einen Ersatzspieler für Kuku anheuern müssen, um vor Ort spielen zu können.

Kuku und Skemberlu hatten bereits Strafenvon Seiten ihrer jeweiligen Teamorganisatoren erhalten. Kuku muss die Hälfte seines Preisgelds vom Kuala Lumpur Major, dem Chongqing Major (falls man sich qualifiziert), oder vom Bucharest Minor (falls man sich qualifiziert) spenden. Sollte man beide Qualifikationen nicht schaffen, wird Kuku einen Charity-Stream ausrichten müssen. Wohin die Spenden fließen, werde aktuell noch diskutiert.

Düsterer sieht es für Skemberlu aus: Er ist nicht mehr aktiver Teil seines Teams compLexity, die ihm aber in Zukunft dabei helfen wollen, »ein neues Zuhause zu finden«.

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The International 2019 ebenfalls in China

Damit sind die Probleme der Profispieler aber noch nicht zu Ende. Das größte Dota-2-Event, das Meisterschaftsturnier The International, wird 2019 erstmals im chinesischen Shanghai stattfinden. Gut möglich, dass die staatlichen Behörden die Sperre verlängern und eine Teilnahme verhindern, wenn es bis dahin zu keiner Versöhnung gekommen ist. Kuku ist seit 2016 Teamkapitän von TNC und hat sich mit der Mannschaft 2016, 2017 und 2018 erfolgreich für das International qualifizieren können.

So oder so ist die Situation aber nicht ideal, da die Major-Turniere die zweitwichtigsten Dota-Veranstaltungen im Jahr sind und Qualfikationspunkte für das International ausschütten. Auch ohne eine Verlängerung der Sperre für Kuku wird TNC also ein Handicap haben.

Der Vorfall war eigentlich schon durchgekaut

Die rassistischen Kommentare richteten sich Anfang November 2018 während eines Turniers gegen das chinesischen Team RNG. Da Valve erst spät auf den Vorfall reagierte, formte sich ein Shitstorm vieler wütender chinesischer Spieler, der in einer Welle negativer Bewertungen auf Steam endete.

Wenig später veröffentlichte Valve doch noch eine Stellungsname und verurteilte das Verhalten der beiden E-Sportler. Für Strafen seien aber die Teams zuständig, heißt es. »Von nun an erwarten wir von allen Teams, die in unseren Turnieren antreten, ihre Spieler zur Verantwortung zu ziehen und bereit zu harten Strafen zu sein, wenn sich diese ungebührlich gegenüber Dota oder der Community verhalten.«

Ob der chinesischen Regierung dieses Vorgehen seitens Valve zu lasch war, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Auch die Steam-Betreiber haben sich bisher nicht öffentlich zu den Sperren geäußert.

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Quelle: Dexerto

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