Dragon Age 4 - Soll ein Live Service Game nach dem Vorbild von Anthem werden

Laut eines Kotaku-Berichts gab es bei Dragon Age 4 einen Relaunch und eine Neuausrichtung zum Live-Service-Spiel mit Anthem als Grundlage.

Nach dem internen Neustart wird das nächste Dragon Age wohl ein Live-Service-Spiel. Nach dem internen Neustart wird das nächste Dragon Age wohl ein Live-Service-Spiel.

Nach seinem ausführlichen Bericht über die Arbeit an Anthem bei BioWare (und die damit einhergehenden Probleme), hat sich Jason Schreier, ein Autor der Webseite Kotaku, in einem neuen Artikel mit Dragon Age 4 auseinandergesetzt und seine Enthüllungen bringen wieder mal spannende Geschichten hervor.

Dragon Age 4 befindet sich gerade ebenfalls bei BioWare in Entwicklung, bekam dem Report zufolge aber einen Relaunch verpasst. Durch den soll auch eine Neuorientierung in Richtung Live Service Game mit Anthem als Grundlage erfolgt sein.

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Intern habe bereits seit 2015 ein Team an einem neuen Dragon Age mit dem Codenamen »Joplin« gearbeitet - damals noch als Singleplayer-Spiel. Allerdings folgte laut Schreier 2016 schon der erste Einschitt, als das gesamte Entwicklerteam von Dragon Age abgezogen wurde, um bei Mass Effect: Andromeda zu helfen.

Ihr erinnert euch: Das letzte Mass Effect war von zahlreichen Problemen wie starren Gesichtsanimationen oder öden Nebenaufgaben geplagt. Die mäßige Rezeption von vielen Spielern und Kritikern sorgte dafür, dass die Reihe zunächst auf Eis gelegt wurde. Trotzdem besteht noch Hoffnung für die Reihe und wir attestieren Andromeda in unserem Test neben seinen Schwächen auch viele Stärken.

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Anthems Code & Werkzeuge sind die Basis

2017 war es dem Bericht zufolge dann Anthem, das Schwierigkeiten machte. EA reagierte drastisch: Das damalige Dragon Age 4 wurde eingestellt und das Team auf den Loot-Shooter angesetzt.

Ein kleines Team wurde derweil wohl damit beauftragt, ein neues Dragon Age mit dem Codenamen »Morrison« zu entwickeln. Das sollte im Gegensatz zum vorherigen Projekt auf dem Code und den Werkzeugen von Anthem basieren und ein Live-Service-Game werden.

Laut dem Kotaku-Bericht handelt es sich dabei um einen Neubeginn, auch wenn nicht klar ist, wie viel von den Ideen hinter Joplin trotzdem in das neue Projekt eingeflossen sind. Zum Neustart ging wohl Creative Director Mike Laidlaw (gemeinsam mit weiteren Dragon-Age-Veteranen), diese Position übernahm dann der ehemalige Art Director von Dragon Age: Inquisition und dem Joplin-Projekt, Matt Goldman. Mark Darrah arbeitet als Executive Producer an Morrison und Anthem.

Eine Umstellung auf ein Live Service Game klingt bei einem Singleplayer-Rollenspiel wie Dragon Age äußerst drastisch. Die heftige Kritik an Anthem sorgt für einen zusätzlichen bitteren Beigeschmack.

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»Story- und Charakterfokus bleibt«

Allerdings gab es schon vorher Hinweise auf eine Multiplayer-Komponente, wie zum Beispiel Job-Angebote bei BioWare in diese Richtung. Anfang 2018 erklärte General Manager Casey Hudson zudem via Twitter, dass der Live-Aspekt den Fans keine Sorgen machen sollte:

"Ich lese viel Feedback zu Dragon Age und ich denke, dass ihr erleichtert sein werdet, wenn ihr seht, woran das Team arbeitet. Es konzentriert sich auf Story und Charaktere. Es ist zu früh, um Details zu nennen, aber wenn wir über 'live' reden, bedeutet das nur, dass wir ein Spiel entwickeln, dass nach der Hauptgeschichte noch weitere Storys erzählen soll."

Das klingt eher nach einem DLC-Modell als Live-Service- und Multiplayer-Fokus à la Anthem. Zum neuen Dragon Age 4 gibt es bereits einen ersten Teaser, der auf die Rückkehr einer bekannten Figur hindeutet.

Mehr ist noch nicht bekannt, allerdings soll Dragon Age 4 wohl »kein Anthem mit Drachen« werden, sondern der Reihe treu bleiben. Das macht einen Singleplayer mit Multiplayer-Elementen wahrscheinlicher als ein reines Online-Spiel. Es ist von Experimentieren mit Online-Aspekten, aber keinem Online-Fokus die Rede.

Rein technisch soll es laut BioWare-Entwicklern auf jeden Fall möglich sein, ein Offline-Spiel auf Basis des Anthem-Codes zu bauen. Theoretisch wäre aber natürlich auch ein Spiel mit Online-Zwang möglich (wie zum Beispiel Diablo 3), das sich trotzdem allein angehen lässt - oder eben gemeinsam.

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Koop oder gemeinsames Storytelling?

Laut einer Quelle soll das Projekt Morrison auch in diese Richtung gehen und eine Singleplayer-Story bieten, wobei Multiplayer-Komponenten dazu eingesetzt werden, den Spieler langfristig zu motivieren, damit dieser bis zu den Inhalten nach dem Launch am Ball bleibt.

Intern werde beispielsweise über die Möglichkeit nachgedacht, Spieler bei Bedarf die Kontrolle über einzelne Gefährten übernehmen zu lassen, wie das schon bei Baldur's Gate der Fall war oder die Entscheidungen aller Spieler bestimmte Ereignisse formen zu lassen.

All diese Pläne und Ideen könnten bis zum Release aber wieder verworfen oder angepasst werden. Laut BioWare sei Dragon Age nun einmal eine Reihe, die sich »mehr ändere als andere«.

Eine interessante Frage bleibt auch, ob BioWare sich hier wieder auf die hauseigene Magie verlässt, die im Anthem-Bericht angesprochen wird. Die beinhaltet, dass das Spiel über heftigen Crunch erst in den Monaten vor dem Launch wirklich seine Richtung findet.

Wir arbeiten in einigen Artikeln die angesprochenen Probleme bei BioWare auf, hier lest ihr mehr dazu:

>> Stress & Burnout bei BioWare: Anthem-Chef gelobt Besserung
>> Crunch bei BioWare: »Wir wollten, dass Dragon Age 3 scheitert«
>> Anthems Content-Problem: Umstrittene Gräber-Challenge sollte tatsächlich Spielzeit strecken
>> Anthem statt Beyond: Der Name wurde kurz vor der Ankündigung geändert
>> BioWares Reaktion auf die Kritik: Angeblich sollten Mitarbeiter nicht mit Journalisten reden

So kann Bioware Anthem noch retten - Video: Ausblick auf Roadmap + Patches Video starten 16:25 So kann Bioware Anthem noch retten - Video: Ausblick auf Roadmap & Patches

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