Egal, ob man mit dem PC arbeitet oder damit spielt, man sitzt teils über einen langen Zeitraum davor, und das regelmäßig. Entsprechend wichtig ist der Stuhl, auf dem man so viel Zeit verbringt. In den letzten Jahren haben Gaming-Stühle einen wahren Boom erlebt. Wir haben uns mit dem DX Racer Drifting DF61 im Test einen der bekanntesten Gaming Chairs genauer angeschaut.
Hinweis: Wir sind keine Ärzte, die medizinischen Rat geben können. Und je nachdem, wen man fragt, bekommt man in Sachen Gesundheit teils sehr unterschiedliche professionelle Meinungen zu hören. Eines dürfte allerdings recht unstrittig sein: Sitzen ist keine besonders gesundheitsförderliche (Un-)Tätigkeit – vor allem nicht über einen längeren Zeitraum und wenn man praktisch regungslos in derselben Position verharrt. Welche Charakteristika ein ergonomisch ideal geformtes Sitzmöbel haben sollte, ist dagegen nicht so leicht zu beantworten.
Wer aus beruflichen oder anderen Gründen viel Zeit sitzend verbringt, der sollte laut unseren Recherchen vor allem darauf achten, sich regelmäßig zwischendurch zu bewegen. Für die Sitzposition empfiehlt sich eine möglichst aufrechte Haltung, die zumindest zeitweise auch ohne sich anzulehnen eingenommen werden sollte. Außerdem ist es sinnvoll, die Sitzposition immer wieder leicht zu verändern, um nicht stets dieselben Körperbereiche zu belasten.
Auch ein noch so guter Stuhl kann einen nicht zu hundert Prozent vor Verspannungen, Rückenschmerzen oder sogar Bandscheibenproblemen bewahren. Er kann im Idealfall jedoch eine aufrechte und dennoch bequeme Sitzposition bieten, die körperliche Risiken möglichst zu minimieren versucht. Spezielle orthopädische Stühle sollen zwar eine optimale Haltung garantieren, werden über längere Zeit jedoch oft unbequem.
Auf ausladenden Bürosesseln sitzt es sich dagegen meist sehr bequem, durch den geringen Seitenhalt oder fehlende Rücken- und Nackenstützen sackt man auf ihnen aber schnell zusammen. Ein guter Gaming-Stuhl stellt in unseren Augen eine Kombination dar und findet sich in der Schnittmenge aus Ergonomie und Komfort.
Aufbau und Material
Mit seinem Stahlrahmen und 26 Kilo bringt der DX Racer Drifting DF61 spürbar mehr Gewicht auf die Waage als herkömmliche Bürostühle. Dennoch lässt sich der Stuhl auch alleine relativ flott zusammenbauen. Dafür verschrauben wir die knapp 80 cm lange und 55 cm breite Rückenlehne mit der Sitzfläche (51 cm tief, 55 cm breit). Anschließend befestigen wir die Höhenverstellung und setzen das Gebilde auf den Druckluftheber und das Aluminium-Fußkreuz mit den fünf Doppelrollen. Durch die sauber vorgebohrten Löcher und die bereits zur Lieferung montierten Armlehnen war der Aufbau in weniger als 20 Minuten erledigt.
Generell gefällt uns die Verarbeitungsqualität des DX Racers gut. Das Kunstleder ist zwar nur 1,0 mm dick, wirkt aber dennoch widerstandsfähig und ist sauber vernäht. Bisher macht auch die Kaltschaum-Polsterung einen soliden Eindruck. Sie ist weich genug, um angenehm darauf zu sitzen, aber auch hart genug, um nicht nach kurzer Zeit schon »durchgesessen« zu sein. Ausgelegt auf bis zu 100 Kilo Tragkraft macht der Stuhl einen stabilen Eindruck, die Rollen gleiten ohne Probleme auch über Teppichboden und nach einigen Wochen des Testens gibt es von der Mechanik unter dem Stuhl kein Knacken oder Quietschen zu hören.
Komfort und Ergonomie
Die Firma »DX Racer« hat ihre Wurzeln in der Automobilbranche und das sieht und spürt man auch beim Drifting DF61. Wie die meisten Gaming Stühle ähnelt der DF61 einem Sportwagensitz und kommt in der typischen Schalenform. Uns gefallen Design und Optik gut, allerdings ist die 79 cm lange Rückenlehne für besonders große Spieler (ca. 2,0 Meter) zu kurz. Wer zwischen etwa 1,60 und 1,90 Meter misst, sitzt und spielt im DF61 hingegen äußerst bequem.
In Kombination mit dem Nacken- und Lendenkissen unterstützt die Lehne Kopf und Rücken. Beide Kissen sind mit Gummibändern befestigt und lassen sich verschieben oder abnehmen. Auf Höhe der unteren Lendenwirbel angebracht, soll das Lendenkissen die Wirbelsäule stützen und so für eine aufrechte Haltung sorgen. In der Praxis funktioniert das auch durchaus gut, fühlt sich anfangs jedoch recht ungewohnt an.
Beim längeren Sitzen sollten die Knie etwas tiefer liegen als die Hüfte. Entsprechend passen wir die Sitzhöhe an und können stufenlos zwischen 44 und 53 cm wählen. Gleichzeitig bietet der Stuhl durch die spezielle Form mehr Seitenhalt als klassische Bürostühle. Allerdings sind die Drifiting-Stühle im Vergleich zur Formula-Serie von DX Racer etwas schmaler geschnitten. Während die Sitzfläche mit etwa 43 cm Breite (Innen) noch ausreichend groß dimensioniert ist, engt die Lehne (ca. 31 cm Innen) Spieler mit einem breiteren Rücken etwas ein. Zusammen mit dem Kunstleder wird es dann schnell unangenehm warm an den Kontaktflächen zwischen Körper und Lehne.
Bei den Anpassungsmöglichkeiten gibt es wenig zu meckern. Die beiden gepolsterten Armlehnen können wir in acht Stufen in der Höhe verstellen und so an unsere Größe und die Schreibtischkante anpassen. Dennoch halten die Lehnen viel aus und geben beim Abstützen darauf nicht nach.
Über zwei Hebel an der rechten Seite regeln wir neben der Sitzhöhe auch die Kippfunktion für die Sitzfläche (bis 12 Grad) und den Winkel der Rückenlehne. Hier können wir uns bis zu 135 Grad nach hinten lehnen und den DF61 so schon fast als Liege nutzen. Die Kippmechanik funktioniert dabei präzise und quietscht nicht.
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