Für Facebook selbst sollte der Cambridge-Analytica-Skandal in Großbritannien mit der Aussage des CTOs Mike Schroepfer eigentlich abgegolten sein. Das Technologie-Kommittee des britischen Parlament sieht das allerdings anders - und fordert Mark Zuckerberg auf, persönlich für eine Aussage zu erscheinen.
In einem Brief an Rebecca Stimson, Head of Public Policy bei Facebook UK, nahm der Abgeordnete Damian Collins Bezug auf Zuckerbergs geplante Aussage vor dem EU-Parlament im Mai 2018 (via The Verge). Collins forderte Zuckerberg dazu auf, im Rahmen seiner Europa-Reise ebenfalls nach London zu kommen und dort offene Fragen zum Datenschutz bei Facebook zu beantworten.
Antworten vor dem UK-Parlament waren »unbefriedigend«
Ursprünglich hatte das britische Parlament bereits direkt nach Bekanntwerden des Skandals um Cambridge Analytica Zuckerberg zu einer Aussage »eingeladen«. Allerdings schickte Facebook stattdessen Schroepfer als Ersatz - wie The Verge vermutet unter anderem deshalb, weil Mark Zuckerberg von den im Vergleich zum US-Kongress in Sachen Internet und Datenschutz deutlich kompetenteren Abgeordneten entsprechend empfindlichere Fragen befürchten musste.
Mit der Aussage Schroepfers gab sich das Kommittee allerdings nicht zufrieden. In seinem Brief listet Collins 39 Fragen auf, die Schroepfer nicht angemessen beantwortet habe, unter anderem Fragen wie: »Wieviel Prozent der Webseiten im Internet nutzt Facebook für das Tracking von Nutzern?« oder »Wie viele UK-Facebook-Nutzer und Instagram-Nutzer wurden von nicht-UK-Entitäten während des EU-Referndums kontaktiert?«
Das britische Technologie-Kommittee erwartet eine Bestätigung des Erscheinens von Mark Zuckerberg vor dem Parlament sowie eine Beantwortung der aufgelisteten Fragen bis zum 11. Mai. Sollte Zuckerberg nicht freiwillig vor dem Parlament aussagen wollen, werde man ihn zu einem entsprechenden Auftritt zwingen, sobald er einen Fuß auf britischen Boden setze, so Collins. Denn dann falle er unter britische Jurisdiktion.
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