Für Facebook war der Skandal um das Informationsunternehmen Cambridge Analytica der Beginn einer ganzen Reihe von Enthüllungen, die das Unternehmen zunehmend in der Kritik stehen ließen. Der Vorfall schlug weltweit hohe Wellen und ließ vermehrt Forderungen nach Regulierung des Datenhungers von Techfirmen laut werden.
Auf den ersten Blick entspricht die Höhe der Strafzahlung, die die US-Behörde FTC jetzt wegen des Skandals gegen Facebook verhängt hat, dem Ausmaß der Empörung: Die Strafsumme von fünf Milliarden US-Dollar, die Facebook entrichten muss, zählt Golem zufolge als höchste Geldstrafe, die die FTC bislang ausgesprochen hat.
Trotzdem stieg der Aktienkurs von Facebook nach Bekanntgabe der Summe um 1,8 Prozentpunkte. Der Grund: Die Höhe der Strafe fällt gemessen am Gewinn Facebooks nach Meinung diverser Experten viel zu gering aus.
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Das Magazin TheVerge etwa bezeichnet die Summe als »beschämenden Witz«, schließlich repräsentiere sie gerade einmal den Umsatz, den Facebook in einem Monat einfahre. »Mit anderen Worten«, schreibt TheVerge, »das höchste Bußgeld der FTC in der Geschichte der Vereinigten Staaten hat Mark Zuckerbergs Reinvermögen gesteigert«.
Wenig Konsequenzen?
Die weiteren Bedingungen, die die FTC an die Strafzahlung knüpft, sorgen für zusätzliche Kritik: Facebook muss demzufolge zwar künftig genau dokumentieren, wie die Datennutzung bei künftigen Produkten des Unternehmens aussehen soll. Außerdem muss Zuckerberg sich dem Schutz der Nutzerprivatsphäre verschreiben.
Allerdings kann Facebook weiterhin das tun, was den Skandal um Cambridge Analytica erst ermöglichte: das Sammeln von Daten.
Weil sie die Bestrafung von Facebook in Übereinstimmung mit diversen Medien als zu zahm empfinden, sprechen sich mittlerweile allerdings diverse Abgeordnete des US-Kongresses gegen die Vereinbarung der FTC mit Facebook aus.
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Aktuell überprüft das US-Justizministerium die von der FTC angesetzte Strafe, was wohl noch eine Weile dauern wird.
Von der Zustimmung der Behörde ist abhängig, ob das Bußgeld und die damit verknüpften Bedingungen Bestand haben werden.
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