Fallout 3: The Pitt - Durchgespielt: Gute Geschichte, tolle Atmosphäre

Erst die Apokalypse, und jetzt auch noch Zwangsarbeit – im Addon zu Falllout 3 dürfen Sie alles sein, nur nicht faul!

Update (3. April): Den Wertungskasten zum zweiten Fallout 3-Addon The Pitt finden Sie nun online auf GameStar.de. Einen Vergleich zum Hauptspiel und dem ersten Addon Operation Anchoragegibt es hier.

Einstmals stolze Türme aus Glas und Metall recken sich wie faulige Zahnstümpfe in einen schweflig gelben Himmel. Das atomare Feuer hat den Wolkenkratzern die glänzende Haut abgezogen, Firmenschildgesichter fortgewischt und rostige Stahlträgerskelette freigelegt. Zwischen den verstrahlten Ruinen treiben Mutanten ihr Unwesen, nagen Kannibalen ihren Opfern die letzten Fleischfetzen von den Knochen, während die verstümmelten Körper unschuldiger Sklaven an Fleischerhaken baumeln.

Das Ödland von Washington DC kommt unserer von Filmen, Spielen und Dante Alighieri geprägten Vorstellung der Hölle verdächtig nahe. Im Gegensatz zu den Ruinen von Pittsburgh, die Sie im neuesten Fallout 3-Addon The Pitt besuchen, wirkt das Ödland des Hauptspiels jedoch fast wie ein anheimelnder Ort.

Um The Pitt spielen zu können, richten Sie das Download-Tool von Windows Live ein, kaufen dort per Kreditkarte Microsoft-Punkte und investieren 800 dieser Punkte (das entspricht rund zehn Euro) in das Addon, das sie nun herunterladen können. Nachdem Sie den knapp 520 MB großen Download installiert haben, empfängt Ihr Held (wie schon bei Operation Anchorage) ein rätselhaftes Funksignal, das Sie in den nordöstlichen Teil des Ödlandes führt. Hier begegnen Sie einem geflohenen Sklaven namens Wernher, der Ihnen von Pittsburgh (The Pitt) erzählt. Die Industriestadt wurde während des Krieges zwar verschont, doch die von den »Pitt-Raiders« versklavten Bewohner leiden unter einer rätselhaften Krankheit. In deren Verlauf mutieren die Menschen zu bösartigen Monstern (»Troggs«), die, laut Wernher, nur noch »fressen, bumsen und töten«.

Sklaven mit Arzneimittel-Engpass

Das einzige Heilmittel befindet sich im Besitz des selbsternannten Gottkönigs von Pittsburgh, und wie es bei größenwahnsinnigen Machtmenschen nun mal so ist, denkt der nicht im Traum daran, die Medizin mit seinen Untergebenen zu teilen.

An dieser Stelle kommen Sie ins Spiel, denn natürlich braucht es einen Helden, der das Heilmittel beschafft und die Sklaven rettet. Schon die ersten Minuten in Pittsburgh zeigen deutlich, dass es hier anders zugeht als im Ödland. Flüchtende Sklaven werden vor Ihren Augen von Wachmännern niedergestreckt, die nur eine Regel kennen: Wer nicht arbeitet, stirbt! Damit Sie sich im neuen Spielgebiet frei bewegen können, müssen Sie sich also etwas einfallen lassen. Wie gut, dass es in Pittsburgh eine Arena gibt, in der sich Sklaven in grausamen Kämpfen ihre Freiheit verdienen können.

Die auf vier bis fünf Stunden angelegte Geschichte bietet alles, was Fallout-Fans sich wünschen: Unzählige NPCs zum Plaudern, spannende Aufträge und Sammelaufgaben und einige neue Feinde. Im Gegensatz zu Operation Anchorage handelt es sich bei The Pitt um eine richtige Geschichte, die Sie mehrmals vor moralische Entscheidungen stellt.

In Pittsburgh gibt es Einiges zu entdecken. Sie erforschen ein Stahlwerk und huschen zwischen funkensprühenden Kesseln umher, schleichen durch ein unterirdisches Kraftwerk und kämpfen auf der Suche nach Eisen gegen geifernde Troggs. Weiterhin erwarten Sie die Oberstadt von Pittsburgh, die von den Pitt-Raiders kontrolliert wird, und der Palast des Gottkönigs, mit dem bezeichnenden Namen »Haven«.

Neue Aufgaben, neue Waffen

Das im Vergleich zum Hauptspiel überschaubare Areal wurde sehr atmosphärisch in Szene gesetzt, wozu die räumliche Sound- und Geräuschkulisse einen großen Teil beiträgt. Neben Achievements für Sammelaufgaben und gemeisterte Missionen erwarten Sie auch neue Waffen wie ein schallgedämpftes Scharfschützengewehr, die automatische Axt oder eine Nahkampfwaffe mit dem bezeichnenden Namen »Menschenöffner«.

Im Gegensatz zu Operation Anchorage punktet The Pitt mit einer gut erzählten Geschichte und einem sehr atmosphärischen Szenario. Bei den Kämpfen mit den ekligen Troggs kommt sogar ein wenig Gruselstimmung auf. Wer Lust auf einen unterhaltsamen Abend in einer postapokalyptischen Welt hat, sollte sich The Pitt nicht entgehen lassen.

Demnächst finden Sie auf GameStar.de auch den Wertungskasten zu Fallout 3: The Pitt.

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