Fallout 76 - Die PC-Technik ist nicht so schlimm wie befürchtet - die Steuerung schon

Performance, Bugs, Bedienung - all diese Dinge sorgten bei Fallout 76 schon in der Beta für Probleme. Bekommt die Release-Fassung sie in den Griff?

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Dimi und Maurice erkunden gemeinsam die Welt von Fallout 76. Dimi und Maurice erkunden gemeinsam die Welt von Fallout 76.

Auf Youtube stand die PC-Apokalypse schon fest. Noch während der Beta häuften sich Videos, die Fallout 76 als gescheitert, technisch katastrophal und völlig undurchdacht titulierten. Und zwischen Beta und finalem Release lag nicht mal mehr eine Woche - wie viel könnte Bethesda noch ändern?

Das finden wir im ersten Teil unseres Testmarathons heraus. Wir haben die PC-Fassung des Multiplayer-Fallout auf Herz und Nieren geprüft und bringen euch eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Fallout 76 ist zum Release in längst keinem so katastrophalen Zustand, wie es manche Kritiker befürchteten. Die schlechte: Es hat trotzdem unübersehbare Probleme, allen voran eine der schlechtesten PC-Steuerungen seit Jahren. Dazu ist die Framerate fix auf maximal 63 fps begrenzt und Änderungen am Sichtfeld und der von vielen ungeliebten Tiefenunschärfe nur per Hand in der Konfigurationsdatei möglich.

Wie wir testen
Weil wir Fallout 76 unter Live-Bedingungen testen, veröffentlichen wir unseren Test in mehreren tagebuch-artigen Einzelartikeln. In diesem hier geht es ausschließlich um das technische Grundgerüst des Spiels, also die Performance, die grafischen Besonderheiten, Bugs, Glitches und die Bedienung. Alle anderen wichtigen Bereiche, zum Beispiel Story, Multiplayer, die Rollenspiel-Besonderheiten, findet ihr zeitnah auf GameStar.de in eigenen Artikeln. Nach Wertungsvergabe sammeln wir alle Informationen in einem großen Gesamt-Test für euch.

Oben rechts werden unsere aktuellen Quests angezeigt. Oben rechts werden unsere aktuellen Quests angezeigt.

Appalachia mit Höhen ...

Fangen wir mit was Positivem an: Bethesda versteht es durchaus, mit betagter Technik eine vorzeigbare Spielwelt zu erschaffen. In der richtigen Lichtstimmung muten die postapokalyptischen Weiten Appalachias als (vermeintlich) idyllisches Paradies aus Wäldern, Tälern und Bergen, in dem man sich einfach nur verlieren will. Wie schon in Fallout 4 und Skyrim bemühen sich die Entwickler, schiere geografische Masse mit Klasse zu schlagen.

Fallout 76 - West Virginias Mythen und Monster: Die besten Locations im Online-Spiel (Plus-Artikel)

Heißt konkret: Statt wie ein Ghost Recon: Wildlands auf eine unglaublich große Landschaft zu setzen, stößt man in Appalachia im Prinzip hinter jedem Hügel auf neue Sehenswürdigkeiten. Mitten im Wald finden wir beispielsweise ein altes, von Supermutanten beherrschtes Gefängnis.

Der Day-One-Patch
Bereits vor Release gab es in der Community reichlich Gemunkel über einen Day-One-Patch von Fallout 76, der größer als das eigentliche Spiel sei. In der Realität überschrieb und ersetzte dieser Patch schlicht die Beta-Daten: Das fertige Spiel ließ sich nie ohne das finale Release-Update starten, wir haben beim Testen also stets die Anpassungen berücksichtigt.

Ein paar Hügel weiter steht indes das verlassene Militärausbildungsgelände, in dem ihr euch sogar mit einer Armeemontur und dem passenden Grundlagentraining versorgen könnt. Und kaum treten wir aus dem Wald heraus, landen wir in West Virginias Hauptstadt Charleston mit Blick aufs zerstörte State Capitol - um nur mal drei der zig interessanten Schauplätze zu nennen, die in gewohnter Bethesda-Qualität unseren Erkundungsdrang wecken. In den Innenräumen der Häuserruinen stößt man außerdem auf viele Details, die immer mal wieder von den Menschen zeugen, die hier einst lebten.

In Fallout 76 können wir unsere eigenen Häuser bauen. In Fallout 76 können wir unsere eigenen Häuser bauen.

Fallout 76 bietet also durchaus abwechslungsreich gestaltete Umgebungen, in denen wir nur allzu gern auf Monster- und Beutejagd gehen wollen. Unser Ritt durch diese spannend anmutende Welt gerät trotzdem regelmäßig ins Stocken.

Appalachia mit Tiefen

Denn selbst die schönsten Abschnitte Appalachias können nicht kaschieren, dass Fallout 76 technisch nicht auf der Höhe der Zeit ist. Die Texturen von Landschaften, Gegenständen und Charaktermodellen fallen vielerorts arg detailarm aus, in Innenräumen fehlen häufig notwendige Schattierungen von Einrichtungsobjekten - das Ergebnis wirkt dann entsprechend platt.

Feinde greifen uns hölzern animiert an, spektakuläre Effekte sucht man vergeblich. Und ja, nicht jedes Spiel muss ein grafisch opulentes Brett sein. Wie bereits erwähnt kann man sich trotzdem auf die Vorzüge Appalachias einlassen, man muss sich nicht an den optischen Ecken und Kanten stören.

Treffen wir auf andere Spieler, können wir sie zum Handeln einladen. Treffen wir auf andere Spieler, können wir sie zum Handeln einladen.

Problematisch bleibt allerdings, dass Fallout 76 in puncto Performance lange nicht so rund läuft, wie es angesichts der altbackenen Technik sollte. Mit einer Geforce GTX 1070 erreichen wir auf hohen Details in Full HD zwar recht stabile 60 Bilder pro Sekunde (wobei viel mehr gar nicht möglich ist, siehe den nächsten Absatz), bereits mit einer GTX 970 gehören Ruckler jedoch zur Tagesordnung.

Bedenkt man, wie rund ein The Witcher 3 mit derselben Mittelklasse-Ausstattung lief, dann ernüchtert das Ergebnis. Zudem fehlen einige wichtige Einstellungsmöglichkeiten, beispielsweise ein FOV-Slider. Und kurioserweise stößt die Bildrate bei 63 fps auf ein von Bethesda platziertes Maximum wegen befürchteter Probleme mit der Physik bei zu hohen fps-Werten - heutzutage eigentlich ein Unding. Gegenüber der Beta hat sich die Performance zwar durchaus verbessert, trotzdem muss Bethesda hier noch nachpatchen. Das gilt übrigens auch für Bugs und Glitches.

Menschliche NPCs gibt es zwar nicht, dafür aber mechanische. Menschliche NPCs gibt es zwar nicht, dafür aber mechanische.

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