Fehlerhafte Chemikalie führt zu kaputten Wafern - TSMC mit 550 Millionen US-Dollar Umsatzverlust

Aufgrund der Verwendung falscher Chemikalien sind wohl mehr als Zehntausend Wafer in einer Fabrik von TSMC unbrauchbar geworden. TSMC hat dementsprechend die Umsatz- und Produktionsprognosen für das erste Quartal 2019 angepasst.

TSMC hat ein Problem mit Tausenden defekter Wafer. TSMC hat ein Problem mit Tausenden defekter Wafer.

Update, 18.02.2019: TSMC hat infolge des Produktionsausfalls durch unbrauchbar gewordene Wafer die Gewinnerwartungen für das erste und zweite Quartal 2019 korrigiert. Wie Digitimes berichtet, kündigte TSMC an, zur Wahrung der Qualität mehr Wafer entsorgen zu wollen, als usprünglich angekündigt. Daraus resultierende Produktionsrückstände wolle man im zweiten Quartal 2019 aufholen.

TSMC korrigierte die Umsatzerwartungen für das erste Quartal 2019 dementsprechend um 550 Millionen US-Dollar auf sieben bis 7,1 Milliarden US-Dollar bei einer Bruttogewinnspanne zwischen 41 und 43 Prozent. Die Firma hat eigenen Angaben zufolge die von den Produktionsausfällen betroffenen Kunden informiert und entsprechende Ersatzlieferungen vereinbart.

Originalmeldung: Der Auftragshersteller TSMC hat offiziell bestätigt, dass es in der Fab 14 des Unternehmens zu einem Vorfall gekommen ist, der zu einem Produktionsausfall führt. In der Produktionsstätte wurden anscheinend minderwertige Chemikalien verwendet, durch die Tausende von Wafern unbrauchbar geworden sein sollen.

Der Wafer-Herstellungsprozess ist sehr komplex und benötigt viele unterschiedliche Chemikalien hoher Reinheit. Anscheinend wurde hier eine Charge importiert, die nicht den Anforderungen entsprechen und so für Fehler in den Wafern sorgen. Expreview berichtet darüber, dass es sich sogar um mehrere Zehntausend Wafer handeln soll, die eigentlich für die Produktion von Chips in 12- und 16-Nanometer-Verfahren gedacht sind.

Ein Problem sei, dass die Wafer während der Herstellung nicht überprüft werden können, sondern erst danach. Entsprechend stehe die Anzahl der tatsächlich betroffenen Wafer noch nicht fest. Aber schon 10.000 betroffene Wafer würden einen sehr großen Verlust darstellen. Aktuell wurde die Produktion eingestellt.

TSMC hat mehrere Kunden, die auf die in Fab 14 hergestellten Chips angewiesen sind, darunter neben Huawei, Hisilicon und Mediatek auch Nvidia mit seinen aktuellen Turing-Grafikchips für die Geforce-RTX-Serie. Ob und wie sich die Probleme bei TSMC aber tatsächlich auf die Kunden auswirken werden, ist noch nicht klar.

Die Fab 14 des Unternehmens hatte in den letzten Jahren schon mit mehreren Problemen zu kämpfen. Neben einem Erdbeben im Jahr 2016, die die Fabrik beschädigt hatte, war Fab 14 auch eine der Produktionsstätten, die 2018 vom Trojaner Wannacry befallen worden waren. In beiden Fällen gab es ebenfalls einen kurzzeitigen Ausfall der Produktion. Je nach Anzahl der nun betroffenen Wafer könnte der aktuelle Vorfall deutlich schwerwiegender sein.

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