FIFA 21: EA gesteht FUT-Skandal ein, so geht es jetzt weiter

Der FIFA-Serie droht ein riesiger Skandal: EA-Mitarbeiter sollen heimlich wertvolle FUT-Karten an Spieler verkauft haben und sich so bereichert haben.

Prime-Ikonen wie Ronaldo oder Gullit werden angeblich auf dem FIFA 21-Schwarzmarkt verkauft. Prime-Ikonen wie Ronaldo oder Gullit werden angeblich auf dem FIFA 21-Schwarzmarkt verkauft.

Update vom 15. März 2021: EA hat bei seinen eingeleiteten Untersuchungen Fortschritte gemacht. Wie der Publisher in einem Blogeintrag schreibt, sollen »ein oder mehrere Accounts von EA-Mitarbeitern entweder kompromittiert oder von jemandem innerhalb der Firma unangemessen verwendet worden sein«.

Die genannten Accounts sind eigentlich dafür da, um Profifußballern und prominenten Partnern Zugriff auf Ingame-Inhalte wie seltene Spielerkarten zu gewähren und technische Probleme von Kunden zu beheben. Zumindest die Verteilung von Inhalten wurde von EA nun bis auf weiteres ausgesetzt. Es folgen aber noch weitere Konsequenzen, wie es in dem Update heißt:

"Wenn unsere Untersuchung abgeschlossen ist, werden wir gegen jeden Mitarbeiter vorgehen, bei dem festgestellt wurde, dass er an dieser Aktivität beteiligt war. Alle durch diese illegale Aktivität gewährten Gegenstände werden aus dem FUT-Ökosystem entfernt und EA wird jeden Spieler, von dem bekannt ist, dass er Inhalte auf diese Weise erworben hat, dauerhaft sperren."

EA verspricht, die FIFA-Community mit weiteren Updates zur EAGATE-Affäre versorgen zu wollen.

Ursprüngliche Meldung: Der Ultimate-Team-Modus von FIFA 21 ist vielen vor allem dadurch bekannt, dass Fans hier echtes Geld investieren können, um Lootboxen mit virtuellen Fußballspielerkarten zu öffnen - über das Thema haben wir ausführlich im GameStar-Podcast gesprochen. Doch der Begriff »Pay2Win« bekommt durch aktuelle Gerüchte nochmal eine ganz neue Bedeutung.

Auf Twitter braut sich gerade der womöglich größte Skandal der FUT-Geschichte zusammen: EA-Mitarbeiter sollen angeblich dabei erwischt worden sein, wie sie unter der Hand seltene Karten direkt an Spieler verkauften - und das für sehr viel Geld.

#EAGate: Tausende Euro für seltene FUT-Spieler

Am Abend des 10. März 2021 begannen Screenshots und weitere angebliche Beweismaterialien, auf Twitter unter dem Hashtag #EAGate die Runde zu machen.

Auf den geteilten Bildern und Videos sollen angebliche Gespräche zwischen Spielern und EA-Mitarbeitern zu sehen sein, bei denen es um die Preise für den heimlichen Verkauf von wertvollen Spielern geht:

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Bei den verkauften Spielern soll es sich um einige der seltensten und stärksten Spielerkarten im ganzen Spiel handeln: Ein Ronaldo Nazario in der Prime-Icon-Moments-Variante soll so 2.500 US-Dollar kosten, ein Ruud Gullit schlägt hingegen mit 1.000 US-Dollar zubuche. Weitere Bilder zeigen andere Preise - es könnten demnach also mehrere Mitarbeiter verwickelt sein.

Die angebotenen Spieler sind so selten, dass sie kaum ein Spieler besitzt. Selbst auf dem Ingame-Transfermarkt werden sie nicht einmal für den maximal möglichen Preis angeboten. Wer diese Ikonen sein Eigen nennen will, muss in der Regel deutlich mehr Geld in Lootbox-Käufe investieren. Für diese Hardcore-Spieler und E-Sportler wäre ein direkter Kauf also tatsächlich ein gutes Geschäft.

Weiteres Material zeigt angeblich, dass solche Transaktionen tatsächlich stattgefunden haben sollen. Glaubwürdiger wird das ganze dadurch, dass die Spieler hier als »untauschbar« gekennzeichnet sind. Lootboxen mit untauschbaren Spielern sind nur limitiert zugänglich, es kann also kein Vielkäufer von FIFA Points dahinterstecken. Natürlich vorausgesetzt, dass die Bilder und Videos wirklich echt sind:

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So reagiert die Community

Nach dem Bekanntwerden der schweren Vorwürfe äußerten sich umgehend einige bekannte FIFA-Streamer. So schreibt Nick28T:

"Wir grinden / handeln / öffnen Packs und können nicht an diese PIM-Spieler gelangen, aber EA-Mitarbeiter verkaufen sie heimlich für 1.700 US-Dollar an Leute?!?! LOL Ich respektiere den Grind, aber mein Gott ..."

Der YouTuber Nepenthez hingegen sieht das Problem bei EA selbst. Als Ursache, dass solche Deals überhaupt möglich seien, nennt er die künstliche Verknappung dieser gefragten Spieler:

"Ich weiß, dass die sozialen Medien einen tollen Tag mit Memes und Witzen verbringen werden, aber letztendlich stellt dies im Moment ein großes verdammtes Problem mit FUT dar, da EA-Mitarbeiter (angeblich) Ikonen verkaufen müssen, damit die Leute eine haben Chance, sie zu benutzen. Muss geändert werden. (…)

Wenn man Geld für FIFA-Punkte ausgibt, ist es fast unmöglich, sich diese Spieler zu leisten, wenn man nicht mehr als 1500 Euro investiert (höchstwahrscheinlich weit mehr)."

EA leitet Ermittlungen ein

EA Sports hat nach den Reaktionen von Fans und Streamern eine offizielle Mitteilung in den sozialen Medien veröffentlicht. Diese deutet darauf hin, dass die Beweise legitim genug sind, um von den Entwicklern ernstgenommen zu werden. Laut eigener Aussage haben diese bereits Ermittlungen eingeleitet:

"Wir sind uns der Vorwürfe bewusst, die derzeit in unserer Community im Zusammenhang mit FIFA 21 Ultimate Team Items verbreitet werden. Eine gründliche Untersuchung ist im Gange und wenn wir unangemessenes Verhalten feststellen, werden wir schnell handeln. Wir wollen euch klarmachen - diese Art von Verhalten ist inakzeptabel und wir dulden in keiner Weise, was hier passiert sein soll."

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Wer genau im Unternehmen womöglich für den angeblichen FUT-Schwarzmarkt verantwortlich sei, ist aktuell nicht bekannt. Sobald es neue Entwicklungen gibt, werden wir euch dies an dieser Stelle umgehend wissen lassen.

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