Das Battle Royale-Phänomen Fortnite verdankt seinen gewaltigen Erfolg zu großen Teilen seiner jungen Zielgruppe. In Deutschland rangiert das Spiel etwa auf Platz 1 der meistgespielten Spiele bei den 12-17 Jährigen. In Amerika wollte sich der Lehrer Brett Belsky dieses Phänomen zunutze machen, um eine etwas unkonventionelle Lehrmethode anzuwenden.
Der Sportlehrer aus Brooklyn bot Anfang 2018 seinen Schülern an, mit ihnen ein paar Runden des Epic-Shooters zu spielen, wenn sich ihre Noten verbessern. Der New York Post verriet Belsky, dass er sich erhoffte, die Kinder damit besser zu erreichen und zu motivieren.
"Als Lehrer versuchst du ihnen so gut es geht entgegenzukommen. Diese Kinder reden über Videospiele. Ich hab ihnen gesagt: wenn ihr diese Arbeit fertig bekommt, spiele ich vielleicht gegen euch«. Da sah ich ihre Augenbrauen hochgehen."
Tatsächlich qualifizierten sich zwei Jungs für das Angebot und Belsky hielt sich an sein Versprechen. Insgesamt soll er circa 20 Minuten Spielzeit mit den Elf- und Zwölfjährigen in Fortnite verbracht haben. Allerdings war ein Elternteil davon nicht begeistert und meldete die Spielsession der Direktion der Mittelschule.
Unangemessenes Verhalten im Internet
Als Reaktion landete Belsky im April in einem sogenannten Rubber Room. Dabei handelt es sich um Verwahrungszentren des Bildungsministeriums, in denen auffällig gewordene New-Yorker-Lehrer sich während ihrer Arbeitszeit teilweise monatelang aufhalten müssen, ohne etwas zu tun, aber weiterhin Gehalt bekommen. In der Regel solange, bis die Untersuchung ihres Falles abgeschlossen ist.
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Erst im Herbst wurde Belsky schließlich für »unangemessenes Internetverhalten« gefeuert. Der Grund dafür liegt in den »Social Media Guidelines« des Bildungsministeriums, worunter auch Online-Gaming fällt. Ein Sprecher des Ministeriums sagte dazu, dass es Lehrern nur für schulbezogene Zwecke gestattet sei, Online mit ihren Schülern zu interagieren. Das soll aber nicht der einzige Grund für dessen Entlassung gewesen sein:
"Mr. Belsky wurde aufgrund seiner Gesamtleistung entlassen, inklusive dieses Falls."
Belsky selbst glaubt, dass er keinen Fehler begangen hat und behauptet die Kinder vorher angewiesen zu haben, bei ihren Eltern um Erlaubnis zu fragen. Um seinen Job zurückzubekommen, will er nun bei der nächsten Anhörung Einspruch gegen das Urteil einlegen.
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