Suchmaschinenwahl auf Android: Google bittet Anbieter zur Kasse

Google lässt Nutzer unter Android künftig ihre bevorzugte Suchmaschine selbst auswählen. Doch damit Anbieter in der Auswahl auftauchen, müssen sie Google entsprechend bezahlen.

Google will die Slots in der Suchmaschinen-Auswahl des mobilen Betriebssystems Android unter den Anbietern versteigern. Google will die Slots in der Suchmaschinen-Auswahl des mobilen Betriebssystems Android unter den Anbietern versteigern.

Nachdem die EU-Kommission das US-Unternehmen Google im vergangenen Jahr wegen des Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung seiner Suchmaschine zu einer Strafe von 4,3 Milliarden Euro verurteilt hat, muss Google den Nutzern von Android-Smartphones die Wahl der Suchmaschine ermöglichen.

Google bedient sich jetzt einer neuen Taktik, um die finanziellen Folgen dieser Strafe einzudämmen. In einem offiziellen Blogbeitrag (via Bloomberg) erklärt Google, wie der neue Auswahlbildschirm für die Standard-Suchmaschine unter Android aussehen wird - und was Provider tun müssen, damit ihre Suchmaschine in der Auswahl auftaucht.

Die Meistbietenden gewinnen

Google selbst plant demnach eine Auktion für die verfügbaren Listenplätze. Der Konzern schreibt dazu konkret:

"Teilnahmeberechtigte Provider müssen ein Anmeldeformular ausfüllen und können ein Gebot zur Aufnahme basierend auf einer Auktion abgeben. [...] Google wird Auktionen für jedes [EU-]Land [...] durchführen. Nach der ersten Auktionsrunde werden einmal jährlich weitere Auktionen stattfinden. "

"In jeder [...] Auktion werden die Provider den Preis nennen, den sie jedes Mal zu zahlen bereit sind, wenn ein Nutzer sie in dem jeweiligen Land in der Liste der Suchmaschinen auswählt. Für jedes Land wird es eine Grenze für das Minimalgebot geben. Die drei höchsten Bieter, die das Minimalgebot bieten oder übertreffen, [...] werden im Auswahlbildschirm des jeweiligen Landes auftauchen. "

Google erklärt außerdem, dass man die Slots im Falle mehrerer gleichlautender Gebote zufällig verteilen werde - ebenso, wenn weniger als drei Provider das Minimalgebot bieten.

Vorgaben von Google

So könnte die Auswahl der gewünschten Suchmaschine laut Google beispielhaft aussehen. So könnte die Auswahl der gewünschten Suchmaschine laut Google beispielhaft aussehen.

Um an der Auktion teilnehmen zu können, müssen die Suchmaschinen verschiedene Kriterien erfüllen:

  • Generelle Suchfunktion: Die Suche muss sich über Informationen im gesamten Internet und nicht nur bestimmte Themen erstrecken.
  • Lokalisierung: Provider müssen in den Ländern, für die sie auf einen Slot bieten, entsprechenden Support in der Landessprache anbieten.
  • App in Google Play: Die Suchmaschine muss als Gratis-App in Google Play verfügbar sein.
  • Technische Assets: Der Provider muss Google mit den technischen Assets versorgen, die für eine Implementierung der Suchmaschine in Android erforderlich sind.

Die Deadline für die erste Anmeldungs- und Auktionsphase endet am 13. September 2019. Google will dann am 31. Oktober 2019 die vollständige erste Liste der Provider für alle EU-Länder veröffentlichen.

Google Stadia - Video: Es klingt wie pure Magie Video starten 16:24 Google Stadia - Video: Es klingt wie pure Magie

zu den Kommentaren (25)

Kommentare(7)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.