Game of Thrones Season 7 Episode 6 - Review: Unfug jenseits der Mauer

Bislang waren wir von Staffel 7 von Game of Thrones begeistert - aber die sechste Folge "Beyond the Wall" stolpert im Recap über massive Logiklücken.

Game of Thrones Season 7 Episode 6 - Review-Video: +quot;Beyond the Wall+quot; Video starten 19:05 Game of Thrones Season 7 Episode 6 - Review-Video: "Beyond the Wall"

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Die vorletzte Folge einer jeden Staffel Game of Thrones ist normalerweise ihr spektakulärer (oder blutiger und dreckiger und grausamer) Höhepunkt: Eddards Hinrichtung, die rote Hochzeit, die Schlacht der Bastarde! Ich hatte also so einige Erwartungen an Episode 6 von Season 7!

Und "Jenseits der Mauer" war zweifelsfrei spektakulär, blutig, dreckig und grausam. Aber alles andere als ein Höhepunkt.

Spoiler-Warnung: Im Episoden-Review samt Recap zu "Beyond the Wall" diskutiere ich die sechste Folge der siebten Staffel genauso wie vorherige Seriengeschehnisse und gehe auch auf Theorien aus den Büchern ein.

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Jenseits der Mauer: Jon Snows dümmliche Mission

Dabei geht die Folge eigentlich ganz interessant los. Bereits in meiner letzten Review kam mir Jons Mission, einen Untoten zu kidnappen, arg unsinnig vor, aber ich freute mich trotzdem auf ein paar interessante Momente zwischen einigen der coolsten Charaktere von Game of Thrones. Und an dieser Front wurde ich nicht enttäuscht!

Besonders gefallen hat mir das Gespräch zwischen Jon und Jorah Mormont. Klar, aus Storygründen würde Jon nie im Leben sein valyrisches Schwert und damit seine Waffe gegen die weißen Wanderer verlieren. Aber es war doch eine ehrbare Geste von beiden Männern, die Klinge dem jeweils anderen anzubieten - nur ob diese Freundschaft Jons später aufflammende Romanze mit Dany überstehen wird?

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Doch Thormund bleibt der wahre König der Herzen! Wie so oft stiehlt er den anderen Recken mühelos die Show und ich kann nicht anders, als ihm für das restliche Abenteuer ganz fest die Daumen zu drücken.

Aber danach ging's stetig bergab. Denn mit jedem Moment wird klarer, wie bescheuert die ganze Mission von Anfang bis Ende ist. Warum stapft der König im Norden zu Fuß mit einer Bande von Verbrechern und Außenseitern durch den Schnee? Klar, es muss schnell gehen - aber hätte man sich die Zeit genommen, ein paar Pferde und Elitesoldaten auszurüsten, hätte das Team die verlorene Zeit sicher bald wieder gutgemacht.

Zu Fuß und ohne Plan in den Norden? Keine gute Idee! Zu Fuß und ohne Plan in den Norden? Keine gute Idee!

Und anscheinend gab es tatsächlich keinen besseren Plan, als blind daherzulatschen und darauf zu hoffen, zufällig einem Untoten - aber bloß nicht der gesamten Armee! - über den Weg zu laufen. Keine Späher, keine Karte - und sonderbarerweise auch keine Hilfe von Bran oder seinen Raben, der das ganze Fiasko doch gesehen haben muss. Dass er sich nicht mehr in weltliche Affären einmischt, ist ja eine Sache, aber der Kampf gegen den Nachtkönig ist doch genau seine Front! Einzig Sandor Cleganes vage Vision leitet die Gruppe, aber von der wusste Jon beim Aufbruch ja nicht einmal etwas.

Nun waren große Pläne noch nie Jons Stärke. Man erinnere sich nur an seinen Frontalangriff in eine überlege Armee während der Schlacht der Bastarde. Und ja, die Helden sind verzweifelt. Aber zumindest jemandem wie Tyrion hätte auffallen müssen, wie löchrig das ganze Unterfangen ist.

Sterben ist was für Statisten

So muss sich niemand wundern, wenn plötzlich aus dem Nichts ein untoter Bär auftaucht und die Gruppe mal eben beinahe plattwalzt. Aber hier zeichnet sich bereits ein weiteres Problem mit der Folge ab: Sie ist überraschend zahnlos. Nach der eigenen Logik, die Game of Thrones für seine Welt aufgebaut hat, müsste ein so schwacher Plan wie diese Mission mit einem gewaltigen Blutpreis bestraft werden. So wie eben Robbs Fehler, auf seine politische Allianz zu pfeifen, oder Eddards naives Vertrauen in Littlefinger.

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Aber in Jons Gruppe stirbt absolut niemand wichtiges. Einzig irgendwelche gesichtslosen Statisten, von denen mir zunächst nicht einmal auffiel, dass sie überhaupt dabei waren, springen regelmäßig übers die Klinge. Und als es dann doch mal einen Charakter erwischt, den wir kennen, dann den unwichtigsten von allen. Mal ehrlich, wer schert sich denn groß um Thoros von Myr? Die Episode gab sich vorher noch Mühe, mit ein paar witzigen Dialogen Sympathie für ihn aufzubauen, aber das kam zu spät. Mindestens Beric hätten die Serienschreiber meiner Meinung nach opfern sollen, um etwas Dramatik zu erzeugen.

Kurz sah es gar aus, als würde uns die Mission Thormund kosten - das wär der harte Schlag gewesen, den ich erwartet hatte! Typisch Game of Thrones eben, nachdem er mir in seinen Szenen davor auch nochmal richtig ans Herz wächst! Aber diese Folge ist nun mal nicht typisch Game of Thrones.

Warum berichtet GameStar über Serien?

Unser Kernthema bleiben selbstverständlich PC-Spiele - aber Game of Thrones ist ein gewaltiges Entertainment-Phänomen, und wir wissen aus Erfahrung, dass sich unsere Leser enorm dafür interessieren. Wie übrigens auch die ganzen Thrones-Fans in der Redaktion! Die haben nämlich schon die Bücher verschlungen, bevor's cool war! Deswegen haben wir uns entschieden, diese Serie stärker als üblich mit Artikeln zu begleiten. Dabei wollen wir Game of Thrones aber auch aus Spielersicht behandeln und dem Thema damit andere Perspektiven abgewinnen als reine TV-Seiten.

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