Game of Thrones Staffel 8 Folge 4 - Review: Die letzten Starks kehren zu alter Stärke zurück

Die lange Nacht ist vorüber, der Nachtkönig bezwungen. Und Game of Thrones nutzt diese Gelegenheit, um zu den Stärken zurückzukehren, die die Serie einst so besonders gemacht hat.

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Wie geht der Krieg gegen Cersei Lennister nach der Schlacht um Winterfell weiter? "Die Letzten Starks" liefern darauf die Antwort. Wie geht der Krieg gegen Cersei Lennister nach der Schlacht um Winterfell weiter? "Die Letzten Starks" liefern darauf die Antwort.

Mit Petyr Baelish schien Game of Thrones eine der wichtigsten Komponenten der TV-Serie eingebüßt zu haben. Der Tod von Kleinfinger bedeutete für viele Fans das Ende einer Ära: Das Spiel um den Eisernen Thron wird nicht länger in kleinen Kreisen oder düsteren Hinterzimmern entschieden zu werden – sondern dafür auf dem offenen Schlachtfeld.

Doch jetzt ist der Nachtkönig besiegt und es liegt an zwei wahnsinnigen Königinnen, über das Schicksal von Westeros zu entscheiden. Damit bietet sich die Möglichkeit für Game of Thrones, zu alter Stärke zurückzukehren: Endlich kommt es wieder zu politischen Puppenspielereien und Intrigen - aber gleichzeitig altbekannten Problemen.

Achtung Spoiler!
In unserem Episoden-Review samt Recap zu »Die letzten Starks« diskutieren wir die vierte Folge der achten Staffel genauso wie vorherige Seriengeschehnisse und gehen auch auf Theorien aus den Büchern ein. Falls ihr die Episode also noch nicht gesehen habt oder allgemein nicht gespoilert werden wollt, dann solltet ihr diesen Artikel nun wieder schließen.

Unsere bisherigen Reviews:
Folge 1 - Review: Das Ende beginnt in Winterfell
Folge 2 - Review: Die Ritter der Sieben Königslande spielen auf Zeit
Folge 3 - Review: Freud & Leid, Liebe & Hass bei der Schlacht um Winterfell

Mit Jorah & Missandei stirbt die Vernunft

Wer die lange Nacht überlebte, hat einen Grund zu feiern. Immerhin wurde mit dem Nachtkönig die scheinbar größte Bedrohung für Westeros in die Knie gezwungen. Die Betonung liegt auf scheinbar. Denn Cersei Lennister hat noch immer Königsmund in ihrer Hand - und damit auch den Eisern Thron.

Höchste Zeit also für Daenerys, Cersei aus der Hauptstadt der Sieben Königslande zu vertreiben und selbst Platz auf einen (ziemlich ungemütlichen) Thron Platz zu nehmen. Damit geht der Krieg zweier wahnsinniger Königinnen in die nächste Runde.

»Wieso zwei« - fragt ihr euch? Mit »Die Letzten Starks« wurde Daenerys' geistige Gesundheit mal wieder stark in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Tod von Jorah Mormont muss mit Missandei die zweite Stimme der Vernunft aus Danys Vertrauten-Kreis daran glauben. Und das, nachdem mit Rhaegal der zweite ihrer Drachen vom Himmel geholt wurde. Dass sich Jon Schnee als rechtmäßiger(er) Thronerbe herausgestellt hat und Sansa Stark sie mit Misstrauen straft, hilft dabei nicht wirklich weiter.

Missandei und auch Jorah Mormont galten in Daenerys Targaryens Kriegsrat als die Stimmen der Vernunft. Jetzt sind beide für immer verstummt. Missandei und auch Jorah Mormont galten in Daenerys Targaryens Kriegsrat als die Stimmen der Vernunft. Jetzt sind beide für immer verstummt.

Die beste Wahl für den Eisernen Thron?

Entsprechend macht sich Widerstand gegen Daenerys als Königin bemerkbar. Nicht nur seitens Cersei Lennister und Euron Graufreud, sondern auch aus ihren eigenen Reihen: Vor allem Varys, aber auch Tyrion beginnen an ihrer Kompetenz als Herrscherin zu zweifeln.

Und irgendwie ist das auch die Schuld von Jon Schnee höchstpersönlich: Zwar beteuert er, kein Interesse am Eisernen Thron zu haben, dennoch kann er dieses Geheimnis nicht für sich behalten ... der Depp! Jon hat aus den Fehlern seiner Vergangenheit noch immer nicht gelernt und geht wie Ned Stark vor ihm davon aus, dass jeder so ehrenhaft wäre, wie er selbst.

Das hat seinen Ziehvater schon den Kopf gekostet und wird Jon bzw. Aegon mit ziemlicher Sicherheit ebenfalls teuer zu stehen kommen. Denn auch wenn es letztendlich Sansa war, die Kleinfinger für seine Taten büßen ließ, hat sie viel von ihrem Mentor gelernt. Tyrion über Jons wahre Herkunft zu informieren, war ein geplanter Schachzug: Nun beginnen auch er und Varys nach einer möglicherweise besseren Option für den Eisernen Thron Ausschau zu halten. Eddard konnte wenigstens das Geheimnis um Jon Schnees Herkunft für sich behalten.

Damit kehrt eine lang vermisste Komponente zu Game of Thrones zurück, die schon in Staffel 7 vermehrt in den Hintergrund rückte: Was sich hinter der Manege abspielt, wer gegen wen intrigiert und wer wen verrät. Ich denke, dass ich nicht der einzige bin, der dieses hinterhältige Schaffen vermisst hat. Außerdem rückt die offene Frage der Thronfolge, die Fans seit einigen Folgen und sogar Monaten quält, endlich wieder in den Fokus.

Daenerys ist sauer – aus gutem Grund. Daenerys ist sauer – aus gutem Grund.

Dinge, die man aus Liebe tut

Inwiefern sich diese Intrigen bezahlt machen, wird sich erst in den letzten zwei (!) Folgen von ganz Game of Thrones zeigen. Verrat ist jedoch schon jetzt gewiss. Immerhin fehlt noch einer, der Daenerys einst in den Romanen prophezeit wurde und die auch in der TV-Serie zutrafen. Zwei von drei haben sich ja bereits ereignet: Der um des Blutes und der um des Goldes willens. Auf was konkret sich welcher davon bezieht, ist Interpretationssache. Tatsache ist: Sie haben stattgefunden, jetzt fehlt nur noch der letzte Verrat.

Da sich der letzte Verrat aus Liebe ereignen soll, wäre Jon Schnee der naheliegendste ... und langweiligste Kandidat. Ein bisschen zu offensichtlich hat Varys jedoch beteuert, dass seine Liebe zum Reich die Loyalität zu Daenerys überwiegt. Dann bleibt wiederum Melisandres Prophezeiung für Varys offen, dass auch er in Westeros sterben wird. Immer diese Prophezeiungen.

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