
Fast auf Desktop-Niveau: Mobiles Zocken wurde lange belächelt. Allerdings hat sich in den letzten Jahren einiges getan: Die aktuelle Generation bringt sechs Rechenkerne, viel Speicher und dank Nvidias RTX-GPUs auch eine Menge Grafikleistung fast auf Desktop-PC-Niveau mit. Allerdings müsst ihr für dieses Niveau auch ordentlich zahlen.
Leistung und Mobilität: Noch immer hält sich der Mythos, Notebooks wären entweder mobil oder etwas für Gamer. Sie seien unhandlich, laut und bestenfalls für ältere Spiele geeignet. Sicherlich gibt es immer noch Notebooks, auf die diese Beschreibung zutrifft, für die aktuelle Generation mit 12-nm-GPUs und aktuellem Vielkernprozessor gelten aber neue Regeln.
Neu im Januar 2021: Noch bevor Notebooks mit RTX 3000 und den kommenden Intel- oder AMD-CPUs auf dem Markt erscheinen, haben wir ein paar Geräte der aktuellen Generation zusätzlich angeschaut. Überzeugen konnte beispielsweise das XMG Neo 15, das mit RTX 2070 Super und Intel Achtkern-CPU für viel Leistung und dank sehr guter mechanischer Tastatur auch für Freude beim Schreiben gesorgt hat.
Was bring 2021 für Notebooks?
RTX 30x0: Nvidia lässt die neuen RTX-GPUs auch auf Notebooks los, wird dabei aber erstmals seit einiger Zeit wieder den Rotstift bei der Shadermenge ansetzen. In den letzten beiden Generationen entsprachen mobile Grafikchips (bis auf Takt und Raytracing-Einheiten) größtenteils den Desktop-Versionen. Ampere scheint zu leistungshungrig dafür. So wird auch beim mobilen Topmodell RTX 3080 nicht der große Ampere-Chip wie in der Desktop-3080 genutzt werden sondern die kleinere Version der Desktop-3070. Beim Speicherinterface geht es auf 256 Bit herunter, die Speicherbestückung wird bei 8/16 Gigabyte (je nach Wunsch des Notebook-Herstellers) liegen. Max-Q und Max-P mit unterschiedlichen TDP- und damit Taktmöglichkeiten bleibt erhalten.
AMD Ryzen 5000: Die neue Zen-Generation wird nach dem großen Erfolg der Ryzen 4000 auch in Notebooks Einzug erhalten, erste Listungen von Geräten mit RTX 3000 und Ryzen 5000 liegen bereits vor. Die Zen3-Prozessoren bieten mehr Leistung als ihre Vorgänger und schlagen in der Leistung pro MHz auch Intel - mobiles Highend mit AMD und Nvidia steht also nichts im Wege. Doch auch Intel wird nicht untätig bleiben und neue CPUs der elften Core-i-Generation mobil machen.
Inhaltsverzeichnis
Auf Seite 1 stellen wir unsere Favoriten in den Kategorien Preis-Leistung, Mittelklasse und Oberklasse vor und erklären, worauf ihr beim Kauf achten müsst.
- Preis-Leistungs-Tipp: HP Omen 17 mit GTX 1660 Ti
- Mittelklasse-Empfehlung: Dell G3 3500 mit RTX 2060
- Tipp für die Oberklasse: XMG Fusion 15 mit RTX 2070 Max-Q
- Gute Kühlung bringt mehr Leistung
Auf den Seiten 2 und 3 findet ihr weitere Empfehlungen und Vergleiche zwischen Desktop-GPUs und Notebook-GPUs.
- Gaming-Notebooks unter 1000 Euro
- Gaming-Notebooks für gehobene Ansprüche
- Mobiles High-End-Gaming bis 3500 Euro
- RTX-Grafikkarten für Notebooks und Desktop im Vergleich
- Raytracing und DLSS für Laptops
*Hinweis: Die hier dargestellten Empfehlungen sind mit so genannten Affiliate-Links versehen. Mit einem Kauf über einen dieser Links erhalten wir vom jeweiligen Anbieter eine kleine Provision. Auf den Preis oder unsere Wahl der Empfehlungen hat das keine Auswirkung.
Preis-Leistungs-Tipp: HP OMEN 17-cb0247ng
Preis: ca. 999 Euro
- Display/Gewicht: 17,3 Zoll, 1.920x1.080 Pixel, 144 Hz / ca. 3,0 kg
- Prozessor: Intel Core i5-9750H, 6x 2,60 GHz (Turbo: Bis 4,50 GHz)
- RAM/HDD: 16 GByte DDR4-2666 / 512 GByte SSD M.2 NVMe
- Grafikkarte: Nvidia Geforce GTX 1660 Ti 6 GByte
Viel Leistung pro Euro: OMEN ist die Gamer-Baureihe von HP. Die größere Diagonale von 17,3 Zoll sorgt für ein größeres Gehäuse und mehr Gewicht, aber auch für ein größeres Bild - für den regelmäßigen Transport sind handlichere Geräte besser geeignet. Spielen könnt ihr damit alle aktuellen Titel in Full-HD. Da der Bildschirm bis zu 144 Hz unterstützt, werden auch Fans flotter Shooter oder Simulationen glücklich.
GTX 1660 Ti dank guter Kühlung: Das größere Gehäuse bietet aber auch bessere Kühlmöglichkeiten, sodass HP hier die schnellere GTX 1660 Ti ohne Max-Q einsetzt. Dieser GPU stehen 6,0 GByte GDDR6 zur Verfügung. Beim Prozessor kommt Intel zum Einsatz: Der Core i5-9750H bietet sechs Kerne plus Hyperthreading mit bis zu 4,50 GHz Takt, der Arbeitsspeicher ist mit 16 Gigabyte ausreichend dimensioniert
Pro:
- gutes Preis-/Leistungsverhältnis
- Sechskern-CPU mit hohem Takt und Hyperthreading
- schnelle SSD
Contra:
- hohes Gewicht
- etwas wenig Speicherplatz
- GPU nicht immer schnell genug für 144 FPS/Hz
HP OMEN 17-cb0247ng bei Alternate kaufen*
Mittelklasse-Empfehlung: Dell G3 3500
Preis: ca. 1.263 Euro
- Display/Gewicht: 15,6 Zoll, 1.920x1.080 Pixel, 60 Hz / ca. 2,58 kg
- Prozessor: Intel Core i7-10750H, 6x 2,60 GHz (Turbo: Bis zu 5,00 GHz)
- RAM/HDD: 16 GByte DDR4-2933 / 512 GByte SSD M.2 NVMe
- Grafikkarte: Nvidia Geforce RTX 2060 6 GByte
Gute Mischung: Wenn ihr besonderen Wert auf viel Grafikleistung für möglichst wenig Geld legt, wäre das Dell G3 3500 einen Blick wert: Dell setzt hier auf eine gute Mischung aus flotter Sechskern-CPU mit hohem Turbotakt, ausreichend Arbeitsspeicher und einer für die Displayauflösung ausreichenden RTX 2060 inklusive Raytracing-Fähigkeiten.
Wir empfehlen ein SSD-Upgrade: Zwar sind 512 Gigabyte für den Start ganz nett, spätestens nach der Installation einiger AAA-Spiele dürftet ihr euch aber nach mehr Speicherplatz sehnen. Nutzt die aktuell niedrigen SSD-Preise und erweitert nach Möglichkeit an dieser Stelle auf mindestens 1 oder 2 Terabyte.
Pro:
- viel Grafikleistung fürs Geld
- gutes Preis-/Leistungsverhältnis
- schnelle SSD
Contra:
- hohes Gewicht
- etwas wenig Speicherplatz
- GPU für Raytracing oft zu langsam
Dell G3 3500 bei Mediamarkt kaufen*
Tipp für die Oberklasse: XMG Fusion 15
Preis: ca. 1.575 Euro
- Display/Gewicht: 15,6 Zoll, 1.920x1.080 Pixel IPS, 144 Hz / ca. 1,9 kg
- Prozessor: Intel Core i7-9750H, 6x 2,60 GHz (Turbo: Bis zu 4,60 GHz)
- RAM/HDD: 16 GByte DDR4-2666 / 1,0 TByte SSD M.2 NVMe
- Grafikkarte: Nvidia Geforce RTX 2070 Max-Q 8 GByte
Performance trifft Mobilität: Das XMG Fusion 15 ist danks Sechskern-CPU und großzügiger Speicherausstattung bei nur 1,9 Kilogramm ein handlicher Ersatz für den klobigen Desktop-PC. Und auch das Display steht mit 144 Hz vielen Gamingmonitoren in nichts nach.
Sehr Leistungsstark: Die GPU ist in der platz- und energiesparenden Max-Q-Variante verbaut und taktet damit etwas niedriger als das normale Modell, schafft aber trotzdem hohe Frameraten. Wir haben uns für eine Konfiguration im Shop von XMG entschieden - klickt ihr dort die hier angegebenen Komponenten zusammen, kommt ihr aktuell auf einen Preis von 1.575 Euro. Natürlich gibt es Anpassungsmöglichkeiten beispielsweise bei der GPU und der Speicherbestückung.
Power für VR und 144 Hz: Wir haben das XMG Fusion 15 im Rahmen dieser Kaufberatung ausführlich testen können, ein Testgerät wurde von XMG Schenker bereitgestellt. Dabei zeigte sich die überzeugende Performance des Gerätes sowohl bei AAA-Spielen für den Monitor als auch bei Titeln für die virtuelle Realität. Praktisch dabei: Der USB-C-Port ist ein Virtuallink und direkt mit der Nvidia-GPU verbunden, so funktioniert VR damit problemlos.
Pro:
- Display mit 144 Hz
- sehr gute Speicherausstattung RAM und SSD
- VR-tauglich und gute Grafikleistung
- vergleichsweise geringes Gewicht
Contra:
- Preis
- GPU-Takt etwas geringer (Max-Q)
- unter Last sehr laut
XMG Fusion 15 bei Amazon kaufen*
Gute Kühlung bringt mehr Leistung
Kühlung schlägt rohe Kraft: Die Ausstattung eines Gaming-Laptops ist wichtig, aber auf begrenztem Raum spielt die Kühlung eine große Rolle. Da auch mit sorgfältiger Chip-Selektion ein für Desktop-Grafikkarten gedachter Grafikchip im Notebook zu viel Energie aufnimmt und entsprechend viel Abwärme erzeugt, müssen die Hersteller tricksen, um hohe Leistung auch unterwegs zu ermöglichen.
Zu viel Abwärme verringert Performance: Die Kühlsysteme moderner Notebooks sind beispielsweise gar nicht darauf ausgelegt, die maximal mögliche Abwärme von GPU und CPU abzuführen. Die Hersteller arbeiten mit einer Mischkalkulation und kämpfen dabei um jedes Watt und jedes Grad Celsius.
Benchmarks zeigen Flaschenhälse: Benchmark-Szenarien mit im Alltag unrealistischen Lasten auf den beiden Hauptstromfressern können hingegen bereits jetzt zeigen, ob die Kühlsysteme der Hersteller bei kommenden Spielen mit höheren Anforderungen die Leistung der Komponenten drosseln.
Gleiche Ausstattung bedeutet nicht gleiche Leistung: Besonders bei schmalen Gaming-Notebooks kommt es stark darauf an, dass der Hersteller sein Kühlsystem sinnvoll konstruiert hat. Selbst wenn zwei Notebooks die gleichen technischen Daten aufweisen, können sie sich bei der Leistung im Spiel stark unterscheiden. Eine schlecht gekühlte RTX 2080 ist unter Umständen langsamer als eine RTX 2070 mit pfiffigem Kühlsystem und entsprechend höheren Boost-Taktraten.
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- Dennis Ziesecke
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