Ich: »Die Gaming-Virgin-Artikel von Sascha Penzhorn sind super!«
Ihr: »Willst du auch mal einen schreiben?«
Ich: »Unmöglich, ich habe alles gespielt!«
Ihr: »Was ist mit Diablo?«
Ich: »Äh …«
Die Schwärze verschlingt mich. Tief unter der Welt kauere ich zwischen steinernen Särgen, verlassen, verzweifelt, verloren im Geflecht planlos angelegter Katakomben. Aus dem Dunkel dringt ein Ächzen, dann ein Grollen, Gestalten kriechen auf mich zu, wie beim Bowlingabend im Seniorenzentrum, nur noch tödlicher.
Es nahen untote Leichen, feixende Skelette und eine Art Gollum mit Sonnenbrand. Meine Kräfte sind am Ende, meine Waffe ist ein Zweig, mein letzter Spielstand … Reden wir nicht über den Spielstand. Meine Hand umklammert die Maus. Ich überlebe das! Ich werde hier unten nicht verenden, sondern diese verdammte Welt retten! Auch wenn ich gar nicht weiß, wovor. Oder wie. Oder warum. Herrje, was mache ich hier?
Nun. Kehren wir an den Anfang zurück. Bleibt ein Weilchen und lest mit.
Update: Inzwischen gibt's von Henners Eskapaden in Diablo auch ein extralanges Video, das seinen Kampf gegen den Butcher auf amüsante Art und Weise nachzeichnet.
Der Autor
Henner Thomsen kann zwar uralte PCs wie von Zauberhand zum Laufen bringen, doch wenn jemand »Maus« sagt, beginnt sein linkes Auge, nervös zu zucken. Das mag damit zusammenhängen, dass er mal versucht hat, für GameStar Plus das erste PC-Spiel mit Mausunterstützung herauszufinden - und dabei halb verrückt wurde. Um ihn ganz verrückt zu machen, hat ihn die Redaktion das erste Diablo spielen lassen. Denn das hat Henner damals aus unerfindlichen Gründen verpasst.
Wie konnte es so weit kommen?
Klar, die Bedeutung Diablos ist mir bewusst: Es begründete 1996 Blizzards Nimbus der Unfehlbarkeit, injizierte »Hack & Slay«-Action und Mehrspieler-Freuden ins siechende Fantasy-Rollenspiel und rettete damit das gesamte Genre. Vermutlich beendete es auch den Kalten Krieg. Gespielt habe ich's aber nie.
Das liegt nicht der Qualität oder am Spielprinzip, sondern allein am Szenario: dieser elenden Fantasy-Welt. Die Mittelalter-Manie typischer Rollenspielwelten ist mir fremd, ihr seltsames Sehnen nach der düsteren Epoche des Aberglaubens, der Seuchen und der feudalen Willkürherrscher mit scheußlichen Perücken.
Magie und Schwerter sind okay, wenn man in einem Grimm-Märchen lebt, doch im Eskapismus des Spiels sind mir Technologie und Laserwaffen einfach lieber; dem barbarischen Ork-Geplänkel Warcrafts zog ich immer schon den futuristischen C&C-Weltkrieg vor, statt Elder Scrolls spielte ich Fallout, statt Might & Magic … hmm, Minesweeper? Jedenfalls nichts mit Orks.
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