Geforce RTX 2080 (Ti) OC Scanner - Turing per Mausklick übertakten

Nvidia bietet mit dem OC Scanner ein Tool für One-Click-Overclocking an. Wir lassen 2080 Ti Founders Edition und Custom Design im Vergleich antreten. Verschwimmen dabei die Grenzen oder können Custom Designs sich beim Übertakten deutlicher abheben?

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Die Spieleleistung zwischen Partnerkarte und Referenzdesign fällt gering aus. Wir testen, ob der OC Scanner den Mehrwert für Custom Designs erhöht. Die Spieleleistung zwischen Partnerkarte und Referenzdesign fällt gering aus. Wir testen, ob der OC Scanner den Mehrwert für Custom Designs erhöht.

Nvidia hat zusammen mit der Veröffentlichung der neuen Geforce-Grafikkarten RTX 2080 Ti und RTX 2080 auch ein Feature für automatisches Übertakten veröffentlicht. Der OC Scanner ist eine Art One-Click-Overclocking und soll euch das zeitaufwendige Übertakten ersparen.

Die Zeiten, in denen die Taktrate in einzelnen Schritten angehoben und anschließend in Spielen auf Stabilität überprüft wurde, sollen vorbei sein. Statt stundenlanger Prozedur soll eure Grafikkarte nun in nur 20 Minuten absturzsicher übertaktet sein, jeder Last standhalten und gratis mehr fps in Spielen herausholen.

Der OC Scanner ist derzeit nur mit Turing-Grafikkarten kompatibel, soll aber laut Nvidia auch zu einem späteren Zeitpunkt mit der GTX-1000-Serie funktionieren. Wem beim Stichwort »Übertakten« etwas mulmig wird, kann beim OC Scanner aufatmen, die Garantie erlischt nicht.

Wir haben uns das Übertakten per OC Scanner angeschaut und sowohl eine Founders Edition als auch ein Custom Design per Mausklick übertaktet und mit Benchmarks geprüft.

Warum überhaupt Übertakten?

Nvidia hat den Kühler der neuen Founders Edition deutlich aufgewertet, das beschert niedrigere Temperaturen und höhere Taktraten. Außerdem sind die Modelle ab Werk übertaktet. Nvidia hat den Kühler der neuen Founders Edition deutlich aufgewertet, das beschert niedrigere Temperaturen und höhere Taktraten. Außerdem sind die Modelle ab Werk übertaktet.

Unser Test zur Asus RTX 2080 Ti ROG Strix OC hat es bereits verdeutlicht: Der Leistungsunterschied zur Geforce RTX 2080 Ti Founders Edition ist sehr gering. Im Unterschied zu den vorigen Jahren hat Nvidia die Referenzkarten deutlich aufgewertet und macht es somit den Grafikkarten-Herstellern schwerer, sich von den Referenzkarten mit ihren Custom Designs in puncto Performance abzuheben.

Das liegt vor allem an zwei Eigenschaften: Nvidia trennt sich bei den Referenzkarten vom Blower-Style-Prinzip mit kleinem Radial-Lüfter beim Kühler und setzt nun auf eine Axial-Kühlung mit zwei Lüftern. Dadurch bleiben Nvidias eigene FE-Modelle kühler unter Last, laufen also nicht mehr ins Temperaturlimit des Grafikchips und die Taktdrossel von GPU-Boost bleibt aus.

Nvidia Geforce RTX 2080 Ti und RTX 2080 im Test - Mehr als nur Raytracing?

Darüber hinaus sind die Referenzkarten zum ersten Mal werkseitig übertaktet. Bislang wurden die Modelle der Founders Edition mit den Referenztaktraten ausgeliefert, unter Turing besitzen alle Modelle der Founders Edition jedoch um 90 MHz höhere Boost-Taktraten. Zusammen mit der Erkenntnis, dass den Herstellern beim Takt nicht mehr viel Spielraum nach oben bleibt, ergibt das ein heikles Szenario für Grafikkarten-Hersteller und ihre Custom Designs, die sich bislang primär durch mehr Performance in Folge stärkerer Übertaktung von den Founders Edition-Modellen abhoben.

Denn so können sie sich fortan allem Anschein nach nicht mehr durch ein relevant hohes Leistungsplus gegenüber den Referenzkarten auszeichnen. Kühler, Optik und kleinere Ausstattungsmerkmale rücken zusehends in den Fokus. Zwar sind Partnerkarten wie die Asus RTX 2080 Ti ROG Strix OC unter Last kühler und leiser, doch der Takt und dementsprechend auch die Leistung in Spielen fällt mit rund einem Prozent Abstand zur 2080 Ti FE nahezu identisch aus.

OC Scanner in der Praxis

Die neue Oberfläche des Precision-Tools ist übersichtlich und beschränkt sich auf das Notwendigste. Die neue Oberfläche des Precision-Tools ist übersichtlich und beschränkt sich auf das Notwendigste.

Mithilfe des OC Scanners wollen wir herausfinden, ob das neue Feature bereits jetzt reibungslos funktioniert, in Spielen mit Mehrleistung punktet und sich Partnerkarten durch eine bessere Kühlung in Sachen fps deutlicher von den Referenzkarten abheben können. Der OC Scanner ist dabei kein eigenständiges Tool von Nvidia, das Feature wird in bestehende GPU-Tools integriert. Derzeitig sind die aktuellen Beta-Versionen von EVGA Precision X1 und MSI Afterburner mit dem OC Scanner Feature ausgestattet.

Der OC Scanner bringt die Grafikkarte durch mathematische Berechnungen ins Schwitzen, erhöht Takt und Spannung und achtet dabei auf Stabilität. Über einen Zeitraum von 20 Minuten wird so die gesamte Spannungs/Takt-Kurve (VF-Curve) ohne Systemabstürze angepasst.

Guide: Grafikkarte zu laut? So regelt ihr die Lüfter manuell.

Die neue Oberfläche von EVGAs Precision-X1-Tool ist aufgeräumt und übersichtlich. Auf den ersten Blick seht ihr die Taktraten für Videospeicher und GPU, dazu gesellen sich die Power- und Temperatur-Targets und ein Voltage-Slider, der aber in unseren Tests keinen Einfluss auf die Performance hat, da es sich dabei nicht um einen Offset-Wert handelt. Den OC-Scanner findet ihr im unteren Bereich des Tools und hört auf den Namen »VF Curve Tuner«. Startet den Prozess mit einem Klick auf »Scan«, danach wird eine Score ermittelt. Mit einem anschließenden Klick auf »Apply« wird die optimierte Kurve übernommen.

Für unsere Tests haben wir auf MSIs Afterburner zurückgegriffen, der den OC-Prozess etwas besser (aber lange noch nicht ideal) verdeutlicht. Öffnet per Tastenkombination »Strg+F« den Curve Editor und klickt anschließend auf »OC Scanner«. Wählt im nun erschienenen Fenster »Scan«, um das automatische Übertakten zu starten. Anschließend seht ihr die optimierte Kurve, die per »Apply« übernommen und aktiviert wird.

OC Scanner: MSI Afterburner Der MSI Afterburner liefert ein paar Einzelheiten zum Scan-Prozess, und setzt dabei Funktionalität eindeutig vor Optik.

Auslastung während des Scans Während des Scans lässt sich per GPU-Z die Auslastung verfolgen. Die Taktrate steigert sich kontinuierlich. Auch die einzelnen Schritte des Scans sind unter GPU Load gut erkennbar.

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