Geleakte Benchmarks zu Ryzen 2 - Vorab-Benchmarks, Übertaktung auf 5,8 GHz

Kurz vor Release des Ryzen 7 2700X von AMD tauchen immer mehr Benchmarks auf. Wir fassen die Testergebnisse zusammen - und klären, wie aussagekräftig sie sind.

Die nächste Ryzen-Generation erscheint am 19. April 2018. Das Duell zwischen AMD und Intel steht dabei in vielen der vorab veröffentlichten Tests im Mittelpunkt. Die nächste Ryzen-Generation erscheint am 19. April 2018. Das Duell zwischen AMD und Intel steht dabei in vielen der vorab veröffentlichten Tests im Mittelpunkt.

Update 19. April 15:00 Uhr:

Mittlerweile ist unser Test zum Ryzen 7 2700X erschienen.

Je näher der Release von neuer Hardware rückt, desto mehr Tests mit Benchmarks gelangen ins Netz. Das gilt auch für den Ryzen 7 2700X und die anderen Ryzen-CPUs der zweiten Generation. Vor ihrem offiziellen Release am 19. April werfen wir einen Blick auf die jüngsten Testergebnisse der Ryzen-2000-CPUs, die aktuell im Netz die Runde machen.

Mit von AMD frei gegebenen Tests ist erst zum Release-Datum zu rechnen, es kann aber dennoch interessant sein, sich die vorab veröffentlichten Benchmarks näher anzusehen - schließlich ermöglichen sie eine erste Einschätzung der zu erwartenden Performance. Dabei gibt es allerdings oft gravierende Einschränkungen, die man berücksichtigen muss.

» Übersicht zum Release von Ryzen 2000: Modelle, Preise und Mainboards

So wurden die ersten Tests des Ryzen 7 2700X meist mit X370-Mainboard der ersten Generation durchgeführt. Noch nicht optimierte Bios-Versionen und die potenziell fehlende Unterstützung neuer Funktionen lassen dabei vermuten, dass die CPU unter diesen Bedingungen nicht ihre maximale Leistung entfalten kann.

Ryzen 7 2700X in Spielen schneller als Core i7 8700K?

In diesen Spiele-Benchmarks liegt der Ryzen 7 2700X vor dem Core i7 8700K, allerdings nur minimal, auch da die verwendete Geforce GTX 1070 die Leistung der Prozessoren limitiert. (Quelle: El Chapuzas Informatico) In diesen Spiele-Benchmarks liegt der Ryzen 7 2700X vor dem Core i7 8700K, allerdings nur minimal, auch da die verwendete Geforce GTX 1070 die Leistung der Prozessoren limitiert. (Quelle: El Chapuzas Informatico)

Mit anderen Einschränkungen hat ein Test der spanischen Seite El Chapuzas Informatico zu kämpfen, in dem bereits ein (nicht näher benanntes) X470-Mainboard zum Einsatz kam. Auch wccftech hat über den Test berichtet - und macht vermeintlich »drastische Änderungen« in Sachen Spiele-Performance aus, da der Ryzen 7 2700X den Core i7 8700K in »nicht weniger« als sieben von zehn Spiele-Tests schlägt.

Das ist zwar grundsätzlich richtig (wobei der 8700K in den Messungen zu Battlefield 1 fehlt), allerdings ist der Abstand zwischen den Prozessoren im Durchschnitt mit 75,8 fps (Ryzen 7 2700X) gegen 73,9 fps (Core i7 8700K) sehr gering.

Mit Blick auf das genaue Test-Setup überrascht das nicht: Die Leistung der CPUs wird sehr wahrscheinlich durch die Kombination aus einer Geforce GTX 1070 und der vor allem für die Grafikkarte sehr fordernden Detailstufe »Ultra« begrenzt, zumal die Hälfte der Benchmarks in 4K durchgeführt wurde.

Ebenfalls ein Problem des Tests: Die Prozessoren werden teilweise mit unterschiedlichen Speichertaktraten betrieben (wobei der Core i7 8700K in diesem Fall mit 3.600 MHz sogar einen gewissen Vorteil gegenüber dem Ryzen 7 2700X mit 3.200 MHz besitzt).

Ryzen 7 2700X vs. Ryzen 7 1700

Laut diesen Ergebnissen schlägt der Ryzen 7 2700X den Ryzen 7 1700 bei gleicher Taktrate in Spielen im Schnitt um ungefähr zehn Prozent. Welcher Hardware und Settings genau verwendet wurden, ist der Grafik aber nicht zu entnehmen. (Quelle: wccftech.com) Laut diesen Ergebnissen schlägt der Ryzen 7 2700X den Ryzen 7 1700 bei gleicher Taktrate in Spielen im Schnitt um ungefähr zehn Prozent. Welcher Hardware und Settings genau verwendet wurden, ist der Grafik aber nicht zu entnehmen. (Quelle: wccftech.com)

Eine andere häufige Einschränkung vorab veröffentlichter Tests zeigt der jüngst bei wccftech zu findenden Benchmark-Vergleich zwischen dem Ryzen 7 2700X und dem Ryzen 7 1700: In dem Bericht werden keinerlei Details zu der Abseits der CPUs verwendeten Hardware gemacht. Auch ein Link zu der ursprünglichen Quelle der Benchmarks fehlt.

Der Testansatz ist allerdings durchaus interessant: Beide Prozessoren wurden mit 4,0 GHz betrieben, um zu überprüfen, ob der Ryzen 7 2700X abseits von höheren Taktraten messbare Vorteile gegenüber der ersten Ryzen-Generation zu bieten hat.

Laut den Ergebnissen ist das der Fall: In Spielen ist der 2700X demnach im Schnitt etwa zehn Prozent schneller, in Anwendungen sind es knapp sieben Prozent. Als Grund für die höhere Leistung werden in dem Bericht niedrigere Cache- und Speicher-Latenzen angeführt.

Erster Test des Ryzen 5 2600

In Anwendungen liegt der Ryzen 7 laut diesen Messungen erwartungsgemäß vor dem Ryzen 5 2600. Werden alle Kerne belastet (links), kann er auch den Core i8 8700K schlagen, kommt es dagegen auf die Single-Core-Leistung an (rechts), liegt die Intel-CPU vorne. (Quelle: El Chapuzas Informatico) In Anwendungen liegt der Ryzen 7 laut diesen Messungen erwartungsgemäß vor dem Ryzen 5 2600. Werden alle Kerne belastet (links), kann er auch den Core i8 8700K schlagen, kommt es dagegen auf die Single-Core-Leistung an (rechts), liegt die Intel-CPU vorne. (Quelle: El Chapuzas Informatico)

Zu guter Letzt findet sich bei El Chapuzas Informatico inzwischen auch ein Test des Ryzen 5 2600 auf der X470-Plattform. Grundsätzlich gelten hier die gleichen Einschränkungen wie im Falle des Tests vom Ryzen 7 2700X - in den Spiele-Benchmarks limitiert also auch hier die Kombination aus Geforce GTX 1070 und Ultra-Details die Leistung der CPUs, sodass die Prozessoren größtenteils sehr nahe beieinander liegen.

Größere Unterschiede sind bei den Anwendungs-Benchmarks auszumachen. Hier schneidet der Ryzen 7 2700X aufgrund seiner beiden zusätzlichen Kerne erwartungsgemäß stets besser als der Ryzen 5 2600 ab.

Das Duell zwischen dem Core i7 8700K und dem 2700X fällt ausgeglichener aus: In der Hälfte der Tests liegt die AMD-CPU mit acht Kernen vorne, in der anderen Hälfte die Intel-CPU mit sechs Kernen. Das deckt sich mit unseren bisherigen Ryzen-Erfahrungen auf Basis der ersten Generation: Skaliert eine Anwendung gut mit der hohen Kernzahl, kann AMD punkten. Kommt es dagegen mehr auf eine hohe Taktrate und Single-Core-Performance an, hat Intel die Nase vorn.

Overclocking auf über 5,8 GHz

Abschließend werfen wir noch eine Blick auf die Jagd nach neuen Overclocking-Rekorden mit den kommenden Ryzen-2000-CPUs. Hier erreicht der Taiwaner »Tsuik« laut Techpowerup.com sowohl mit dem Ryzen 7 2700X als auch mit dem Ryzen 5 2600X Werte von knapp über 5.880 MHz - natürlich unter Einsatz von Flüssigstickstoff zur Kühlung.

Mit dem Ryzen 7 1800X liegt der bisherige Spitzenwert bei der Overclocking-Community HWBot bei etwas niedrigeren 5.802,93 MHz, hier scheint sich also bereits das höhere Taktpotenzial der neuen CPUs anzudeuten. Der Ryzen 5 1600X ist dagegen mit höheren 5.905,64 MHz gelistet, was auch mit seiner geringeren Kernzahl zusammenhängen könnte.

Während es noch etwas länger als bis zum 19. April dauern dürfte, bis neue Takt-Rekorde mit dem Ryzen 7 2700X & Co. gebrochen werden, sollte an diesem Datum zumindest die Zahl der offiziellen Tests deutlich steigen - und damit auch endlich klar sein, wo genau AMD mit seinen neuen Ryzen-CPUs im Vergleich zu Intel steht.

Noch sind die Ryzen-2000-CPUs nicht offiziell erschienen, die Jagd nach Overclocking-Rekorden hat aber bereits begonnen. Erste Ergebnisse liegen bei knapp über 5.880 MHz, was durchaus vielversprechend ist. (Quelle: Techpowerup.com) Noch sind die Ryzen-2000-CPUs nicht offiziell erschienen, die Jagd nach Overclocking-Rekorden hat aber bereits begonnen. Erste Ergebnisse liegen bei knapp über 5.880 MHz, was durchaus vielversprechend ist. (Quelle: Techpowerup.com)

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