Google Stadia - Keine Konsole, alle Spiele auf fast jedes Gerät streamen

Google hat auf der GDC seine Gaming-Plattform Stadia enthüllt: Stadia setzt auf nahtloses Streaming ohne Wartezeiten und funktioniert mit fast jedem Endgerät. Der Stadia Launch soll noch 2019 erfolgen,

Google Stadia - Video: Es klingt wie pure Magie Video starten 16:24 Google Stadia - Video: Es klingt wie pure Magie

Auf der derzeit in San Francisco stattfindenden Game Developers Conference hat Google auf seiner Keynote seine Vision für die Spiele-Zukunft unter dem Namen »Stadia« enthüllt.

Bei Stadia handelt es sich um ein Streaming-Netzwerk, das nahtlos ohne Ladezeiten, Downloads und Installationen auskommt, mit nahezu jedem Gerät kompatibel ist und gleichermaßen Spieler, Entwickler und Streamer ansprechen soll.

Features: Was Stadia besser als die Konkurrenz können soll

Keine Konsole

Spieler nutzen keine eigene Konsole, sondern die Geräte, die sie zuhause haben, um per Stadia zu zocken. Spieler nutzen keine eigene Konsole, sondern die Geräte, die sie zuhause haben, um per Stadia zu zocken.

Der Suchmaschinen-Gigant kommt dabei ohne eine Konsole aus. Alles was benötigt wird, haben die meisten Spieler ohnehin schon daheim: Zugang zum Chrome-Browser über den PC oder das Notebook, per Smartphone oder Tablet oder am eigenen Fernseher mithilfe eines Chromecast-Moduls.

Um sicherzustellen, dass Stadia und der damit verbundene hohe Datenverkehr reibungslos und angeblich nahezu verzögerungsfrei funktioniert, nutzt das Streaming-Netzwerk Googles bestehende, weltweite Serverinfrastruktur.

Latenz noch unbekannt

Die Hardware von Stadia steckt in den Rechenzentren von Google und ist für Entwickler erweiterbar. Die Hardware von Stadia steckt in den Rechenzentren von Google und ist für Entwickler erweiterbar.

Konkrete, realistische Zahlen zur erwartenden Verzögerung zwischen Eingabe und Reaktion (Latenz) und dem ebenso für das Spielgefühl wichtige Input Lag nannte Google jedoch nicht. Die Zeit, die das Signal von der Steuereingabe des Spielers bis zur Reaktion auf dem Bildschirm benötigt, ist aktuell der größte nachteil des Spiele-Streamings im Vergleich zu lokal zuhause auf PC oder Konsole berechneten Games.

In der Regel kommt durch den Signalweg der Steuereingabe hin zum Google-Server, der das Spiel berechnet und Video sowie Ton zurücksendet, unseren Erfahrungen mit anderen Spiele-Streaming-Diensten wie Shadow, eine Verzögerung von mindestens 50 ms hinzu - für geübte Spieler vor allem in schnellen Spielen deutlich spürbar.

Update 20.03.2019: In einem ersten Hands-On-Test mit Stadia konnte Digital Foundry die Latenz und Bildqualität des Spielens per Stadia testen - alle Infos zum ersten Praxistest von Stadia.

Auch die für Stadia notwendige Internetbandbreite teilte uns Google auf der Keynote noch nicht mit, auf der offiziellen Webseite steht nur, dass eine Highspeed-Internetverbindung erforderlich ist. Und dass das Spielerlebnis je nach Qualität der Internetverbindung variieren kann.

Shadow PC im Test - wie gut funktioniert das Cloud-Gaming in der Praxis?

Per Klick vom Trailer ins Spiel

Ladezeiten sollen der Vergangenheit angehören. Google will außerdem nichts von Installationen, Downloads oder Patches wissen. Ladezeiten sollen der Vergangenheit angehören. Google will außerdem nichts von Installationen, Downloads oder Patches wissen.

Ein konkretes Interface oder Menü zeigte Google noch nicht, dafür scheint es noch zu früh zu sein. Mit Ideen sparte der Konzern hingegen nicht. Etwa beim Betrachten eines Spiele-Trailers auf YouTube könnten Spieler bei Interesse über einen Play-Button innerhalb von 5 (!) Sekunden das Spiel starten - ohne Login oder Wartezeiten.

Auch Crossplay soll möglich sein. So sollen Nutzer von Gerät zu Gerät springen und genau dort weiterspielen können, wo sie vor wenigen Sekunden aufgehört haben.

Google Stadia Controller

Googles Stadia Controller bietet bekannte Gamepad-Kost, hat aber eine direkte Internetverbindung und zwei spezielle Tasten. Googles Stadia Controller bietet bekannte Gamepad-Kost, hat aber eine direkte Internetverbindung und zwei spezielle Tasten.

Neue Eingabegeräte wie etwa der patentierte Stadia Controller werden nicht zwingend notwendig. Spieler können mit ihren Gamepads, Tastaturen und Mäusen spielen, sich aber auch für den von Google entwickelten Controller entscheiden.

Der Stadia Controller bietet aber etwa die Möglichkeit, das Gameplay direkt bei YouTube zu streamen oder aber per Mikrofon, Screenshot und Google Assistant bei einer kniffligen Spiel-Passage nach einer Lösung zu suchen.

Alle Details zum Stadia Controller - direkte Internetverbindung für weniger Latenz

Interessant für Streamer dürfte es zudem sein, dass das derzeitige Spiel analog zuhause empfangen werden kann, als auch direkt auf YouTube in 4K-Auflösung mit 60 fps gestreamt werden könnte. Teure Streaming-Hardware oder gar ein Zweit-PC würden damit nicht mehr benötigt werden.

Leistungsfähiger als PS4 Pro und Xbox One X zusammen

Stadia ist leistungsstark und setzt auf angepasste Hardware von AMD. Mit über 10 Teraflops überbietet Google die PS4 Pro und Xbox One X deutlich. Stadia ist leistungsstark und setzt auf angepasste Hardware von AMD. Mit über 10 Teraflops überbietet Google die PS4 Pro und Xbox One X deutlich.

Google arbeitet für Stadia mit AMD zusammen, die eine GPU für das Streaming-Netzwerk geschaffen haben. Jede Stadia-Instanz besitzt AMD-Hardware und soll eine Leistungsfähigkeit von 10,7 Teraflops bieten.

Zum Vergleich: Sonys PlayStation 4 Pro kommt auf 4,2 Teraflops, Microsofts Xbox One X auf 6. Damit wäre die Stadia-GPU sehr rechenstark und könnte sich auch mit den zukünftigen Konsolen von Sony und Microsoft messen.

Google hat sich noch nicht zu einem Abomodell von Stadia geäußert, sprach allerdings mehrfach von einzelnen Stadia-Instanzen und deren Hardware. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Skalierbarkeit von Stadia hoch ist und Spieler auch mehrere Instanzen für ein noch besseres Erlebnis mieten können.

Auch mit Partnern wurde zur Enthüllung nicht gespart. Sowohl die Unreal Engine als auch Unity Engine sollen mit Stadia zum Launch kompatibel sein. Gleiches gilt für die Havok Phsyik-Engine. Da Stadia auf Linux setzt und für Spiele die Vulkan-API nutzt, kündigte id Software bereits an, dass das kommende Doom: Eternal zum Start in 4K mit 60 fps auf einer einzelnen Stadia-Instanz laufen werde.

Stadia startet 2019 in 4K und 60 fps

Zum Start soll Stadia 4K-Streaming mit 60 fps beherrschen, Google plant für die Zukunft aber auch bereits mit 8K und mehr als 120 fps. Zum Start soll Stadia 4K-Streaming mit 60 fps beherrschen, Google plant für die Zukunft aber auch bereits mit 8K und mehr als 120 fps.

Die unter dem Namen Project Stream im vergangenen Oktober durchgeführte Testphase mittels Google Chrome und Assassin's Creed: Odyssey wurde in 1080p mit 60 fps und Stereo-Sound übertragen. Zum Start des Dienstes sollen Spiele in 4K-Auflösung mit 60 fps, HDR und Surround-Sound gestreamt werden. Auch für die Zukunft hat Google geplant und hält 8K-Auflösungen mit mehr als 120 fps für möglich.

Google Stadia - Trailer: Stadia ist eine Idee, keine Heimkonsole Video starten 2:04 Google Stadia - Trailer: Stadia ist eine Idee, keine Heimkonsole

Wann ist der Stadia Launch?

Google will Stadia noch dieses Jahr in den USA, Kanada, Großbritannien und in vielen Ländern Europas veröffentlichen. Ein genaueres Datum sowie Preise blieb uns Google während der Keynote schuldig.

Offen ist außerdem, ob Deutschland zu den ersten Ländern zählt, in denen Stadia zeitgleich veröffentlicht wird. Erste In­di­zi­en in Form einer deutschen Pressemitteilung und die deutsche Webseite stimmen uns aber zuversichtlich.

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