"I've seen things you people wouldn't believe. Attack ships on fire off the shoulder of Orion.
I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhäuser Gate.
All those moments will be lost in time, like tears in rain.
Time to die."
Der Regen fällt auf das Dach und wäscht den klebrigen Film der Vergangenheit hinfort. Gewisperte Worte, letzte Atemzüge, ein Leben endet, ein Kapitel schließt sich. Ein sanfter, trauriger, melancholischer Moment, Poesie und Schönheit in cinematografischer Konzertiertheit.
Die Schlüsselszene von Ridley Scotts »Blade Runner« lässt den Betrachter für einen Augenblick innehalten, und er wird gefangen in erzählerischer Anmut. Es zeigt sich: Schönheit liegt im Auge des Betrachters, sie ist eine absolut persönliche Angelegenheit. Schönheit lässt sich in der Aussprache von Versen, in ihrer allegorischen Bedeutung, in der Darstellung des Mimen, in der Atmosphäre der Situation finden.
Wir kennen nicht die tatsächlichen Inhalte, wissen nicht, was Roy Batty mit seinen letzten Worten meint - all das entsteht in unserem Kopf. Schönheit wird durch uns und mit uns definiert, und für uns ganz allein. Der Pazifist und Filmliebhaber erkennt die Gravitas des Augenblicks, der Künstler die abstrakten Metaphern, der Spielende Welten voller Raumschiffe und Sternensysteme.
Sind Spiele Kunst? Großer Report zur kontroversen Debatte
Der Autor
Georg Löschner ist Industrial Designer, Fotograf und Concept Artist. Er hat Generationen von jungen Designern unterwiesen und lebt und liebt die Schönheit in allen Dingen, wie er im GameStar-Podcast erklärt. Doch er hasst Beliebigkeit, und so sind seine Texte stets ein Versuch, auch scheinbar banalen Dingen Poesie zu verleihen.
Dieser Text erschien ursprünglich im WASD-Bookazine, Ausgabe 15: Schön. Wir veröffentlichen ihn mit freundlicher Genehmigung des Autoren und WASD-Herausgeber Christian Schiffer auf GameStar Plus.
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