Greedfall sieht aus wie ein RPG-Traum - aber freut euch nicht zu früh!

Der Entwickler ist bekannt für faszinierende Ideen, konnte sie bislang aber nie allzu gelungen umsetzen. Maurice bleibt daher noch skeptisch.

Maurice würde sich gern auf Greedfall freuen, aber sein innerer Zyniker lässt ihn nicht so recht. Maurice würde sich gern auf Greedfall freuen, aber sein innerer Zyniker lässt ihn nicht so recht.

Der jüngste Greedfall-Trailer ging auf GameStar.de regelrecht durch die Decke - und ich verstehe voll, warum! Das Ding sieht auf den ersten Blick nach einem verdammt interessanten RPG aus, das die Stärken von Dragon Age und The Witcher mit einem originellen Szenario verbindet. Und wer weiß, vielleicht wird es genau das!

Aber wer die bisherigen Spiele des Entwicklers gespielt hat, der erkennt in dem Trailer einige altbekannte Ideen und Versprechen wieder und weiß, dass die für Spiders bislang noch nie aufgingen.

Warum Greedfall so versprechend aussieht

Aber ich geb's ja zu: Der Trailer macht es mir gar nicht so leicht, so zynisch zu bleiben! Da steckt einfach enorm viel drin, das Lust auf mehr. Anfangen schon bei dem Fantasy-Entdeckderszenario, das dem Spiel ein ganz anderes Flair verleiht als in RPGs üblich - und natürlich für verdammt stilvolle Kostüme sorgt!

Aber auch spielmechanisch hat Greedfall unbestreitbar Potenzial. Ein Action-Kampfsystem mit den unterschiedlichsten Spezialisierungen von Degen über Donnerbüchsen bis zur Magie? Aber obendrauf noch mit Gruppenmitgliedern und taktischer Pause? Das klingt tatsächlich nach dem besten aus allen RPG-Welten!

Auf dem Papier zumindest. Aber auf dem Papier klangen bereits die Quasi-Vorgänger Bound by Flame und The Technomancer von Spiders schon deutlich spannender, als sie am Ende waren.

Der Autor
Bound by Flame war eins der ersten Spiele, das Maurice Weber (@Froody42) 2014 als Jungautor auf einem Publisher-Event anspielte. Damals bilzanzierte er in seiner Preview, das Spiel böte auf den ersten Blick enorm viele starke RPG-Zutaten, ließe aber eigene Ideen vermissen und müsste noch zeigen, was es aus seinen Story-Ansätzen machen würde. Im Test enttäuschte das Spiel dann an dieser Front. Bei Greedfall beschleicht Maurice ein ganz ähnliches Gefühl.

Kann Spiders diesmal abliefern?

Diese jüngsten Spiele des Studios versprachen einige ganz ähnliche Dinge wie GreedFall. The Technomancer bot ebenfalls ein sehr kreatives Setting, diesmal auf dem Mars - aber die Autoren schafften es nicht, das auch in eine gelungene Geschichte umzumünzen.

Ganz ähnlich lief es in Bound by Flame, wo mein Held von einem Dämonen besessen war, aber so unglaublich unsympathisch, dass er von mir aus direkt zur Hölle fahren konnte. Wenn Greedfall also interessante Charaktere und vielfältige Dialoge verspricht, müssen die Entwickler erst noch beweisen, dass sie das tatsächlich drauf haben.

Bound by Flame wurde seinen Ambitionen nicht gerecht. Bound by Flame wurde seinen Ambitionen nicht gerecht.

Auch spielmechanisch ließ sich schon Bound by Flame von großen RPG-Vorbildern inspirieren, bot genau wie Greedfall zwei Begleiter und verschiedene Kampfspezialisierungen - wirkte dabei aber immer eher wie ein Abklatsch als ein Best-Of des Genres. Es setzte seine Inspirationen bestenfalls ordentlich um, manchmal frustrierend und schaffte es nicht, dem Genre etwas neues beizusteuern.

Nun will ich nicht sagen, dass die Entwickler es mit Greedfall nicht besser machen können. Im Gegenteil, ich hoffe sogar sehr, dass ihnen das gelingt! Aber ich warte erstmal den Beweis ab, bevor ich mir nur auf Basis des wirklich gelungenen Trailers zu viele Hoffnungen mache.

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